Brigitte Nielsen: Die ungewöhnlichste Mama der Welt?

Es passt einfach: So ungewöhnlich Brigitte Nielsen als frischgebackene Mutter, so besonders ist sie irgendwie auch als Mensch.

Mit 54 noch mal Mutter? Es gibt nicht viele Frauen, die eine solche Herausforderung wagen. Womöglich gibt es weltweit nur eine einzige, die im besten Oma-Alter mit aller Macht noch ein Kind haben will. Ihr Name: Brigitte Nielsen (55), die wahrscheinlich ungewöhnlichste Mama der Welt.

Im Juni 2018 brachte sie die Tochter Frida zur Welt, ihr fünftes Kind. Mit 55 sprach sie erstmals darüber, wie schwer es war, noch einmal schwanger zu werden. Sie habe es mehrere Jahre mithilfe künstlicher Befruchtung versucht, sagte sie der britischen Zeitung „The Guardian“. „Du denkst immer, du wirst schwanger, aber meistens kommt der Anruf und es heisst, ‚Es tut mir leid!‘ Es ist niederschmetternd.“

Die blonde Dänin, die in Hollywood bekannt und 2012 im RTL-Urwald Dschungelkönigin wurde, berichtet von „einem harten und steinigen Weg“ zu ihrer späten fünften Schwangerschaft. Die Ärzte hätten ihr lediglich eine 2,5-prozentige Chance auf ein Baby gegeben.

„Man nimmt viele Medikamente. Es ist sehr teuer. Hormone werden von verschiedenen Frauen unterschiedlich vertragen… Wir haben es probiert, bis keine Embryonen mehr übrig waren.“ Doch ihr sei stets klar gewesen: „Jemand muss in dieser Lotterie gewinnen.“ Ihr Mann, der italienische TV-Produzent und ehemalige Barkeeper Mattia Dessi (40), sei „in dieser schwierigen“ Zeit stets an ihrer Seite gewesen.

Immer anders als die anderen

Die ungewöhnliche Mutter Brigitte Nielsen ist ein weltweit bekannter Star, obwohl sie eigentlich gar nichts richtig kann, ausser schön, aufregend und auffällig zu sein. Sie war Model, Schauspielerin, Sängerin. Erfolge feierte sie nur, wenn sie sich selbst darstellte. In dieser Rolle hat sie es weit gebracht. Als brillante Skandalnudel, die keinen noch so billigen Tabubruch scheut.

Nach ihrer europäischen Karriere als Model (u.a. für die Designer Giorgio Armani, Gianni Versace und Gianfranco Ferré) ging sie nach Hollywood und spielte in zahlreichen Actionfilmen, mit Ausnahme von „Rocky“ fast ausschliesslich B-Movies, mit. Für ihre schauspielerischen Leistungen wurde sie fünfmal nominiert – allerdings immer nur für die Goldene Himbeere, dem Anti-Oscar für die schlechteste schauspielerische Leistung. Zweimal hat sie sogar gewonnen.

Dicke Schlagzeilen machte sie zunächst mit ihren Liebesbeziehungen. Nach ihrer ersten Ehe (1983-1984) mit dem dänischen Musiker Kaspar Winding (mit dem sie Sohn Julian, 34, hat), heiratet sie den Hollywoodstar Sylvester Stallone (72). Die Ehe (1985-1987) hielt keine zwei Jahre. 1988 war sie mit dem Football-Star Mark Gastineau zusammen, Vater ihres Sohnes Killian (29).

Ehemann Nr. 3 war der Fotograf Sebastian Copeland (1990-1992), ein Cousin von Orlando Bloom. Die vierte Ehe – mit dem ehemaligen Schweizer Rennfahrer Raoul Meyer-Ortolani, dem Vater ihrer Söhne Douglas (25) und Raoul (23) – hielt immerhin von 1993 bis 2005. Diesem Herrn hatte sie bei der italienischen Ausgabe vom „Dschungelcamp“ die Trennung mitgeteilt: „Ich nehme die Kinder und ziehe nach Bologna. Ein Immobilienmakler kümmert sich schon darum.“ Das Glück mit dem lieben Raoul sei unerträglich, er sei zu nett, sie halte es nicht mehr aus.

Von Arnie bis Bohlen

Bekannt sind auch kurzzeitige Affären mit Arnold Schwarzenegger und dem Rapper Flavor Flav von Public Enemy. Selbst Dieter Bohlen brüstet sich eines Abenteuers mit Brigitte Nielsen. „Sie war unheimlich lieb und hatte zwei riesen Dinger. Wir waren uns spontan sympathisch“, schreibt er in seiner Autobiografie „Nichts als die Wahrheit“.

Seit 2006 ist sie mit Mattia Dessi verheiratet. Über ihn hat sie bislang nichts Nachteiliges geäussert. Dafür bekannte sie sich vor über zehn Jahren zu ihrer Alkoholabhängigkeit. Und immer wieder klärte sie die Öffentlichkeit darüber auf, was gerade neu an ihr ist. Unter der Überschrift: „Nur die Spitze des Silikonbergs“ schrieb der „Stern“ zu ihrem 45. Geburtstag: „Ihre falschen Brüste sind gerade volljährig geworden, heute darf auch Brigitte Nielsen feiern.“

In der RTL-Doku-Soap „Aus Alt mach Neu“ unterzog sich Brigitte Nielsen vor laufender Kamera „einer Grundrenovierung“, wie sie es nannte. „Facelift, Augenlift, neue Zähne, Bruststraffung, vier Kilo Fett absaugen an Bauch, Schenkeln, Taille, Hüften und Knien, Fettunterspritzung im Gesicht mit Eigenfett“, hat der Schönheitschirurg Werner Mang in seinem Buch „Verlogene Schönheit“ aufgelistet und ihr „von ganzem Herzen“ gewünscht, „dass ihr Chirurg eines schönen Tages doch noch die Reset-Taste findet…“

Brigitte Nielsen sagte zu der blutigen Prozedur nur mit skandinavischer Nüchternheit: „Es ist wirklich, als würde eine Horde Handwerker ein altes Haus in Schuss bringen.“

Solche profanen Vergleiche zur Geburt ihrer Tochter hat sie sich, ihrem Kind und ihrer Umwelt erspart. Es habe während ihrer späten Schwangerschaft „allerhand Kritik und böse Kommentare“ gegeben. „Manche finden es lächerlich, manche finden es schrecklich und manche lieben es. Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden etwas angeht. Es ist mein Mann und mein Leben und wir lieben, was wir tun.“

Vorheriger ArtikelRyan Adams: Sieben Frauen erheben schwere Vorwürfe
Nächster ArtikelNach Autounfall: Prinz Philip muss keine Konsequenzen fürchten