Ivanka Trump: Mauschelt Vater Donald Trump für ihr Business?

Der Handelsstreit zwischen China und den USA scheint dem Modelabel von Ivanka Trump nichts anhaben zu können. Doch welche Fäden zieht Papa Donald Trump dabei?

Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder – zumindest, wenn man Ivanka Trump (36) heisst. Inmitten des heftigen Handelsstreits zwischen der Volksrepublik China und den USA hat Peking verkündet, dass der Tochter von US-Präsident Donald Trump (71, „Great Again!“) sieben neue Markenrechte für ihre Modefirma „Ivanka Trump“ in China zugesprochen werden.

Es wird also Geld aus China in die Taschen von Ivanka Trump fliessen. Und das nicht zu knapp. Da fragen sich in den USA nicht nur notorische Trump-Kritiker: Hat da etwa der Herr Papa mit am Rad gedreht?

Lass das mal den Papa machen

Diesen Verdacht äussert die „Süddeutsche Zeitung“. Das Blatt schreibt: „Nur wenige Tage vor der Genehmigung der Rechte hatte Donald Trump verkündet, er sei bereit, chinesischen Wirtschaftsinteressen entgegenzukommen.“ Es ging um den chinesischen Handyhersteller ZTE.

Das Unternehmen hatte gegen die Iran- und Nordkorea-Sanktionen der USA verstossen. Daraufhin verbot die US-Regierung amerikanischen Zulieferern wie Intel und Qualcomm, Bauteile oder Software an ZTE in den nächsten sieben Jahren zu liefern, was für das chinesische Unternehmen einer Katastrophe gleichkam.

Doch dann erklärte Papa Trump, er wolle mit Chinas Präsident Xi Jinping (64) an einer Lösung arbeiten. Schliesslich erlaubte er ZTE nun doch unter gewissen Bedingungen weiterhin Vorprodukte in die USA zu verkaufen. Kurz darauf bekam Ivanka ihre Markenrechte. Im Gegenzug?

Nichts als Werbung

Offiziell ist sie Beraterin im Weissen Haus und von der Führung ihrer Modefirma zurückgetreten. Doch die Präsidententochter bleibt Eigentümerin des Unternehmens. „Gerade bei Ivanka Trump, die so sehr mit der Marke ihrer Firma verschmolzen ist, dass die Firma ohne ihr Gesicht nicht existieren würde, stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine Bedeutung hat, wenn sie sich offiziell aus der Führung zurückzieht“, schreibt die SZ.

Das New Yorker „Wall Street Journal“ hat die Präsidenten-Vertraute als wandelnde Werbeanzeige dargestellt: Auf 68 Prozent aller Foto, die sie in den sozialen Medien postet, trage Ivanka Sachen ihres Labels. Besondere Aufregung hatte einer ihrer TV-Auftritte nach der Wahl ihres Vaters erregt. Da trug sie einen 10’800 Dollar teuren Armreif aus ihrer eigenen Kollektion. Nicht nur Kritiker werteten das als Schleichwerbung.

Alles Kalkül?

Mittlerweile bestehen zwischen Ivankas Modefirma und der Volksrepublik China gute Wirtschaftsbeziehungen. Die Präsidententochter lässt grosse Teile ihrer Kollektion in China anfertigen. Umgekehrt ist es wesentlich schwieriger, Verkaufsrechte in China zu erlangen. Normalerweise dauert das Verfahren Jahre. Doch offenbar nicht für Ivanka Trump.

Beim Staatsbesuch von XI Jinping in die USA sass Ivanka beim grossen Abendessen am Tisch des chinesischen Staatsoberhaupts. Einen Tag später erhielt sie die Markenrechte für drei ihrer Produkte. Mittlerweile hat sie 34.

Als Donald Trump vor einigen Wochen Zölle gegen Waren aus China verhängte, waren Kleidungsstücke aus dem Reich der Mitte nicht dabei. Dem Modelabel „Ivanka Trump“ ist es also weiterhin erlaubt, Klamotten made in China zu beziehen.

Vorheriger ArtikelRichard Gere: «Alejandra ist ein bisschen wie ein Engel»
Nächster ArtikelMorgan Freeman: Die Anschuldigungen hatten eine „böswillige Absicht“