Warum Wacken-Chef Thomas Jensen das Festival noch nicht abschreibt

Thomas Jensen erklärt eine weiterhin sehr dynamisch Lage.

Quelle: ICS Festival Service GmbH

Wacken-Chef Thomas Jensen will Ende Juli wieder Metalheads aus der ganzen Welt in Schleswig-Holstein begrüssen. Doch wie weit sind die Planungen und welche Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen?

Während andere Festivals auch in diesem Jahr bereits das Handtuch geworfen haben, hält das bereits ausverkaufte Wacken Open Air weiter an seinem Termin für 2021 (29. bis 31. Juli) fest. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Thomas Jensen, Mitgründer des Festivals, warum er weiter hoffnungsvoll ist, wie weit die Veranstalter mit ihrer Planung sind und welche Absicherungen Ticketbesitzer im Falle einer erneuten Absage haben.

Herr Jensen, im Gegensatz zu anderen Festivals halten Sie weiter an Wacken fest.

Thomas Jensen: Da uns der späte Veranstaltungszeitpunkt am letzten Juli-Wochenende Zeit gibt, um die Entwicklung der Situation weiter zu beobachten, planen wir Stand jetzt mit einem Festival, für das unser erklärter Wunsch ist, unsere Fans aus aller Welt wieder in Wacken begrüssen zu dürfen.

Wie weit ist die Planung aktuell bereits fortgeschritten?

Jensen: Wir sind in den Planungen so weit, wie wir zu diesem Zeitpunkt unter gegebenen Umständen sein müssen, um Ende Juli veranstalten zu können.

Das Festival ist ausverkauft. Welche Absicherung haben Ticketbesitzer für den Fall einer erneuten Absage?

Jensen: Sollte es zu einer erneuten Verschiebung des W:O:A kommen, werden wir den Fans wie auch schon im letzten Jahr vielfältige Optionen anbieten, wie sie mit ihren Karten verfahren können. Sollte es zu dieser Situation kommen, würden wir uns natürlich sehr freuen, wenn wieder die absolute Mehrheit der Metalheads ihr Ticket behalten würde, sofern ihnen das möglich ist. Das hilft uns nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern ist auch ein emotionaler Anker.

Welche Sicherheitsvorkehrungen bezüglich des Coronavirus werden auf dem Festivalgelände getroffen? Stehen die Organisatoren mit den Gesundheitsbehörden und der Politik in Kontakt?

Jensen: Da die Sicherheit und Gesundheit aller auf dem Festival Anwesenden für uns stets oberste Priorität geniesst, gehört dazu selbstverständlich auch der ständige Austausch mit den zuständigen Behörden, Expertinnen und Experten und der Politik. Dementsprechend werden sämtliche getroffenen Vorkehrungen den dann geltenden Anforderungen entsprechen. Da viele Faktoren in die Entwicklung von Konzepten einfliessen, werden wir die konkreten Massnahmen im Detail vorstellen, wenn feststeht, welche von ihnen wir ergreifen.

Haben Sie bereits Absagen von den zahlreichen feststehenden Künstlern, insbesondere aus dem Ausland, erhalten?

Jensen: Beim Programm wie es derzeit veröffentlicht ist, haben sich keine Änderungen ergeben. Die Musikerinnen und Musiker sind genauso für die Fans da wie wir, wenn es die Umstände zulassen.

Wie sehr leidet Wacken unter den finanziellen Einbussen aus dem vergangenen Jahr?

Jensen: Ein Jahr ohne Veranstaltungen macht uns natürlich schwer zu schaffen, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Wichtig ist es hierbei zu beachten, dass in der gesamten Branche so viele Leute vor, hinter und auf der Bühne arbeiten, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Know-how den Rock’n’Roll am Leben halten, in existentieller Not sind. Dieser wichtige Bereich der Kultur darf auf keinen Fall übersehen werden, denn der hier drohende Verlust ist mit nichts aufzuwiegen.

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