Wincent Weiss: „Meine Mutter hat mich nicht mehr wiedererkannt“

Wincent Weiss hat mit

Quelle: Christoph Köstlin/Universal

Für Wincent Weiss sind Depressionen und Therapie „keine Tabuthemen“. Im Interview spricht der Sänger deshalb offen und ehrlich über seine Erfahrungen mit der Krankheit und über den Moment, der ihn „aus den Schuhen gerissen hat“.

Wincent Weiss (28) hat seine Depressionen zunächst nicht „ernst genommen“: „Ich habe mich zu dieser Zeit sehr gleichgültig gefühlt“, erinnert er sich im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news an die Zeit zurück, in der er erstmals „depressive Züge“ an sich bemerkt habe. Für den Popsänger, der am 7. Mai sein drittes Album „Vielleicht Irgendwann“ veröffentlicht hat, sei es wichtig, dass Depressionen und Therapie keine „Tabuthemen“ mehr seien. „Es sollte kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke sein“, betont Weiss und spricht deshalb offen über seine Erfahrungen.

„Ich habe das nie ernst genommen, bis es mich dann mal aus den Schuhen gerissen hat. […] Ich hatte keinen Ausschlag mehr in die positive und keinen mehr in die negative Richtung und das hat mich irgendwann genervt“, so der Sänger. „Spätestens als meine Mum gesagt hatte, dass sie mich nicht wiedererkennt“, habe Weiss gemerkt, dass er Hilfe brauche.

„Es gibt immer wieder Down-Phasen“

Aber auch die Musik habe ihm dabei geholfen, seine Depressionen zu verarbeiten: „Der Songwriting-Prozess zu diesem Album war für mich eine Therapie, ich sass im Studio und habe mit meinem Produzenten und meinen Songwriter-Freunden über alles gesprochen, was mich bewegt und was raus musste und dies dann in Songs gepackt.“

Während des Lockdowns habe es Weiss geschafft, sich „ganz gut aus der Depression“ herauszuarbeiten, „weil ich das erste Mal Zeit hatte“. Völlig überwunden habe er seine Erkrankung allerdings noch nicht: „Es gibt immer wieder Down-Phasen, aber so schlimm wie es mal war, ist es nicht mehr.“

Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111

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