Interview mit Noah Veraguth von Pegasus: «Unsere Qualität spürt erst, wer uns auf der Bühne erlebt»

Quelle: Muve & Hangar Ent. Group GmbH

In der Schweiz gehören Pegasus mittlerweile an die Spitze der angesehensten Pop-Acts. Ihr Erfolgsalbum „Love & Gunfire“ wurde mit Platin ausgezeichnet und mit Lob überhäuft. Das TREND MAGAZIN sprach mit Sänger Noah Veraguth, dem gebürtigen Bieler mit brasilianischen Wurzeln, über sein Erfolgsrezept.

Mit dem vierten Studioalbum „Love & Gunfire“, das im März 2014 erschien, überflügelte Pegasus das ebenfalls mit Platin ausgezeichnete Vorgängeralbum „Human.Technology“ nochmals um ein ganzes Stück. Für die Single-Auskopplungen „I take it all“ wurden sie in der Kategorie „Best Hit“ mit dem begehrten Swiss Music Award 2015 geehrt. Auch live ist das Quartett sehr gefragt und tourte bereits Ende 2013 als Support-Act von Hurts durch Europa. Im Anschluss spielte die Band eine Headliner-Tour durch Deutschland und war an vielen namhaften Schweizer Festivals zu sehen, bevor sie im Frühjahr 2015 nach Asien reisten, wo sie in Tokio, Hongkong und Singapur mit ersten Live-Shows das Publikum begeisterten. Auf der im letzten November veröffentlichten „Love & Gunfire – The Platinum Edition“ sind zusätzlich drei exklusive Live-Tracks zu hören, die am „Stars in Town“ in Schaffhausen, sowie am „Moon and Stars“ in Locarno aufgenommen wurden. Ergänzt wird die Edition mit einer Akustik-Version von „Last Night on Earth“ sowie der neuen Single „Streets of my Hometown“, dem offiziellen Titelsong der SRF-Spendenaktion „Jeder Rappen zählt“ vom vergangenen Dezember.

Noah, stimmt es, dass ihr zur Zeit in London lebt?
Ja, wir sind aktuell in London. Immer, wenn wir uns an die Arbeit machen, um neue Songs für ein Album zu schreiben, brauchen wir parallel dazu auch einen Tapetenwechsel. Das ist enorm wichtig, um Neues zu erleben und auch, um neue Inspirationen und Ideen zu sammeln. Ein Locationwechsel hilft uns dabei. Beim Songwriting merkt man sofort den Unterschied, ob man zu Hause ist oder sich an einem neuen Ort befindet.

Ach so, in diesem Fall seid ihr in London für Aufnahmen und Songwriting?
In erster Linie für das Songwriting.

Warum habt ihr euch dazu entschieden eine Platinum Edition von „Love & Gunfire“ herauszugeben?
Wir dachten uns, wenn wir schon in Richtung Platin unterwegs sind, dann müssen wir auch für unsere Fans etwas tun. Wir haben im letzten Sommer viele unserer Konzerte aufgenommen. Ich persönlich finde, die Qualität von Pegasus spürt man erst, wenn man uns live auf der Bühne erlebt. Das zeigt sich auch dadurch, dass viele Leute, die uns an einem Konzert gesehen haben, im Anschluss nach Live-Aufnahmen fragen. Aus diesem Grund haben wir einen Teil unserer Live-Konzerte auf dieser Platinum Edition veröffentlicht, sowie auch der Song unserer neue Single-Auskopplung „Streets of my Hometown“, der gleichzeitig auch der Titelsong der SRF-Spendenaktion vom Dezember 2015 war.

Wie seid ihr dazu gekommen, den Titelsong für „Jeder Rappen zählt – Gemeinsam für Jugendliche in Not“ zu schreiben?
Das Schweizer Fernsehen hat uns angefragt, ob wir daran interessiert sind. Mir war es dabei vor allem wichtig, dass die Thematik stimmt. Das war bei diesem Projekt der Fall. Deshalb haben wir uns entschieden, den Song „Streets of my Hometown“ für den guten Zwecke zu schreiben.

Um was geht es in diesem Song konkret?
Der Song handelt von Schwierigkeiten und den Fallen, die auf dem Weg zum Erwachsenwerden lauern.

Was machst du lieber: Songs schreiben oder live auf der Bühne stehen?
Das ändert sich laufend, und ist je nach Phase unterschiedlich. Es kommt auch immer darauf an, was gerade mehr benötigt wird. Im 2014 zum Beispiel war mehr Songwriting angesagt und im letzten Jahr standen vermehrt Touren auf dem Plan. Ich mache aber grundsätzlich beides sehr gerne.

Was plant ihr für die Zukunft?
Wir werden bald wieder im Studio sein und dann sehen wir, was danach passieren wird.

Was würdest du einem jungen Künstler mit auf den Weg geben, der in die Musikbranche einsteigen möchte?
Ich bin der Meinung, dass der wichtigste Teil zum musikalischen Erfolg, die Songs selber sind. Gute Songs kombiniert mit viel Bühnenerfahrung. Wenn man diese beiden Fähigkeiten optimal kombinieren und zu etwas machen kann, das persönlich und originell ist, dann denke ich, hat man eine gute Chance, sich mit der Musik eine Zukunft aufbauen zu können.

Was für einen Musikstil hörst du privat?
In der letzten Zeit höre ich viel Bob Marley. Ich versuche, mich aber laufend zu informieren, was in der Musikbranche gerade so alles läuft. Im Moment finde ich, dass es extrem viele unterschiedliche Musikstile gibt. Ich gebe mir Mühe, von allen Stilrichtungen etwas zu hören und bin eigentlich auch immer für alles offen.

Welche Frage wird dir in Interviews am häufigsten gestellt?
Mhhhhh… Viele möchten zum Beispiel wissen, wie unsere Band entstanden ist, beziehungsweise wie wir zusammengekommen sind. Das ist aber aber auch eine Geschichte, die ich immer wieder gerne erzähle.

Und die wäre?
Simon, Gabriel und ich kennen uns schon seit dem Kindesalter und sind alle in derselben Strasse in Biel aufgewachsen. Wir haben schon in jungen Jahren die Quartierbewohner mit kleinen Konzerten unterhalten. Ich denke, das ist für eine Band eine sehr spezielle Konstellation, wenn man sich schon so lange kennt.

Vielen Dank Noah für das nette Gespräch. Wir wünschen dir und Pegasus weiterhin viel Erfolg und sind gespannt auf das Ergebnis, das aktuell in London am entstehen ist!
Vielen Dank! Auch möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Leuten bedanken, die uns permanent unterstützt haben. Es wird mir immer wieder bewusst, wie schön es ist, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann und ich freue mich auf viele weitere schöne Momente mit unseren Fans.

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