Helfen kann so einfach sein: Promis und ihre Charity-Projekte

Einsatz für den guten Zweck: Zahlreiche Promis wie Schauspieler Leonardo DiCaprio, Fussballer Mario Götze oder Musiker Peter Maffay haben sich auch im Jahr 2016 wohltätig und sozial engagiert.

Soziale Gerechtigkeit und Hilfe für Familien in Not – ein Wunschtraum oder doch umsetzbar, wenn nur genug Menschen zusammenhelfen? Viele prominente Persönlichkeiten haben sich auch im Jahr 2016 dafür eingesetzt, dass Menschen mit geringen Mitteln geholfen wird. Egal ob plötzliche Notsituationen, erschütternde Diagnosen oder Armut – das Feld, in dem sich Stars für wohltätige Zwecke engagieren ist so vielfältig wie die darunter leidenden Menschen.

Traumatisierte und kranke Kinder im Fokus

2000 gründete Peter Maffay seine Stiftung, um „Schutzräume für benachteiligte Kinder und Jugendliche“ zu schaffen. Jährlich bereut die Organisation mit Einrichtungen in Deutschland, Rumänien oder auf Mallorca nach eigenen Aussagen über 1’200 benachteiligte, traumatisierte oder schwer kranke Kinder und Jugendliche. Die Natur spielt für Maffay dabei im therapeutischen Sinn eine wichtige Rolle. Die drei Leitziele der Erholungsurlaube sind „Begegnung, Schutzraum und Bildung“. Für seine Arbeit wurde der Musiker unter anderem bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Auch Moderator Marco Schreyl (42) setzt sich in Zusammenarbeit mit Mukoviszidose e.V. zum Wohl erkrankter Kinder ein. „Generell glaube ich, dass jeder, der auf die gute, sonnige, gesunde Seite des Lebens gefallen ist, gewillt sein sollte, etwas zurück zu geben – denen unter die Arme zu greifen, die es nicht so optimal getroffen hat im Leben“, beschreibt er die Motivation hinter seinem Engagement.

Ein Schlüsselerlebnis sei für ihn dabei die Begegnung mit einer 18-jährigen Mukoviszidose-Patientin gewesen. Auf seine Frage, was für sie das Schwierigste am Leben mit der Krankheit sei, habe sie geantwortet: „Fürs Abi lernen obwohl ich weiss, dass ich niemals so alt werde, es nutzen zu können.“ Das habe ihn sprachlos gemacht.

Einer für alle, alle für einen

Was es heisst schwer krank zu sein, weiss auch der vierjährige Lukas. Als ihr jüngster Sohn plötzlich an Krebs erkrankte, brach für die Familie Ryba aus Stendal in Sachsen-Anhalt eine Welt zusammen. Mama Aileen musste ihren Job kündigen, Papa Thomas war auf einmal allein für das Einkommen zuständig, Lukas‘ grosser Bruder Felix musste an elterlicher Aufmerksamkeit zurückstecken.

„Wie bei den Musketieren: Einer für alle, alle für einen“, beschreibt Aileen Ryba den Zusammenhalt ihrer kleinen Familie. Und das hat sich gelohnt: Lukas besiegte den Krebs und ist wieder auf dem Weg der Besserung. In Zusammenarbeit mit Kinderträume e.V. erfüllte Finanzcheck.de dem Vierjährigen zur Belohnung einen lang ersehnten Herzenswunsch: ein eigenes Baumhaus im Garten der Familie.

Auch Fussballer Mario Götze nutzt seinen Promi-Status, um sich zum Wohl benachteiligter Kinder einzusetzen. Als ehrenamtlicher Botschafter unterstützt er unter anderem die Familien- und Kinderhilfsorganisation Nestwärme e.V., die sich seit 1999 für mehr Lebensqualität in Familien mit schwer kranken und behinderten Kindern einsetzt. Im Zuge des Projekts „ZeitSchenken“ können sich sowohl Privatpersonen als auch Institutionen ehrenamtlich für betroffene Familien engagieren.

Flüchtlingsarbeit wird immer wichtiger

Im Zuge der allgegenwärtigen Flüchtlingskrise wird auch dieser Bereich in Bezug auf soziales Engagement und Charity-Arbeit immer wichtiger. Organisationen wie Sea-Watch oder Sea-Eye haben sich beispielsweise darauf spezialisiert, Flüchtlinge in Seenot vor dem Ertrinken zu retten. Für beide Organisationen haben sich Freiwillige zusammengeschlossen, um mithilfe von umgerüsteten Fischkuttern so viele Menschen wie möglich aus der hohen See zu retten. Beide finanzieren sich ausschliesslich über Spenden.

In Sachen humanitärer Wohltätigkeit im Bereich der Flüchtlingsarbeit kommt man aber auch an Angelina Jolie nicht vorbei. Sie hat nicht nur selbst mehrere Kinder aus Krisengebieten adoptiert, sondern ist seit 2012 auch Sondergesandte für die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR.

Dabei gibt sie sich nicht nur damit zufrieden, Geld zu spenden, sondern ist ausserdem bemüht sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen und die Probleme auch auf politischer Ebene zu thematisieren. „Ich habe allein Syrien und die angrenzende Region in den vergangenen vier Jahren elfmal besucht: Flüchtlingslager gesehen, mit Menschen gesprochen, die dort zu Tausenden seit Jahren eingepfercht leben müssen“, erzählte sie im Dezember 2015 im Interview mit der „Welt“.

Umwelt- und Klimaschutz

Hollwood-Star Leonardo DiCaprio setzt sich hingegen für ein anderes wichtiges Thema ein. 1998 gründete er im Alter von 24 Jahren die „Leonardo DiCaprio Foundation“ – über diese engagiert er sich bis heute für den Umweltschutz und setzt sich im Zuge dessen auch gegen Erderwärmung ein. Erst im Januar 2016 spendete der 42-Jährige 15 Millionen Dollar für den Umweltschutz. Beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos sprach er Anfang des Jahres von der Vision, bis 2050 den weltweiten Energiebedarf komplett aus erneuerbaren Energien gewinnen zu wollen. Im Rahmen der Veranstaltung wurde er für seinen Einsatz mit dem Crystal Award ausgezeichnet.

Einen ersten Schritt in die von DiCaprio anvisierte Richtung hat die Organisation Robin Wood bereits getan. Die 1982 gegründete Umweltorganisation setzt sich – wie der Name bereits vermuten lässt – vor allem gegen Waldsterben ein. Doch auch erneuerbare Energien sowie Alternativen zum herkömmlichen Verkehr sind wichtige Themen der Aktivisten.

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