Chalet-Ferien: Die Freiheit der eigenen vier Wände

Chalets sind die neuen Suiten, immer mehr Hotels bieten grosse Wohnungen oder Häuser in unmittelbarer Nähe an. Der Vorteil, den viele Urlauber schätzen: Sie müssen ihr Domizil nicht mit anderen Gästen teilen, können aber alle Angebote des Hotels nutzen.

Es sind nicht nur Familien mit Kindern, die sich für ein Chalet statt Zimmern oder Suiten entscheiden. Auch Paare schätzen die Ruhe und die romantische Atmosphäre in ihrem ganz eigenen Feriendomizil. Vor allem in den Alpen werden als Ergänzung zum Hotel verstärkt Chalets in rustikalem ländlichen Stil angeboten. Auch kleine Bergdörfer, eigens für die Feriengäste errichtet, sind keine Seltenheit mehr. Der neue Urlaubstrend gibt den Reisenden mehr Freiheit, befreit sie von den geregelten Abläufen im Hotel. Wer etwa selbst kochen mag, kann das in der eigenen Küche tun – oder sich die Mahlzeiten ins Chalet liefern lassen. Alles ist möglich – natürlich auch der Privatkoch oder der Masseur auf Bestellung.

Wo im Chalethotel Nostalgie auf Moderne trifft

Das Jagdgut Wachtelhof ist mehr als ein luxuriöses Boutiquehotel, es ist ein Chalet im ruhigen Hinterthal im Salzburger Land. Der historische Teil des Kleinods mit nur 29 individuell eingerichteten Zimmern mit Blick auf einen Wildbach und die umliegende Bergwelt des Steinernen Meers stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ende 2016 ergänzte ein Neubau das Haus, das zu den Small Luxury Hotels of the World gehört. Beim Einrichtungsstil liessen sich der renommierte italienische Architekt Michele Bönan und seine Frau Christine Hütter-Bönan von der Geschichte des Ortes inspirieren. So schuf das Künstlerpaar ein zeitgemässes Hoteldesign, bei dem österreichische Nostalgie auf modernen Komfort trifft: Kamine, warme Naturtöne, hochwertige Hölzer und edle Stoffe im Loden- und Trachtenstil sowie kuschelige Felle dominieren. Chefkoch Carlo Neumann serviert in den Restaurantbereichen Gerichte aus der österreichischen Fusioncuisine.

Nach einem aktiven Tag an der frischen Bergluft entspannen Gäste im Wellnessbereich mit Saunalandschaft, Aussenjacuzzi, Spa und Ruheräumen. Aktivitäten von Eisstockschiessen bis hin zum gemeinsamen Genuss der Feuerzangenbowle lassen althergebrachte Traditionen aufleben. Die Eigentümer erschufen mit dem Wachtelhof ein komfortables Hideaway, in dem Reisende den hektischen Alltag hinter sich lassen. Dieses Gefühl stellt sich schon beim Empfang durch die Gastgeber in einer gemütlichen Lounge ein. Eine weitere Besonderheit: Zahlreiche Möbelstücke, Lampen und Teppiche wurden speziell für das Hotel entworfen, und wenn sich Gäste in die Einrichtungsgegenstände verlieben, können sie die aus dem Hause Hütter-Bönan über den Wachtelhof beziehen.

Das Lieblingshotel von Michelle Hunziker

Luxus im Einklang mit der Natur – diese Kombination im Dolomiti Wellness Hotel Fanes gefällt Michelle Hunziker (40) so sehr, dass sie jedes Jahr zweimal dort urlaubt, im Sommer und im Winter. Auch die acht Chalets des Ressorts in Alta Badia folgen dem Gedanken der regionalen Nachhaltigkeit. Umgesetzt wurden diese durch regionale Ressourcen wie natürliche Baumaterialien aus der Felsarena der Dolomiten. In den variabel kombinierbaren, individuell gestalteten Räumen verwandeln grosszügig verglaste Räume das Drinnen zum Draussen. Das Konzept vom Fenster im Fenster interpretiert intelligent die traditionellen Proportionen. Im Rampenlicht hochwertiger Designerleuchten stehen von einheimischen Tischlern gefertigte Vollholzmöbel neben antiken Dolomiter Truhen. Exklusiv ausgestattete, grosszügige Baderäume, verwöhnen als Spa im Haus und die Lasuren für die beheizten Fussböden aus geölter Eiche sind auf ihre Verträglichkeit für Allergiker überprüft.

Sport und Wellness stehen im Mittelpunkt, wenn die Gäste ihre stylishen Wohnwelten verlassen. Rund um St. Kassian verführen saftige Almwiesen, schroffe Felswände und klare Bergseen Gipfelstürmer, Radfahrer, Wanderer oder Kletterer. Als beeindruckende Urlaubserinnerung bleibt das spektakuläre Phänomen des Alpenglühens, auf Ladinisch „Enrosadira“. Bei Sonnenuntergang färben sich die Dolomiten-Berge um Alta Badia in verschiedenen Rottönen, von Rosa bis Orange und Karmin. Und weil neben dem optischen Genuss auch der kulinarische wichtig ist, legt die Küche im Fanes grossen Wert auf frische und heimische Qualitätsprodukte, dazu ist der Weinkeller aussergewöhnlich gut sortiert.

Das Bergdorf auf dem Hochplateau

Im Almdorf Reiteralm beeindruckt zuerst die Lage: Umgeben von saftigen Almen und duftenden Wäldern bietet es einen Panoramablick auf das Schladminger Tal, den Hohen Dachstein mit 2’996 Metern und die gesamte Bergkulisse des Dachsteins, eine der acht österreichischen UNESCO-Weltkulturerbestätten. Die 18 Komfort-Almhütten und zwölf Premium-Chalets des Vier-Sterne-Bergdorfes schmiegen sich in Pichl an der Enns nahe Schladming auf einem Hochplateau in 1’200 Höhenmetern an den Berghang. Mittelpunkt des Dorfgeschehens ist das Almhotel Edelweiss mit seinem Vorplatz und Brunnen. Durch die Höhenlage und Abgeschiedenheit des Almdorfes finden Gäste einen Rückzugsort inmitten der Natur. „Entscheidend für die Architektur der Almhütten war, wie wir selbst gerne unseren Urlaub verbringen. So sollten die Hütten aus unserem Lieblingsrohstoff Holz sein und mitten in der Natur liegen, aber gleichzeitig praktikabel und gemütlich sein,“ sagt Johann Unterkofler, gemeinsam Reinhold Unterkofler Besitzer des kleinen Bergdorfes. Dazu planten die Brüder ökologisch: das eigene Hackschnitzel-Heizkraftwerk versorgt die Anlage mit Holzabfällen aus dem Familienunternehmen ganzjährig mit Energie. Und auch im Inneren steht die Natur im Mittelpunkt. Überall wurden heimische Hölzer wie Fichte, Lärche und Kiefer sowie Naturstein verwendet.

Im Sommer liegen die Gäste am Naturschwimmteich, für Bewohner der Premium-Chalets steht ein eigener Wellness-Pot auf der Holzveranda, drinnen wartet die finnische Sauna. Wer mag, lässt sich im eigenen Chalet mit einer steirischen Massage und selbst hergestellten Kräuterölen verwöhnen, ansonsten steht der Wellnessbereich des Hotels mit Sauna, Dampfbad, Kneippbecken, Panoramawhirlpool und einem Spa-Behandlungsraum zur Verfügung. Auch die Mahlzeiten werden gleich nebenan im Almhotel verköstigt, allerdings kann man sich das Frühstück im Chalet servieren lassen. Abends gibt es einen kulinarischen Liefer- und Abholservice. Und für den privaten Grillabend leihen sich die Almhüttenbewohner im Hotel die Grills.

Auch Outdoor ist das Angebot mit mehr als 1’000 Kilometern Wanderwegen und ebenso vielen Rad- und Mountainbikerouten reichlichst, dazu kommen die Klettersteige an den Dachstein-Südwänden. Und auf auf Kinder und Jugendliche warten ein Abenteuerspielplatz mit 5’000 Quadratmetern Fläche, der Dorfwald, ein Fussballplatz, ein Balancierparcour, ein Plantschteich mit Wasserpfad, ein Streichelzoo, ein Lagerfeuerplatz, ein Grillpavillon, ein Mini-Bauernhof, Go Karts sowie Ponys und Ziegen.

Der Berghof und der Zauberberg

Im Roman „Der Zauberberg“ schuf Thomas Mann den Berghof, den es davor nie gegeben hat. 2012 liess das Waldhotel Davos als Hommage an den berühmten Schriftsteller das Chalet Berghof Sertig entstehen und bettet diese Dependance als luxuriöse Ferienresidenz in das alpine Ambiente und die Ruhe des wildromantischen Sertigtals ein. Das Anwesens auf 1’860 Metern Höhe besteht aus drei Gebäuden, die komplett oder einzeln gemietet werden können: Das 120 Quadratmeter grosse Haus mit zwei Doppelzimmern hat einen Wohnraum mit offenem Kamin, eine komplett ausgestattete Küche und ein Esszimmer. Der „Stall“ mit 180 Quadratmetern nebenan besticht durch das loftartige Wohn- und Esszimmer mit grossem Kamin, Balkon und Terrasse.

Bardhyl Coli, Gastgeber des Waldhotels Davos, betreut gemeinsam mit seinem Team auch die Berghof-Gäste. Auf Wunsch werden für Selbstverpfleger die anfallenden Einkäufe erledigt, alternativ bieten sich das urige Restaurant Bergführer direkt neben dem Berghof, oder das Walserhuus an. Beim Deluxe-Arrangement kümmert sich ein Privatkoch und ein eigener Chauffeur.

Im Sommer und im Herbst ist das Sertigtal ein ideales Gebiet für Wanderungen und Fahrradtouren, während es im Winter vor allem Skilangläufer und Eiskletterer begeistert. In der Wintersaison steht den Gästen des Berghofs ebenso der Wellness-Pavillon im Waldhotel Davos, inklusive Solebad und dem Fitness-Center „Wald & Fit“ zur Verfügung. Daneben bietet Davos ein umfassendes Sport-, Kultur- und Freizeitangebot. www.waldhof-davos.ch

Hüttenzauber im Alpindesign

Hüttenurlaub in den Leoganger Bergen: Hinter der rustikalen, sonnengegerbten Altholzfassade der 14 romantischen Chalets des Hotels Puradies verbirgt sich Alpindesign mit Kachelofen und Privatspa. Auch hier entscheiden die Bewohner selbst, ob sie in der voll ausgestatteten Küche mit Kräutern aus den Gärten oder mit Produkten und Spezialitäten aus dem Shop „Greisslerei“ im Hüttendorf selbst kochen, sich abends ein leckeres à la carte-Essen und Getränke im Chalet servieren lassen oder die wenigen Schritte zum Restaurant des Puradies gehen möchten.

Alle Chalets sind mit einer Sauna und Infrarotkabine ausgestattet, verfügen über eine Küche, ein bis zwei Schlafzimmer und Balkone oder Terrassen in absoluter Ruhelage. Grillplätze und eigene Blumen- und Kräutergärten machen das Sommerfeeling in den Bergen ebenso perfekt, wie der glasklare Naturbadesee. In die Berge geht es für Wanderer und Biker direkt ab der Haustür auf einem Sonnenplateau am Fusse des Asitz, umgeben von Natur pur und den Bergrücken und Hügeln der Leoganger Bergwelt. Wellness, die besser den Namen Private Retreat verdient, wird im Badhaus angeboten. Massagen und Anwendungen können zudem in den Chalets genossen werden.

Von der Luxushütte auf die Pirsch

Von einer uralten Forsthütte zum Fünf-Sterne-Schmuckkästchen mit hohem Romantikfaktor: Das Bergchalet „Hüttlingmoos“ ist die intime Luxushütte des Stanglwirt im österreichischen Going. Hoch oben, kurz bevor der Anstieg zum Wilden Kaiser wirklich steil wird, liegt eines der ältesten besiedelten Gebiete des Tiroler Dorfes. Schon im 16. Jahrhundert wurden erste Häuser im Hüttlingmoos errichtet, heute ist die Gegend fast menschenleer. Rundherum herrliche Natur: ein Bach mit seltenen Fischen und eine alpine Pflanzenwelt, die selten gewordene Vielfalt bietet.

Inmitten dieser Pracht steht seit ewigen Zeiten ein Forsthäuschen. Einst war es Teil einer Landwirtschaft, die vor etwa 50 Jahren von den Österreichischen Bundesforsten aufgekauft und stillgelegt wurde, dann dämmerte es über Jahrzehnte unbewohnt dem Verfall entgegen. Stanglwirt-Chef Balthasar Hauser hat das uralte Kunstwerk aus Holz im Jahr 2005 gerettet und in einen noblen Rückzugsort verwandelt. Die historische Bausubstanz wurde belassen, innen aber mit modernstem Komfort ausgestattet. Entstanden ist ein rundherum romantisches Hideaway für Menschen, die das Besondere suchen. Die wunderbare Kulisse des Wilden Kaisers, die verträumte Ruhe inmitten intakter Natur, dazu Service auf Fünf-Sterne-Niveau inklusive eigenem Koch und Butler (auf Wunsch) sind schwer zu überbieten – höchstens noch mit einem besonderen Extra: Gäste können mit dem Revierjäger im hauseigenen Jagdrevier auf die Pirsch gehen, wo sie Auerhähne, Rehböcke und Gamswild in freier Natur beobachten.

Ein Walserdorf mit sieben Häusern

Am Arlberg wurde im letzten Winter ein neues Chaletdorf eröffnet. Die Aadla Walser-Chalets liegen auf 1’500 Meter Seehöhe an ruhiger, sonniger und aussichtsreicher Südwest-Hanglage hoch über dem Dorf Schröcken. Die sieben Häuser lehnen sich an den alpinen Baustil der Vorfahren an und werden nach dem Mundartausdruck der Walser für Bergkiefer Aadla genannt.

Die optisch leicht variierenden Chalets sind mit viel Holz und Naturstein gebaut und Innen stilvoll-elegant eingerichtet, z. B. mit einem verglasten Kamin im grossen Wohnraum. Im Freien stehen sichtgeschützte Holzzuber und eine private Aussensauna. Wer mag, kocht in der modern eingerichteten Küche oder gibt morgens beim Genuss-Service seine Bestellung auf. Auch der gefüllte Picknickkorb oder Wanderrucksack wird auf Wunsch ins Chalet geliefert.

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