Eric Idle: Der Rockstar unter den Pythons wird 75

Eric Idle ist nicht das bekannteste Gesicht von Monty Python – aber sicherlich die bekannteste Stimme. Anlässlich seines 75. Geburtstags verneigen wir uns vor dem Rockstar der Kult-Comedy-Gruppe.

„Always look on the bright side of life…“ Wer hat nicht sofort die eingängige Melodie aus „Das Leben des Brian“ im Kopf, wenn er diese Worte liest? Geschrieben hat die Ode an unerschütterlichen Optimismus Eric Idle, ein Sechstel der Kult-Comedy-Truppe Monty Python. Doch ohne Idle hätte es nicht nur den berühmten Ohrwurm nie gegeben, auch der Film selbst wäre nie zustande gekommen. Er zauberte damals dessen wichtigsten Geldgeber aus dem Hut: Beatles-Gitarrist George Harrison. Denn Eric Idle, der heute 75 Jahre alt wird, war stets der Rockstar unter den Pythons.

Das Bindeglied zwischen Comedy und Rock’n’Roll

Er selbst würde diese Bezeichnung wohl nicht gerne hören, denn wie er „The Stranger“ erst 2016 sagte: „Ich hasse Rock’n’Roll.“ Dieser Aussage folgte allerdings unmittelbar eine Anekdote über Keith Richards, mit dem er am Abend zuvor rumgehangen hatte. Idle war schliesslich schon immer das Bindeglied zwischen Monty Python und der Musikszene gewesen. Der zweite Monty-Python-Spielfilm „Die Ritter der Kokosnuss“ war unter anderem von Pink Floyd und Genesis finanziert worden, und als die restlichen fünf Pythons John Cleese (78), Michael Palin (74), Terry Gilliam (77), Terry Jones (76) und Graham Chapman (1941 – 1989) schon alle Hoffnung für ihr nächstes Drehbuch „Das Leben des Brian“ aufgegeben hatten, war es Idle, der den Kontakt zu George Harrison herstellte. Der gründete kurzerhand die Produktionsfirma HandMade Films und zahlte das gesamte Budget – rund vier Millionen Dollar – aus eigener Tasche.

Laut Idle hatten die Grössen der Rock- und Pop-Szene von sich aus die Nähe zu den Pythons gesucht. „Sie waren unsere Fans. Das erkennen die Menschen oft nicht. George [Harrison] hat mich verfolgt. Weil sie es lieben. Musiker lieben Comedy“, sagte er „The Stranger“. Die Verbindung zwischen Monty Python und der Musikszene liege ausserdem daran, dass sie ein und dieselbe Generation waren. „An sich war es spassig, mit Rock’n’Roll aufzuwachsen. Es war die Musik, zu der wir aufwuchsen, mit der wir unsere Jugend verbrachten, zu der wir rebellierten. Elvis hat unser Leben gerettet, und herauszufinden, dass Elvis ein riesiger Python-Fan war, war etwas verstörend.“

Der Mann für Wortspiele und fürs Musikalische

Gewissermassen waren die sechs Komiker selbst so etwas wie die Rockstars unter den Comedians. Die BBC-Sketch-Show „Monty Pythons Flying Circus“ traf mit unkonventionellem, verrücktem Humor den Nerv der Zeit. Schon damals war Idle derjenige, der seinen eigenen Rhythmus hatte. Während Cleese und Chapman, Jones und Palin stets zu zweit ihre Sketche schrieben, arbeitete Idle alleine, wurde zum Mann für Wortspiele und Zoten und meist derjenige, der die einzelnen Sketche zu einer halbstündigen Folge komponierte.

Und natürlich war er der Mann fürs Musikalische. Ein Grossteil der Songs aus dem Python-Kanon stammt aus seiner Feder, einschliesslich des „Philosophers‘ Song“, des „Galaxy Song“ und seines bekanntesten Liedes „Always Look on the Bright Side of Life“ – eines der beliebtesten Lieder auf Beerdigungen in Grossbritannien.

Von den Pythons an den Broadway

Seit der Auflösung von Monty Python ist Eric Idle sicherlich nicht das sichtbarste Mitglied der Truppe gewesen, aber das vielleicht erfolgreichste – keine Kleinigkeit, wenn man die Karrieren des gefeierten Indie-Regisseurs Terry Gilliam („12 Monkeys“) oder John Cleese, der mit „Fawlty Towers“ und „Ein Fisch namens Wanda“ seinen Status als Comedy-Legende zementierte, betrachtet.

Doch mit dem Musical „Spamalot“ landete Idle einen Megahit. 2005 ging er mit der „Ritter der Kokosnuss“-Adaption an den Broadway und lockte seitdem weltweit ein Millionenpublikum an. Wie schon so oft hat sich die Gratwanderung zwischen Comedy und Musik bezahlt gemacht für den 75-Jährigen.

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