Quelle: Reinhard Kirchner | GNU FDL
Beim Rauchen scheiden sich die Geister. Für viele ist es eine unangenehme Sache, die sie nie tun würden. Für andere gehört das Rauchen einfach zum Leben dazu – Zigaretten, Zigarillos und Zigarren sind ein Ausdruck des Lebensgefühls.
Aufgrund verschiedenster Massnahmen nahm die Zahl der Raucher in Österreich und ganz Europa in der Vergangenheit immer mehr ab. Doch es wird auch ein neuer Trend beobachtet, bei dem wieder häufiger zum Glimmstängel gegriffen wird. Wie kommt es dazu?
Lange wurde das Rauchen immer seltener
Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass das Rauchen einen schlechten Ruf bekommen hat. Da ist natürlich zum einen die Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken. Gefässerkrankungen, Krebs, Risiken in der Schwangerschaft – viele Menschen wussten früher nicht, was auf sie zukommen könnte. Für viele reichte das reine Wissen um die negativen Folgen, damit sie aufhörten zu rauchen.
Ausserdem wurde das Rauchen durch politische Massnahmen unattraktiver. In vielen Innenräumen darf nicht geraucht werden, Zigarillos und sonstige Tabakprodukte werden immer teurer und Werbekampagnen rufen zum Rauchstopp auf. Die Aufklärung wirkte irgendwann so gut, dass manche junge Menschen sich nie auf ihre erste Zigarette einliessen.
Doch die Zahl der rauchenden Männer und Frauen sinkt beim besten Willen nicht auf 0. In der Europäischen Union rauchten 2019 noch immer 15 Prozent der Menschen zwischen 15 und 24. Durch die Beliebtheit von E-Zigaretten steigt dieser Wert potentiell sogar wieder. Über alle Altersgruppen hinweg sind es in Österreich auch noch immer über 20 Prozent.
Alternativen zur klassischen Zigarette
Zu den Gründen dafür, dass das Rauchen nicht aus der Mode kommt, zählt zum einen das breite Angebot. Dank des Internets lassen sich verschiedenste Tabakarten einfach direkt nach Hause liefern. Wer beispielsweise Zigarillos den klassischen Zigaretten vorzieht, kann dies bequem vom Sofa aus tun: Zigarillos kaufen – zigarren-online.ch.
Bei jungen Menschen sind es vor allem die E-Zigaretten, die für mehr Raucher sorgen. Die Forschung rund um die gesundheitlichen Folgen ist noch löchrig – zunächst wurden E-Zigaretten relativ unkontrolliert als problemlose Alternative zu Zigaretten beworben. Mittlerweile gibt es mehr Einschränkungen und Warnungen. Was allerdings zu stimmen scheint: Wer vom Rauchen loskommen, kann den Prozess durch E-Zigaretten leichter machen.
Stress und das Rauchverhalten
Wahrscheinlich gab es einige Politiker und Experten für Suchtverhalten, die gedacht haben, sie könnten das Rauchen durch bestimmte Massnahmen komplett verbannen. Doch das scheint absolut nicht der Fall zu sein. Eine mögliche Ursache dafür ist, dass Rauchen vielen Menschen bei der Stressbewältigung hilft.
So wie andere Menschen zu süssen Speisen greifen oder das Onlineshopping zelebrieren, um sich besser zu fühlen, wählen viele lieber eine Zigarette oder einen Zigarillo. Da immer mehr Menschen hohe Stresslevel haben, ist es also nicht verwunderlich, dass das Rauchen nicht ganz einzudämmen ist. Der Arbeitsalltag, der Feierabendverkehr, das Familienleben – manchmal werden diese Dinge nur durchgestanden, weil zwischendurch eine Raucherpause gemacht werden kann.
Rauchen ist auch persönliche Freiheit
Mehr Stress ist nicht allein für das Rauchen verantwortlich. Experten beobachten auch, dass Menschen das Rauchen als Teil ihrer persönlichen Freiheit verstehen. Extrem viele Massnahmen verhindern mittlerweile, dass das Rauchen einfach oder bequem ist. Somit fühlt es sich wie ein kleiner Widerstand an, es trotzdem zu tun.
Jeder Mensch kann selbst über seinen Körper entscheiden. Das Rauchen kann zwar Schaden anrichten, aber das nehmen viele in Kauf. Denn der Genuss ist es für sie wert. Je mehr von aussen versucht wird, dies zu verhindern, umso wichtiger wird für sie der Griff zum Tabak.