Rammstein-Schlagzeuger Schneider: „Ich fühle mich wie im Schock“

Die Band Rammstein um Frontmann Till Lindemann (r.) im Jahr 2017.

Quelle: imago/Future Image

Der Rammstein-Schlagzeuger Christoph Schneider hat die Vorwürfe gegen Till Lindemann kommentiert. Er wolle seine „persönlichen Emotionen und Gedanken“ teilen.

Nach den Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann (60) hat sich Christoph Schneider (57), Schlagzeuger der Band, mit einem persönlichen Statement zu Wort gemeldet. In einem Beitrag auf Instagram schreibt Schneider am 16. Juni, er wolle seine „persönlichen Emotionen und Gedanken“ mit seinen Followerinnen und Followern teilen.

Die Anschuldigungen aus den vergangenen Wochen hätten „uns als Band und mich als Menschen tief erschüttert“, erklärt der Musiker. „Ich fühle mich wie im Schock durch die Dinge, die in den sozialen Medien und der Presse über unseren Sänger geteilt und gedruckt wurden“, führt er aus. Es sei für die Crew und die Mitglieder der Band „ein Ab und Auf der Emotionen“.

„Habe so etwas nie beobachtet“

Dann geht Schneider auf die Anschuldigungen ein: „Nein, ich glaube nicht, dass etwas strafrechtlich Relevantes (wie z.B. der Einsatz von KO-Tropfen) passiert ist. Nein. Ich glaube nicht, dass etwas Verbotenes vor sich ging, habe so etwas nie beobachtet und dergleichen auch von niemandem aus unserer hundertköpfigen Crew gehört.“

Alles was der Schlagzeuger von den Partys von Lindemann mitbekommen habe, waren ihm zufolge „erwachsene Menschen, die miteinander gefeiert haben. Und trotzdem sind anscheinend Dinge passiert, die – wenn auch rechtlich ok – ich persönlich nicht in Ordnung finde. Gewisse Strukturen sind gewachsen, die über die Grenzen und Wertvorstellungen der restlichen Bandmitglieder hinausgingen. Es ist uns auch deshalb wichtig, dass Tills Partys nicht mit unseren offiziellen Aftershowpartys verwechselt werden.“

Lindemann hat sich laut Schneider von der Band entfernt

Lindemann habe sich laut Schneider angeblich „in den letzten Jahren von uns entfernt und sich seine eigene Blase geschaffen. Mit eigenen Leuten, eigenen Partys, eigenen Projekten. Das hat mich traurig gemacht, definitiv.“

Shelby Lynn, die im Mai ein Rammstein-Konzert besucht hatte, hatte in den sozialen Netzwerken als erste Frau Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Via Social Media wurden wenig später weitere Schilderungen von Rammstein-Konzerten veröffentlicht, die sich mit den Darstellungen von Lynn decken. Junge Frauen seien angeblich gezielt ausgewählt und zu Aftershowpartys eingeladen worden. Dabei soll es auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Recherchen des NDR und der „Süddeutschen Zeitung“ untermauerten dies. Lindemann weist die Anschuldigungen zurück, seine Anwälte nannten sie „ausnahmslos unwahr“.

Anfang Juni hatte die Band unter anderem auf ihrem Instagram-Account ein Statement veröffentlicht, in dem es hiess: „Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie ausserordentlich ernst.“ Die Gruppe verurteile „jede Art von Übergriffigkeit“. Man bat darum, weder diejenigen, „die Anschuldigungen erhoben haben“, noch die Band vorzuverurteilen.

Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Rammstein-Sänger

Kürzlich wurde bekannt, dass mittlerweile die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Rammstein-Frontmann Lindemann ermittelt. Das bestätigte eine Pressesprecherin am 14. Juni der Nachrichtenagentur spot on news. Ein Ermittlungsverfahren sei „aufgrund mehrere Strafanzeigen Dritter – sprich, nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen – sowie von Amts wegen durch die Staatsanwaltschaft Berlin“ eingeleitet worden, wie die Sprecherin mitteilte.

Es gehe demnach um „Tatvorwürfe aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln“. Weitere Angaben könnten derzeit nicht gemacht werden, „um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden und zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der potentiell Geschädigten und des Beschuldigten“, hiess es weiter. Für Lindemann gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.

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