Safer Internet Day 2017: Prominente kämpfen gegen Cyber-Mobbing

Zum alljährlichen „Safer Internet Day“ machen sich Promis wie Paul Janke und Alena Gerber gegen Cyber-Mobbing stark. Denn neben Trojanern, Viren und Co. lauern im WWW mittlerweile auch seelische Gefahren, vor allem für jüngere Menschen.

Was früher nur auf dem Schulhof oder in der Arbeit stattfand, das geht seit geraumer Zeit auch im Internet weiter. Cyber-Mobbing ist ein erschreckender Trend geworden. Laut einer Studie der Telekom anlässlich des „Safer Internet Days“ am 7. Februar findet Cyber-Mobbing vor allem in den sozialen Medien statt, aber auch über Messaging-Dienste wie WhatsApp.

Laut der Studie erklärte jeder vierte Befragte, er kenne im persönlichen Umfeld Opfer, „und bei sieben Prozent der Eltern waren sogar die eigenen Kinder betroffen“, so Thomas Mett-Winter, der bei der Telekom für die Computerhilfe zuständig ist. Obwohl klassische Schutzmassnahmen wie Virenscanner oder Firewalls bei dem Thema nicht greifen, setzen sich auch immer mehr IT-Firmen für den Schutz vor Cyber-Mobbing ein. So empfiehlt Anti-Virus-Spezialist G DATA, Beweise zu sichern, und „sich aktiv Unterstützung zu suchen, denn nur so kann die Spirale des Mobbings unterbrochen werden“. Bei sozialen Netzwerken wie Facebook können Betroffene beispielsweise beleidigende Posts melden und löschen lassen.

Der „Safer Internet Day“, eine Initiative der Europäischen Kommission, steht 2017 passenderweise unter dem Motto „Be the change: unite for a better internet“. Cyber-Mobbing ist dabei ein zentrales Thema. Auch Prominente müssen sich immer wieder mit Mobbing auseinander setzen und machen sich für die Opfer stark.

„Es ist einfach, auf Schwächeren rumzuhacken“

Ex-„Bachelor“ Paul Janke (35, „Helden der Nacht“) wurde glücklicherweise noch nie selbst richtig gemobbt, „aber natürlich habe ich es bei anderen miterlebt. Ich habe ehrlich gesagt mit ihnen gefühlt und sie in Schutz genommen. Es ist einfach auf Schwächeren rumzuhacken, aber man sollte nie jemanden so in die Ecke treiben, dass er nicht wieder raus kommt.“

Oft gebe es laut Janke Menschen, die in der Realität „die Zähne nicht auseinander“ bekämen, sich online aber „stark fühlen“. Solche Leute treffe er immer wieder auf seiner Facebook-Seite und auf anderen Social-Media-Kanälen. Weil sie weit weg seien, gingen sie „weit unter die Gürtellinie“. Mit der Zeit lerne man damit umzugehen und „über einigen Dingen zu stehen“. Leider würden oft schüchterne Menschen gemobbt, oder solche mit wenig Selbstbewusstsein. Wer feststelle, dass ein Freund betroffen sei, der solle diesen auf jeden Fall unterstützen.

Ärgerliche Fake-Profile

Auch Model Alena Gerber (27) hat bereits „am eigenen Leib erfahren, wie es ist über das Internet bedroht und beleidigt zu werden. Ich habe es ignoriert, aber es ist grauenhaft, wie sich Menschen in der Anonymität verhalten können und was sie sich dort trauen.“ Im echten Leben sei dies absolut undenkbar. Gerber, die auch als Moderatorin arbeitet, ärgere es zu sehen, „dass Menschen extra Fake-Profile erstellen, um ihr Gift zu verbreiten, so dass es oft weit unter die Gürtellinie geht und man sich machtlos dagegen fühlt.“

„Gott sei Dank“ seien Rufschädigung und Beleidigung allerdings strafbar, wie Gerber erklärt. „Ja, ich habe ab einem gewissen Punkt sogar Anzeige erstattet“, erzählt sie über einen Fall, den sie selbst erleben musste. „In Zukunft würde ich nicht mehr so lang warten, man darf sich nicht alles gefallen lassen.“ Man solle sich klar machen, dass „hinter diesen bösartigen Aussagen im Internet sehr einsame Menschen sitzen, deren eigene Freizeit nicht wertvoll genug zu sein scheint, dass man sie mit positiven Dingen und schönen Hobbys füllt, sondern mit dem Mobbing Anderer im Netz.“

Wenn Ignorieren nicht hilft: Anzeige erstatten

Bloggerin Galia Brener (36) hatte früher selbst mit Mobbing zu kämpfen. „Ich bin auf die schrecklichste Weise gemobbt worden. Die Leute nannten mich ‚Salami-Pizza-Gesicht‘, weil ich schreckliche Akne hatte. Es war eine schlimme Erfahrung für mich, denn ich hatte erst sehr viel später erste Freunde und Beziehungen. Ich half mir selbst, indem ich mich auf die Dinge konzentrierte, die ich am besten konnte: nämlich Mode, Design und Yoga. Ich widmete mich voll und ganz meiner Arbeit und meinen Hobbys, dadurch halfen mir die negativen Erfahrungen meine Persönlichkeit zu stärken und mein Selbstbewusstsein zu entwickeln.“

Um mit Cyber-Mobbing fertig zu werden, rät Brener, nie zuzulassen, dass man durch die „Hasser“ verletzt werde. „Wahrscheinlich sind die Neider einfach ahnungslos. Du bist eine wunderbare und besondere Person, vergiss das niemals! Lache und gehe weiter deinen Weg.“ Und Gerber schlägt vor: „Am besten man ignoriert es soweit man kann, aber auf keinen Fall reagieren, dann erstickt der Spass der Täter schnell in der Leere. Wenn das nicht hilft, ab zum Anwalt.“ Oder direkt zur Polizei.

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