Donald Trump: Beweise für die Porno-Affäre?

Muss US-Präsident Donald Trump tatsächlich vor seinem Ex-Anwalt und einem Pornostar zittern? Michael Cohen belastet ihn jedenfalls sehr und will unter Eid Beweise vorlegen.

Stolpert der US-Präsident ausgerechnet über einen Pornostar? Während sich Donald Trump (72) in Hanoi (Vietnam) beim Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong-un (35) als weltgrösster Aussenpolitiker und künftiger Friedensnobelpreisträger profilieren will, brauen sich zu Hause rabenschwarze Wolken über dem Weissen Haus zusammen. Und diesmal könnte es wirklich brandgefährlich werden für die Karriere des amerikanischen Präsidenten. Dafür sorgt indirekt Pornostar Stormy Daniels (39), die eigentlich Stephanie Gregory Clifford heisst.

Trump soll 2006 nach einem Golfturnier ein Sexabenteuer mit Stormy Daniels gehabt haben, kurz nachdem seine Ehefrau, Melania Trump (48), den gemeinsamen Sohn Barron (12) entbunden hatte. Kurz vor der Präsidentschaftswahl am 8. November 2016 will der damalige Trump-Anwalt Michael Cohen (52) ein Schweigegeld von 130’000 US-Dollar an den Pornostar gezahlt haben.

Trump leugnete jeglichen Kontakt zu der Sexschauspielerin und behauptete, Cohen habe ohne sein Wissen das Geld aus seiner eigenen Tasche gezahlt.

Aussage unter Eid

Mittlerweile sind er und der Anwalt geschiedene Leute. Mehr noch: Michael Cohen belastet den US-Präsident schwer und will heute vor einem Ausschuss von Kongressabgeordneten unter Eid Beweise für Trumps Fehlverhalten vorlegen, wie die US-Nachrichtenseite Politico berichtet. Unter anderem will er einen Scheck vorlegen, mit dem Trump seinem Anwalt das Schweigegeld für Stormy Daniels zurückgezahlt habe. Dazu schreibt Cohen in seinem Statement über Trump: „Er bat mich, einen Pornostar zu bezahlen, mit der er eine Affäre hatte, und seine Frau dazu zu belügen, was ich getan habe.“

„Ich schäme mich für meine Schwäche und meine fehlgeleitete Loyalität – für die Dinge, die ich für Mr. Trump getan habe, um ihn zu beschützen und zu fördern“, schreibt Cohen in einem Statement für den Ausschuss. „Ich schäme mich, dass ich dazu beigetragen habe, Mr. Trumps unzulässige Taten zu verdecken, statt auf mein Gewissen zu hören.“ Der Jurist wurde Ende 2018 von einem New Yorker Gericht wegen Betrugs, Meineids und illegaler Wahlbeeinflussung zu drei Jahren Haft verurteilt. Es wird damit gerechnet, dass er seine Strafe im Mai antritt.

„Er ist ein Lügner. Er ist ein Rassist. Er ist ein Betrüger.“

Grundsätzlich sagte Michael Cohen über seinen früheren Chef: „Er ist ein Lügner. Er ist ein Rassist. Er ist ein Betrüger.“ Als Beleg für die Lügen des Staatsoberhauptes will Cohen Drohbriefe vorlegen, die der Anwalt im Auftrag des Präsidenten an dessen Schule und College geschrieben habe, damit niemand Trumps Noten als Schüler und Student veröffentlicht.

Cohen, der über zehn Jahre für Trump gearbeitet hatte und als sein „Ausputzer“ galt, unterstellt dem US-Präsident in seiner Stellungnahme auch Rassismus. Trump habe ihm gesagt, „schwarze Menschen würden nie für ihn stimmen, weil sie zu dumm seien“. Ausserdem habe er ihn, Cohen, gefragt, ob er ein Land kenne, das von einem Schwarzen regiert werde und das kein „Drecksloch“ sei. Zu diesem Zeitpunkt war Barack Obama (57) noch US-Präsident.

Beweise für die Betrügereien Trumps seien seine übertriebenen Angaben zu seinem Vermögen, wenn es denn seinen Zielen gedient habe – zum Beispiel bei der Platzierung auf der „Forbes“-Reichenliste. Andererseits habe Trump sein Vermögen kleingerechnet, um Steuern zu sparen. Zu Cohens Belegen, die er dem Kongress vorlegen will, sollen Kopien von Vermögensbilanzen aus den Jahren 2011 bis 2013 zählen, die Trump der ihn finanzierenden Deutschen Bank vorgelegt habe.

Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong-un

Dass der Präsident den Nordkoreaner Kim Jong-un (35) ausgerechnet in Vietnam treffe, bezeichnet Cohen vor dem Kongress als „ironisch“, denn Trump sei vor Jahrzehnten während des Vietnam-Krieges wegen eines Fersensporns vom Militärdienst befreit worden. In seinem Wahlkampf um die US-Präsidentschaft habe ihn der damalige Kandidat 2016 damit beauftragt, sich um die schlechte Berichterstattung in den Medien wegen seiner Ausmusterung zu kümmern. Trump habe ihm allerdings auf sein Bitten hin keinerlei Belege für einen Fersensporn vorgelegt. Stattdessen habe er ihm gesagt: „Denkst Du, ich bin blöd, ich wäre doch nicht nach Vietnam gegangen.“

Trotz des spektakulären amerikanisch-nordkoreanischen Gipfeltreffens in Hanoi fand der US-Präsident am heutigen Mittwoch noch die Zeit, auf Twitter der „Ratte“ (Trump mehrfach über Cohen) zu antworten: Sein Ex-Anwalt sage die Unwahrheit. „Er lügt, um seine Gefängniszeit zu verringern: Michael Cohen war einer von vielen Anwälten, die mich vertreten haben (leider).“

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