Kurt Krömer: Acht Wochen wegen Depressionen in der Klinik

Kurt Krömer vor einigen Jahren auf der Bühne

Quelle: imago images/POP-EYE

Komiker Kurt Krömer litt lange unter schweren Depressionen. In seiner Sendung „Chez Krömer“ spricht er nun erstmals ausführlich über seine Erkrankung – wie er sie lange nicht entdeckt hat, welches Ereignis ihm die Augen öffnete und wie er sich nun fühlt.

In der rbb-Show „Chez Krömer“ spricht Kurt Krömer (46, „Heute stimmt alles“) das erste Mal ausführlich über seine schweren Depressionen. „Ich habe ein bisschen Bauchschmerzen, weil ich habe Schiss darüber zu sprechen“, beginnt der Komiker das aufrichtige Gespräch mit seinem Gast Torsten Sträter (54, „Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein“), der ebenfalls an Depressionen leidet. „Im letzten Herbst war ich acht Wochen in der Klinik, weil ich nicht mehr lebensfähig war“ so Krömer. „Weil nichts mehr ging.“

Es war ein langer Weg bis zu diesem Schritt, wie Krömer beschreibt. Drei Jahre lang sei er von Arzt zu Arzt gerannt. „Ich hatte so ein diffuses Gefühl in mir. Wie verliebt sein, aber mit bekloppten Schmetterlingen, mit bösen. So ein flaues Gefühl wo du denkst, du musst gleich kotzen.“ Irgendwann habe er sogar gedacht, er sei Hypochonder. „Jeder Arzt hat gesagt: ‚Wir finden nichts‘.“ Bis ihn im vergangenen Jahr jemand angesprochen habe, dass er vielleicht depressiv sei.

Den Tiefpunkt erlebte er schliesslich 2020 beim Einkaufen. Vier Stunden hätte er gebraucht, um einen Einkaufszettel mit fünf Zutaten zu schreiben. Im Supermarkt kamen ihm vor Überforderung die Tränen: „Dann habe ich den Supermarkt verlassen, habe geweint dabei und dachte, ich schäme mich, jetzt nach Hause zu gehen, weil ich meinen Kindern jetzt sagen muss, ich weiss nicht mehr wie Einkaufen geht.“

Der achtwöchige Klinikaufenthalt habe ihm geholfen, auch wenn er Angst vor dem Schritt gehabt hätte: „Aber ich bin jetzt noch in einer Phase, wo ich jeden Tag aufstehe und denke: ‚Scheisse, ich bin nicht so gut drauf, ich bin wieder depressiv, ich muss wieder in die Klinik.‘ Dieser Zustand ist deprimierend, aber es ist nicht deine Depression.“

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