Wird Kevin Spacey nicht vor Gericht erscheinen?

Wird Kevin Spacey Anfang Januar vor einem Haftrichter erscheinen und sich zu den Vorwürfen aus Massachusetts äussern? Seine Anwälte wollen das offenbar verhindern.

Kevin Spacey (59) versucht offenbar zu verhindern, dass er bei einem bevorstehenden Gerichtstermin persönlich anwesend sein muss. Das berichtet die Zeitung „Boston Globe“. Bei der Anhörung geht es um einen angeblichen sexuellen Übergriff in einem Restaurant in Nantucket, Massachusetts, aus dem Juli 2016. Die Vorwürfe lauten auf „unsittlicher Angriff und Körperverletzung“, wie die Staatsanwaltschaft zuvor mitgeteilt hatte. Die Anschuldigungen stammen demnach von einem jungen Mann. Spacey soll am 7. Januar vor einem Haftrichter dazu angehört werden.

Dem Bericht zufolge müssen Beschuldigte in solch einem Fall zu dem Gerichtstermin erscheinen, es sei denn, ein Richter verzichtet darauf. Spaceys Anwälte haben angeblich um die Erlaubnis gebeten, dass der Schauspieler der Anhörung am 7. Januar am Bezirksgericht Nantucket fernbleiben kann.

Spaceys Anwälte holen zum Gegenschlag aus

Zuvor wurde bereits bekannt, dass der gefallene Filmstar sich offenbar mit allen Mitteln gegen die in seinen Augen haltlosen Anschuldigungen der sexuellen Nötigung wehren wolle. Wie genau das geschehen soll, wenn die Anhörung im Januar ansteht, zeigt der Mitschnitt eines ersten Gerichtstermins, den ebenfalls der „Boston Globe“ haben soll.

Spaceys Verteidigung behaupte demnach, das vermeintliche Opfer soll nicht nur hinsichtlich seines Alters gelogen und somit unerlaubt sehr viel Alkohol konsumiert haben. Angeblich sei er zudem derjenige gewesen, der überhaupt erst den Kontakt zu Spacey an der Bar herstellte. Ferner wundere man sich, dass sich der damals 18-Jährige nach dem Vorfall keiner Behörde anvertraute – aus Scham und Angst, wie die Gegenseite erwidert haben soll. Ein grosser Streitpunkt: Laut der Aussage des Opfers soll Spaceys unsittliche Berührung rund drei Minuten angedauert haben, zur Wehr habe er sich angeblich aber nicht gesetzt.

Ende 2017 waren zahlreiche Missbrauchsvorwürfe gegen Kevin Spacey aufgekommen. Anthony Rapp (47, „Star Trek: Discovery“) hatte behauptet, dass Spacey ihn belästigt habe, als er erst 14 Jahre alt war. Weitere Anschuldigungen von anderen Personen folgten. Spacey wurde von der Netflix-Serie „House of Cards“ gefeuert und tauchte daraufhin ab. Vor kurzem meldete er sich in der Öffentlichkeit zurück, mit einem bizarren Video, das auf YouTube unter dem Titel „Let Me Be Frank“ erschien, und in dem er offenbar seine „House of Cards“-Figur Frank Underwood darstellt. Er wendet sich unter anderem mit den Worten an die Zuschauer: „Aber Sie würden ohne Beweise nicht das Schlimmste glauben, oder? Sie würden nicht ohne Fakten ein Urteil fällen, oder?“

Vorheriger ArtikelUsher reicht die Scheidung ein
Nächster Artikel„Absolutely Fabulous“-Star June Whitfield ist gestorben