Heiss wie in Hollywood: Das Filmfest München ist eröffnet

Das Filmfest München ist eröffnet. Die Veranstaltung kam bei den Gästen bestens an – trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Hitze. So feierten die Promis.

Film ab, das lockerste Filmfest von allen ist eröffnet! Doch wobei: Ganz so locker geht es beim Filmfest München (22.6. bis 1.7.) eigentlich gar nicht mehr zu. Beim zweigeteilten „Opening“ der 35. Ausgabe am Donnerstagabend im Mathäser Kino und dem Hotel Bayerischer Hof wurde eines deutlich. „Sie versuchen ganz klar in Richtung internationales Festival zu gehen. Und das machen sie auch sehr gut. Wenn sie so weitermachen, werden sie ein echtes Gegenstück zur Berlinale“, so das fachmännische Lob von Thomas Fuchs von „Cine Tirol“ an Festival-Chefin Diana Iljine (52) und ihr Organisations-Team.

Starauflauf auf dem roten Teppich

Diana Iljine und ihre Mitarbeiter hatten aber auch am Eröffnungsabend noch jede Menge zu tun, denn viele Künstler folgten dem Ruf zum „Opening“ – und einige davon erklärten den zahllosen Journalisten am roten Teppich dann auch nur allzu gern, warum es beim Filmfest in München immer so schön ist.

„Allein schon, weil München meine Geburtsstadt, meine Heimatstadt ist und ich hier immer noch wohne“, sagte Schauspielerin Maria Furtwängler (50, „Tatort“). München sei aber auch generell eine „super Filmstadt mit einer hervorragenden Filmhochschule und einer tollen Infrastruktur für Film“.

Schauspielerin Martina Gedeck (55, „Bella Martha“) freute sich ebenfalls sehr, in München dabei zu sein, weil sie „in gewisser Weise ihre Wurzeln als Filmschauspielerin“ hier habe. Über die beiden US-Stars, die beim Festival ihre Filme zeigen beziehungsweise Preise bekommen, Sofia Coppola (46, „Lost in Translation“) und Bryan Cranston (61, „Breaking Bad“), schwärmte sie: „Gerade die Amerikaner, wenn sie auf der Independent-Seite arbeiten, machen ja fantastische Filme. Das ist immer sehr bereichernd und inspirierend für uns.“

Das Filmfest hat sich verändert

Für Timothy Peach (53, „Rote Rosen“) ist das Münchner Filmfest „ein totales Heimspiel“, wie er sagt. Weil er hier geboren ist und das Festival vom ersten Tag an kennt. Damals sei es „ein riesen Party-Act und wild und anarchisch“ gewesen, ausserdem hätten „ganz verrückte Bands“ gespielt, erinnert er sich. Es sei etwas ganz Neues in der Stadt gewesen. „Inzwischen ist das Ganze natürlich viel grösser geworden und kommerziell organisiert, aber es hat immer noch diesen Charme. Es ist warm, sonnig, locker und entspannt. Das hat es sich bewahrt“, schwärmt er.

Ebenfalls ins Schwärmen kommt er bei Bryan Cranston: „Der ist ein grosses Vorbild für mich. Er kam aus einer Familienserie und spielte in ‚Breaking Bad‘ einen Gutmenschen, der so sehr ins Böse kippt, dass man ja 50 Folgen lang gar nicht mehr aufhören konnte zu gucken. Eine unglaubliche Leistung!“ Und Sofia Coppola? Auch sie ist für Timothy Peach ein ganz grosser Star, „weil sie es geschafft hat, aus dem übermächtigen Schatten ihres Vaters [Francis Ford Coppola] herauszutreten und ihre ganz eigene Sprache zu finden“.

Und Schauspieler Armin Rohde (62) verriet zu guter Letzt noch, wie er sich bei den heissen Temperaturen in München, die durchaus an das kalifornische Filmmekka Hollywood erinnerten, abkühlt: „Kaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen und an was ganz Kaltes denken“.

Der Opening-Empfang im Bayerischen Hof

Nach dem Film „Un Beau Soleil Intérieur“ – französischer O-Ton mit Untertitel – ging es weiter zum Empfang im Hotel Bayerischer Hof, zu dem sich die Kinogesellschaft grösstenteils zu Fuss durch die tropische Sommernacht aufmachte.

Apropos heiss, das war am Donnerstag nicht überall in Deutschland der Fall und so kam es, dass Schauspieler und Produzent Francis Fulton-Smith (51, „Griessnockerlaffäre“) als einer der ersten im Hotel war. Den Eröffnungsfilm hatte er nicht sehen können: „Leider nicht, weil ich wegen des Sturms im Zug hängengeblieben bin“, erklärte der eigens aus dem Norden angereiste Künstler leicht betrübt. Immerhin konnte er dann aber noch jede Menge „Freunde und Kollegen treffen“, was ihm ohnehin das Wichtigste sei.

Zum geselligen Teil gehörte auch das Buffet, mit dem die Gäste im Bayerischen Hof verwöhnt wurden. Entgegen des gestiegenen Glamour-Faktors beim Festival fiel das überraschend bodenständig und mit viel Lokalkolorit gewürzt aus: Es gab Leberkäs und Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat, Schupfnudeln mit Sauerkraut und Chili con Carne…

In jedem Fall eine gute Stärkung für die anstehenden Tage, schliesslich zeigt das Filmfest München bis einschliesslich 1. Juli ganze „180 Filme aus über 60 Ländern – unterhaltsame Kunstfilme und kunstvolle Unterhaltungsfilme“, wie die Festival-Chefin versprach.

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