Britische Künstler rufen nach Brexit-Deal zu Online-Petition auf

Nimmt der Brexit-Deal britischen Künstlern die Arbeitsgrundlage in der EU? Schon knapp 200.000 Unterzeichner einer Online-Petition sehen es so, darunter auch einige Stars.

In der Politik wird der Last-Minute-Deal über den Brexit zwischen Grossbritannien und der EU als grosser Erfolg gefeiert. Vor allem britische Künstler machen sich aber trotz erreichtem Rücktrittsabkommen noch grössere Sorgen um ihre Zukunft, als es durch die Corona-Pandemie ohnehin schon der Fall ist. Denn ohne eine ganz bestimmte Erlaubnis, die bislang noch nicht im Austritt aus der EU verankert ist, sehen es Musiker, Bands und sonstige Künstler als quasi unmöglich an, in Zukunft rentabel auf Europatour zu gehen.

Die Problematik: Zwar einigte man sich darauf, dass Angestellte aus diversen Industriezweigen auch weiterhin ohne Visum die EU bereisen dürfen. Kulturschaffende sind hierbei allerdings noch nicht inbegriffen. Stand jetzt müssten daher britische Künstler, die künftig auf Europatour gehen wollen, für jedes einzelne der EU-Mitgliedsländer ein eigenes Visum beantragen, um dort auftreten zu dürfen – das wären bis zu 27.

Auf genau dieses Dilemma macht eine Online-Petition seit einigen Tagen aufmerksam.

Regierung muss sich damit beschäftigen

Die Forderung aus der Petition lautet daher: „Wir wollen, dass die britische Regierung eine […] kulturelle Arbeitserlaubnis aushandelt, die es erlaubt, ohne Visum durch die 27 EU-Staaten zu reisen.“ Diese Erlaubnis müsse für alle Musikschaffenden, Bands, TV- und Sport-Stars gelten, die Auftritte in der EU geplant hätten. Andernfalls wäre der bürokratische und finanzielle Aufwand speziell für unbekanntere Künstler viel zu gross, um mit einer EU-Tour noch Geld zu verdienen.

Die Online-Petition, die erst vor wenigen Tagen von einem Mann namens Tim Brennan ins Leben gerufen wurde, findet grossen Anklang. Schon jetzt (Stand: 30. Dezember) haben über 190.000 Menschen aus dem UK (nur sie dürfen abstimmen) virtuell unterschrieben. Somit muss sich das britische Parlament, wie es bei allen Petitionen mit mindestens 100.000 Unterschriften der Fall ist, mit dem Antrag beschäftigen.

In den sozialen Netzwerken rufen auch einige britische Künstler dazu auf, die Petition zu unterschreiben. So etwa Tim Burgess (53), Frontmann von The Charlatans („Some Friendly“), oder One-Direction-Mitglied Louis Tomlinson (29), jeweils via Twitter. Und auch die Gruppe Band of Skulls weist über Facebook auf die Dringlichkeit der Petition hin.

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