Gourmet-Oasen für Feinschmecker: Urlaub geht durch den Magen

Gourmet-Oasen für Feinschmecker: Urlaub geht durch den Magen

Quelle: Netfalls Remy Musser / shutterstock

Liebe geht durch den Magen. Erst recht die zu feiner Kost und vor allem im Urlaub, wo es sich entspannt geniessen lässt. Diesem Feinschmecker-Trend kann sich kein Hotel verschliessen, schon gar nicht im Luxusbereich. Und deshalb gibt es immer mehr neue Ziele für Gourmetreisende.

Immer mehr Urlauber machen die Wahl ihres Hotels von der Qualität der Küche abhängig. Schliesslich gehört zur Erholung, sich auch kulinarisch verwöhnen zu lassen. Die Verwendung heimischer Produkte und die Bekenntnis zu regionalen Spezialitäten nehmen mittlerweile die meisten Betriebe für sich in Anspruch. Entscheidend aber ist noch immer, wer hinterm Herd steht. Wir haben uns erfolgreich auf die Suche nach Meisterköchen und Gourmetadressen gemacht.

Osterspektakel in Sorrent

Die Lage ist so spektakulär wie die Küche: Über den Klippen von Sorrent in Süditalien liegt das Grand Hotel Excelsior Vittoria mit seinen im historischen Stil prunkvoll eingerichteten 84 Zimmern und Suiten. Seit 1834 befindet sich das 5-Sterne Luxus-Hotel im Besitz der Familie Fiorentino, und es war nicht nur die spektakuläre Aussicht auf die Bucht von Neapel und den Vesuv, die Urlauber wie Richard Wagner oder Oscar Wilde anlockte. Vielmehr stand die Luxusvilla, aktuell als eines der Tophotels Europas und der Amalfi-Küste ausgezeichnet, schon immer für feinste italienische Kochkunst. Das ist bis heute so geblieben. Küchenchef Antonino Montefusco hat sich im Restaurant Terrazza Bosquet Seafront einen Michelin-Stern erkocht, genauso beliebt aber ist das L´Orangerie Poolside Bar & Restaurant.

Wer zu Ostern noch nichts vor hat: Sorrent ist ein heisser Tipp. Vor allem der Prozessionen wegen, die von den gläubigen Süditalienern mit jahrhundertealten religiösen Ritualen gefeiert werden. Besonders beeindruckend ist Karfreitag am Abend, wenn die Stadt – von Kerzenlichtern und Fackelträgern beleuchtet -, mit der schwarzen Prozession durchquert wird – als Trauer um den verstorbenen Jesus. Ausserdem ist das Hotel idealer Ausgangspunkt für Ausflüge, z. B. in die Weinregion, nach Capri (25 Minuten), Positano (30 Minuten) Ischia und Neapel (1 Stunde).

Der einzige Stern im Fünf-Seen-Land

Starnberg gehört zwar zu den reichsten Gemeinden Deutschlands, aber wenn es um die Gourmetqualität geht, sind die Ufer rund um den Starnberger See eher kulinarisches Niemandsland. Das Gourmetrestaurant Aubergine im Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg ist mit einem Michelin-Stern seit 2014 die rühmliche Ausnahme und auch das einzige Sternerestaurant im Starnberger Fünf-Seen-Land. Nur 25 Kilometer südlich von München gelegen, konzentriert sich das 4-Sterne-Superior-Haus mit seinen 117 Zimmern und neun Suiten auf Kulinarik und Events. Und weil der junge Sternekoch Maximilian Moser, 32, für beide Bereiche verantwortlich ist, gibt es auch ein „Meet Culinary“. Wir haben ihn danach gefragt.

Was ist neu am Meeting-Catering? Moser: „In den Kaffeepausen servieren wir gesunde Snacks, an unseren Live-Cooking-Stationen werden Shakes und Vollkorn-Crêpes hausgemacht. In der Minibar gibt es nun regionale und gesunde Getränke statt Cola und Bier.“ Was ist mit den bei Tagungen so beliebten Keksen? „Industriell hergestellte Kekse bieten wir nicht mehr an, stattdessen Nüsse und Trockenobst. Der Meeting-Gast soll in den Pausen nicht zwei Stück Sahnetorte essen, denn danach kann er sich nicht mehr konzentrieren und fühlt sich platt. Wir servieren Gesundes, zum Beispiel einen hausgemachten Müsliriegel oder frisch zubereitete Smoothies.“ Was zeichnet Ihre Küchenkreationen ansonsten aus? „Regional und saisonal ist gerade ein grosser Hype. Wir verwenden auch gern Produkte aus der Umgebung, zum Beispiel Fisch aus dem Starnberger See. Aber insgesamt würde ich unsere Küche als weltoffen beschreiben. Wenn es gerade den perfekten Petersfisch aus Frankreich gibt, entscheide ich mich für den. Trotzdem hat das Thema Nachhaltigkeit Priorität.“

Kunstgalerie mit Feinkost in Davos

Lässig sieht es aus, das Ameron Swiss Mountain Hotel Davos in den Bündner Alpen, aussen wie innen. Seit Dezember 2015 hat das 4-Sterne-Plus-Hotel, das mitten in Davos und in direkter Nähe zu den Bergbahnen und dem Kongresszentrum liegt, geöffnet. Ausgewählte Bilder, Fotografien und Skulpturen machen es zu einer eigenen Galerie, welche die Geschichte der Region widerspiegelt. Dazu werden im Ameron kulinarische Akzente in der Alpendestination gesetzt.

Gleich vier Restaurants stehen zur Wahl: Küchenchef Matthias Brust und sein Team präsentieren im Ristorante Cantinetta mit Showküche klassische Gerichte neu sowie original italienische Feinkost. Im Fine-Dining Restaurant Campanello (nur in der Wintersaison geöffnet), dessen Interieur von traditionellem Design und modernen Bildern bestimmt ist, lässt der junge Koch Alpenküche servieren, in der gemütlichen Cervolino-Stube gibt es Fondue- und Raclette-Spezialitäten mit Bündner Zutaten. Die Cantinetta Bar&Lounge geniesst dank ihrer Pizzen mit 72 Stunden Teiggärung gar schon Kultstatus. Sonst noch: 126 Zimmer und 22 Suiten, ein Spa und das kostenlose Gästeprogramm von Davos-Klosters.

Goethes grosse Liebe in Frankfurt

Tagsüber eine Lounge, abends eine Bar: Wer in Lili’s im Hotel Sofitel Frankfurt Opera seinen Aperitif vor dem Abendessen nimmt, sollte nicht allzu sentimental sein. Die Hotelbar ist nämlich eine Hommage an die grosse Liebe Johann Wolfgang von Goethes. Der widmete ihr ein Gedicht, auch war Lily Vorbild für diverse Frauenfiguren in seinen Erzählungen, und auf dem Totenbett nannte er sie „die erste, die ich tief und wahrhaft liebte, und vielleicht die letzte“. Goethes grosse Liebe hat auch mit dem Restaurant Schönemann nebenan zu tun, denn Lily war die Tochter der gleichnamigen Frankfurter Bankiersfamilie, mit der sich der junge Johann Wolfgang ver- und bald wieder entlobte.

Das Schönemann, direkt am Frankfurter Opernplatz gelegen, gehört zu den besten Restaurants der Mainmetropole. Chef de Cuisine Lukas Sulik interpretiert Klassiker der französischen Küche hessisch neu. Aus dem „Coq au vin“ wird so mit einem Schuss Apfelwein ein „Coq au Apfelwein“, ein Highlight des Nobelrestaurants. Dazu passt- man ahnt es schon – der Goethewein vom Weingut Allendorf im Rheingau, eine echte Rarität. Was das Schönemann optisch besonders macht, ist seine Deko mit opulenten Stoffen, verspielte Details wie von Jean-Paul Gaultier gestalteten Kissen und fünf grossformatige Portraits aus der Serie „Opéra“ des Starfotografen André Rival. Sie zeigen Nadja Auermann, Barbara Schöneberger und Wolfgang Joop und sind eine gekonnte künstlerische Verbindung der Lage des Restaurants gegenüber der Alten Oper.

Neuer Hot Spot auf Teneriffa

Der Südwesten Teneriffas hat eine neue Luxusadresse für Gourmets: Vor ein paar Tagen erst eröffnete an der Costa Adeje das Royal Hideaway Corales Resort. Vom kanarischen Sternekoch Juan Carlos Padrón und seinem Bruder Jonathan stammt das Konzept für das Rooftop-Restaurant Maresía by Hermanos Padrón. Auf der Karte dort stehen Kreationen wie Muscheln an Litschi-Vinaigrette, Shrimps an Tapioka-Jus, Kanarische Käse-Ravioli in Linsen-Anis-Brühe oder Zitronenjoghurt mit gerösteter Schokolade. Ein weiterer Höhepunkt für Feinschmecker ist das Restaurant San Hô mit einer Kombination aus japanischer und peruanischer Küche.

Das Royal Hideaway Corales Resort, nur ein paar Schritte vom Strand entfernt, ist in das Corales Beach nur für Erwachsene und die Corales Suites für Familien unterteilt. Für Urlauber ab 16 Jahren gibt es ein Spa, fünf separate Restaurants und Bars, zwei Pools und 121 exklusive Junior Suiten, teils mit Whirlpool auf dem Balkon. Im Familienbereich sind ebenfalls fünf Restaurants und Bars geboten, dazu Kids-Club, Poolbereich und 114 geräumigen Deluxe Suiten mit bis zu drei Schlafzimmern. In rund der Hälfte der Unterkünfte badet man in einem privaten, beheizten Pool.

Gourmet-Hideaway in Kroatien

Anno 1912 realisierte der Wiener Architekt Alfred Keller, nach dem auch das hauseigene Gourmetrestaurant benannt ist, mit dem Boutiquehotel Alhambra seine Vorstellung eines romantischen Urlaubsdomizils. Inspiriert von der Alhambra im spanischen Granada sowie dem Jugendstil entstand auf der Insel Lošinj im Norden Kroatiens seine Vision eines perfekten Hotels. 2015 wurde das Gebäude sowie die benachbarte Jugendstilvilla Augusta um einen neuen Designtrakt erweitert und beide Häuser miteinander verbunden.

Kulinarisches Highlight ist das Gourmetrestaurant Alfred Keller (u.a. drei Hauben im Gault Millau-Guide). Das Küchenteam um den kroatischen Chefkoch Melkior Basic; integriert aktuelle Trends in die Mittelmeerküche und kombiniert lokale Produkte mit hochwertigen Zutaten und Aromen aus der ganzen Welt. Geniessen lässt sich das in absoluter Toplage: das Alhambra mit seinen 51 Zimmern und Suiten liegt wie eine kleine Oase aus Palmen, Blumen und Pinien in der idyllischen Cikat-Bucht. Da verwundert es nicht, dass dieses Hideaway zu den Small Luxury Hotels of the World gehört.

Out of Africa im Luxuscamp

Wenn man es nicht besser wüsste könnte man meinen, in „Out of Africa“ gleich neben Karen Blixen in Gestalt der jungen Meryl Streep zum Dinner Platz zu nehmen. Gourmetfood vom Feinsten wird im luxuriösen One Nature Nyaruswiga Safari Camp in der Serengeti serviert – auf Wunsch vor dem privaten Luxuszelt oder an einer langen Tafel unter freiem Himmel in der Savanne von Tansania. Die Stühle aus Mahagoni, feinstes Porzellan, stilvolles Silberbesteck, livrierte Butler – das filmreife Ambiente erinnert an die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts, das Abendessen im tansanischen Stil ist im Feinschmecker-Camp ein kulinarisches Highlight: Bananensuppe, Ugali aus Maismehl, Rindfleisch- und Hühnchen-Eintöpfe, verschiedene Curries. Zum Dessert Bananen mit Honig und Kokos.

Das Luxuscamp One Nature Nyaruswiga ist das erste Resort von One Nature in Tansania, vor gut einem Jahr eröffnet. Die Boutique-Hotelgruppe, die weltweit in den exotischsten Destinationen vertreten ist, hat sich authentischen Naturerlebnissen verschrieben. Weitere Camps sind geplant, in denen ultimativer Luxus und gehobener Service keinen Widerspruch zum Nachhaltigkeitsprinzip darstellen sollen.

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