Alle lieben Lissabon! Portugals Hauptstadt ist gefragt wie nie

Bem-vindo à Lisboa! Die Stadt am Tejo zählt unter Urlaubern mittlerweile zu den Top-Adressen Europas. Nach Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise ist vor allem die Tourismusbranche der Motor des Aufschwungs. Der Boom ist unübersehbar – und bringt auch seine Schattenseiten mit sich.

Wer in Europa einen Städtetrip plant, hat die Qual der Wahl. London, Paris, Berlin, Barcelona, Rom – um nur ein paar der gängigsten Destinationen zu nennen – locken seit Jahrzehnten die Urlauber in Scharen. Lissabon ist in dieser Hinsicht eher zu den Newcomern zu zählen. Trotzdem, oder gerade deswegen, scheint die „Stadt der sieben Hügel“ den Platzhirschen derzeit ein wenig den Rang abzulaufen. Portugal ist in. Und Lissabon ist es im Besonderen! Allein im vergangenen Jahr zählte die Stadt sechs Millionen Touristen. Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil hier nur 500’000 Menschen leben.

Touristen statt Tristesse

Damit wird auch schnell deutlich, welche Nachteile der immense Aufschwung hat. Besonders in den Altstadtvierteln Alfama, Mouraria und Graça ist es auch in der Nebensaison nahezu unmöglich, nicht an jeder Ecke auf deutsch- oder zumindest englischsprechende Menschen zu treffen. Die Einheimischen reagieren darauf nach aussen hin mit stoischer Gelassenheit, doch hinter dieser Fassade brodelt es gewaltig.

Längst gibt es Bürgervertretungen, die sich für eine Begrenzung der Touristenzahlen einsetzen. Allein die Verwaltung scheint daran bislang kein Interesse zu haben. Lissabon soll den Aufschwung Portugals nach der grossen Rezession präsentieren. Und diese Rolle steht der Stadt richtig gut.

Es geht auf und ab

Das hat in erster Linie mit dem unverwechselbaren Strassenbild zu tun. Viele der Häuserfassaden in der Altstadt sind bis heute mit Fliesen verziert. Zudem ist „Stadt der sieben Hügel“ wörtlich zu nehmen: Ähnlich wie in San Francisco geht es fast immer bergauf oder bergab. Wer davon eine Auszeit braucht, kann sich von einer Elektro-Tram der berühmten Linie 28E oder der Ringlinie 12E mitnehmen lassen. Eine Fahrt zählt für Touristen zu den Must-sees, was den Nebeneffekt hat, dass sich am Praça Martim Moniz – dem Startpunkt – bereits in den frühen Morgenstunden ellenlange Schlangen bilden.

Dennoch gibt es schlicht und ergreifend zu viele Argumente, die für Portugals Hauptstadt sprechen: entspannende Spaziergänge entlang der Uferpromenaden des Tejo, überraschend günstiger Kaffee in einem der zahllosen kleinen Cafés, die Miradouros (Aussichtspunkte, von denen sich weite Teile der Stadt überblicken lassen), Sehenswürdigkeiten wie die Brücke Ponte 25 de Abril, die Cristo Rei Statue, die Festungsanlage Castelo de São Jorge oder die vielen historischen Bauwerke im Stadtmittelpunkt. Der Hype um Lissabon dürfte noch eine ganze Weile anhalten.

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