„Honey“ macht Schluss mit Trash

Alexander „Honey“ Keen erschien mit „GNTM“ plötzlich auf der Bildfläche und verfestigte im „Dschungelcamp“ seinen Namen im Trash-Universum. Doch damit ist jetzt Schluss, wie er im Interview erklärt – und der Startschuss zum nächsten Karriereschritt ist längst gefallen.

Marrakesch in Marokko lautet die erste Station des Neu-Reporters Alexander „Honey“ Keen (34). Von dort aus berichtet er von Mittwoch (19.4., 12:15 Uhr) bis einschliesslich Freitag (21.4., 17:00 Uhr) täglich dreimal live für den Reiseshoppingsender „sonnenklar.TV“. Welche grossen Karriere-Hoffnungen er mit diesem neuen Job verbindet, verrät er im Interview. Ausserdem erklärt der gebürtige Hesse, mit welchen weiteren Standbeinen er die Welt erobern möchte – und was er von seinem Spitznamen „Honey“ hält.

Was ist denn aktuell Ihre Berufsbezeichnung?

Alexander „Honey“ Keen: Das ist eine extrem gute Frage. Ich mache momentan einfach so viel: Ich darf moderieren und weiterhin Modeln. Ausserdem bekomme ich Schauspielunterricht bei Markus Majowski in Frankfurt und dann nehme ich gerade noch mit Musikproduzenten drei Techno-Stücke auf – und ab und zu werde ich natürlich auch ein bisschen Spass machen…

Schauspielunterricht bei Markus Majowski – Ihre Freundschaft entstand im Dschungelcamp?

Honey: Richtig. Diese Freundschaft hat sich dort entwickelt. Er ist mein Dschungel-Papa gewesen und einfach eine treue Seele. Das unterscheidet ihn von vielen anderen. Er ist aufrichtig und ehrlich. Was er verspricht, hält er auch ein. Er ist übrigens auch privat unheimlich lustig und einfach ein toller Mensch. Alleine dafür, dass ich ihn kennenlernen dürfte, hat sich der Dschungel schon gelohnt.

Von dieser Freundschaft hat man bei der Ausstrahlung gar nicht so viel mitbekommen?

Honey: Stimmt. Markus Majowski wurde leider komplett verschnitten. Der hat abends für uns Gedichte und Geschichten vorgetragen, 45 Minuten lang, mit vier verschiedenen Stimmen und Charakteren. Bester Mann, würde ich sagen; leider hat der Sender das nicht gezeigt.

Sie arbeiten aktuell auch an Ihrer Musik-Karriere. Singen Sie dann auch?

Honey: Nein, auf keinen Fall. Bei einem Song spreche ich nur; das wird eine deutsche Nummer. Die anderen beiden werden internationaler Techno-Standard.

Moderation – wäre das auch etwas für Sie?

Honey: Ich möchte jetzt erst einmal mit den Reportagen anfangen. Die erste Station wird am 19. April in Marrakesch sein. Generell bin ich aber auch eher derjenige, der aus dem Herzen heraus und spontan spricht.

Welchen Moderator finden Sie denn gut?

Honey: Thomas Gottschalk ist der beste deutsche Showmaster, den wir haben und jemals hatten, meiner Meinung nach. Er hat Format, ist intelligent, witzig und haut auch mal einen Spruch raus, der dann vielleicht kritisiert wird. Dafür bewundere ich ihn.

Sie wurden als „Honey“ bekannt – nennen Ihre Freunde Sie privat auch so?

Honey: Nein. Das ist mein TV-Spitzname, mein Künstlername und mittlerweile ja auch eine Marke. Ich finde den Namen aber sympathisch und nett. Ausserdem ist er einprägsam und prägnant; im deutschsprachigen Raum gibt es zum Beispiel sieben oder acht Bachelor, aber nur einen Honey.

Erstmal auf der TV-Bildfläche erschienen sind Sie bei „Germany’s next Topmodel“. Wie echt war das denn alles damals?

Honey: Dreimal 100 Prozent echt; das ist alles vollkommen spontan passiert. Sowas kann man aber auch nicht planen, denke ich. Dafür wäre so ein grosser konservativer Privatsender wie ProSieben vermutlich nicht flexibel genug. Bei ihrem Flagship „GNTM“ würden sie wohl auch kein Risiko eingehen. Insofern war es tatsächlich reiner Zufall.

Und wie kam es dazu?

Honey: Ich hatte einfach das grosse Glück, dass mich der Chef-Produzent gut fand. Der hat mir dann die Bühne gegeben, um mich ein bisschen auszuleben. Und das hat ausgereicht, um solche Wellen zu schlagen. Mit diesem Produzenten habe ich mich unlängst auch in Berlin am Flughafen getroffen. Ich nenne jetzt keinen Namen, aber ich habe ihm die einzige Honey-Cap geschenkt, die es auf der Welt gibt. Denn ich bin ihm unendlich dankbar dafür, dass ich heute hier sein darf. Er ist verantwortlich dafür, dass es Honey gibt.

Was haben Sie vor Ihrer Entdeckung bei „GNTM“ gemacht?

Honey: Ich habe fünf Jahre lang studiert. Dann festangestellt als Investment-Accountant mit Berater-Funktion gearbeitet. Nach sechs Jahren habe ich einen Cut gemacht und mich aufs Modeln konzentriert. Das habe ich zwei Jahre lang selbständig gemacht und dann kam das eine zum anderen…

Zu Ihrem Image: Ich erlebe Sie im Interview als freundlich, aufmerksam und kultiviert. Das kollidiert allerdings komplett mit Ihrem Image. Warum ist das so und was halten Sie denn davon?

Honey: Nach „GNTM“ habe ich ganz bewusst den „Dschungel“ gemacht, weil täglich einfach sechs Millionen Menschen zuschauen. Natürlich hat RTL mich dann auch verschnitten. Die Redakteure haben festgelegt, wie Honey dargestellt wird – egal, wie nett, lieb oder toll ich war. In der Show war ich eine von vielen Schachfiguren. Das war mir aber von vorne herein bewusst. Und es ist ja auch ein Geben und Nehmen, denn dadurch bin ich noch bekannter geworden.

Und wie geht es jetzt mit der Karriere weiter?

Honey: Ich mach keinen Trash mehr. Die Reality-TV-Formate habe ich noch mitgemacht, um es karrieretechnisch zu beschleunigen, quasi als Katalysator – wie soll es auch anders funktionieren? Jetzt beginnt aber der Change: Den Anfang markiert dieser seriöse, gute, aber immer noch lustige Job als Reporter bei sonnenklar.tv. Damit ist der Wendepunkt in meinem Leben eingeläutet worden: Von nun möchte ich nur noch hochwertige Formate und Produktionen machen.

Es ist aber nicht einfach, aus dieser Ecke wieder herauszukommen…

Honey: Kein Problem, in einem halben Jahr sprechen wir uns wieder. Ich kann Reality-TV, aber ich kann auch hochwertig, weil es mein eigener Anspruch ist. Ich will es nicht zu oft erwähnen, aber ich habe fünf Jahre lang studiert, war ein absoluter Streber und habe mich nur aufs Studium konzentriert. Das ist vielleicht auch der Unterschied zu manchen anderen, die nicht mal den Führerschein fertig gemacht haben…

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