Blanker Hohn? Bill Cosby will Reden über sexuellen Missbrauch halten

Bill Cosby macht sich mit seinem Vorhaben, Reden über sexuellen Missbrauch zu halten, definitiv keine Freunde. Stattdessen wird ihm eiskaltes Kalkül vorgeworfen.

Das erste Verfahren gegen ihn scheiterte aufgrund einer uneinigen Jury. Doch während die zweite Ansetzung im Fall von Bill Cosby (79), der des sexuellen Missbrauchs bezichtigt wird, wohl noch Monate entfernt ist, denkt der ehemalige TV-Liebling gar nicht daran, die Füsse still zu halten. Sehr zum Ärger der zahlreichen Frauen, die die schweren Vorwürfe gegen ihn erheben, wolle Cosby laut der Seite „The New York Times“ mehrere Reden darüber halten, wie man es vermeiden könne, wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt zu werden.

„Dieses Thema ist grösser als Bill Cosby“, hat demnach sein Sprecher Andrew Wyatt verlauten lassen. „Diese Angelegenheit kann auch jede junge Person treffen – vor allem junge Sportler von heute. Sie müssen sich bewusst darüber werden, womit man sie belangen kann, wenn sie ausgehen und Party machen“, heisst es weiter.

Eiskaltes Kalkül?

Ebonee M. Benson, eine weitere Mitarbeiterin von Cosby, fügte laut des Berichts an: „Die Menschen müssen über ein Streifen über die Schulter informiert werden. Inzwischen kann alles als sexuelle Nötigung ausgelegt werden.“ Für die rund 60 Frauen, die Cosby vorwerfen, sie zunächst mit Medikamenten betäubt und anschliessend sexuell missbraucht zu haben, muss diese Verharmlosung wie der blanke Hohn wirken.

Eine Anwältin einiger der besagten Frauen hält dementsprechend wenig von Cosbys Plan. „Diese Seminare erscheinen wie ein leicht zu durchschauendes und raffiniertes Vorhaben“, so Gloria Allred. Auf diese Weise solle beeinflusst werden, „welche Jury-Mitglieder für das zweite Gerichtsverfahren ausgewählt werden“, lautet ihre Vermutung.

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