Axel Prahl: Er ist mehr als nur der „Tatort“-Thiel

Strassenmusiker, Bierfahrer, Gleisbauer, Kellner, Musiker und Kultkommissar: Schauspieler Axel Prahl hatte viele Stationen in seinem Leben. Zum 60. Geburtstag gibt es hier die wichtigsten.

Mürrischer, wortkarger St. Pauli-Fan trifft auf überheblichen, ständig quasselnden Vorzeige-Snob. Schickt man beide gemeinsam auf Verbrecherjagd, kommt dabei eines der erfolgreichsten „Tatort“-Duos der Krimi-Geschichte heraus. Seit 2002 spielt Axel Prahl Hauptkommissar Frank Thiel im Münster-„Tatort“. Am 26. März feiert er seinen 60. Geburtstag.

Seit 17 Jahren auf Erfolgskurs

Zusammen mit Jan Josef Liefers (55), der sich als Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne immer wieder in die Ermittlungen einmischt, sorgt Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel regelmässig für „Tatort“-Traumquoten. Der bisher grösste Erfolg: Bei der Folge „Fangschuss“ schalteten am 2. April 2017 14,56 Millionen ein.

Seit 17 Jahren sorgt das Duo dafür, dass die Krimi-Nation am Sonntagabend gebannt auf die heimische Mattscheibe starrt. Zuletzt verfolgten 12,66 Millionen die Folge „Väterchen Frost“, wofür sich Liefers mit einem illustren Instagram-Post bedankte. Zu sehen: Jan Josef Liefers als Boerne, Axel Prahl alias Kommissar Thiel und Christine Urspruch (49) alias Silke Haller bzw. „Alberich“ haben sich der Grösse nach hintereinander aufgestellt und lachen in die Kamera.

„Geht’s vielleicht auch mit etwas weniger Klamauk?“

Lachen ist ein gutes Stichwort, denn das wird den Münsteranern oft zum Vorwurf gemacht – zu viel Klamauk, zu wenig Krimi. Beispielhaft ist die Szene aus „Ein Fuss kommt selten allein“, in der Thiel sich an Boerne wendet und fragt: „Geht’s vielleicht auch mit etwas weniger Klamauk?“ Der erwidert nüchtern: „Da müssen Sie sich einen anderen Rechtsmediziner suchen“ – und vielleicht einen anderen „Tatort“. Denn auch wenn einige das „alberne Gefrotzel“ des Duos nicht mehr sehen und hören können, schalten immer genügend Krimi-Fans ein, die eben genau dies wollen.

Dabei stand eine Karriere als Schauspieler für den gebürtigen Schleswig-Holsteiner Prahl zunächst nicht auf der Agenda. Stattdessen schlug er sich als Strassenmusiker in Spanien durch, jobbte als Bierfahrer, Gleisbauer und Kellner. Die Musik begleitete ihn, wohin er auch ging. Zuerst mischte er in der Gruppe „Ougenweide“ mit und gründete später die Band „Impuls“.

Singen mit Vanessa Mai

Mit der TV-Produktion „Schlafende Hunde“ (1992) gewann die Schauspielerei dann doch die Oberhand. Für seine Engagements in „Die Polizistin“, „Halbe Treppe“ und „Willenbrock“ erhielt er jeweils eine Darstellerauszeichnung – darunter auch der begehrte „Adolf-Grimme-Preis“. Ohne Musik geht’s für den Mann mit der Raspelstimme trotzdem nicht: Schon 2011 veröffentlichte er sein Album „Blick aufs Mehr“. Seither hat er mit „Live 2013 – Das Konzert“, „Leinen Los“ (2015), „Assel Pi“ (2016) und „Mehr“ (2018) vier weitere Platten auf den Markt gebracht.

Auch mit seinen Konzerten ist der Schauspieler erfolgreich. Gemeinsam mit Regisseur Andreas Dresen („Halbe Treppe“, 56) spielt er Songs von Gerhard Gundermann, Rio Reiser, Gisbert zu Knyphausen und natürlich seine eigenen. Neuester musikalischer Clou: Die gemeinsame Arbeit mit Schlagerstar Vanessa Mai (27) zum Film „Nur mit Dir zusammen“. Darin gibt Prahl nicht nur den abgehalfterten Rockstar Wim, sondern auch gleich noch ein Duett mit Mai zum Besten.

„Ich brauche auch mal wieder Zeit …“

Viel zu tun für Axel Prahl, der im Dezember vergangenen Jahres ankündigte, eine Pause einlegen zu wollen. Im „Bild“-Interview sagte er, es werde 2021 „keine Konzerte oder Dreharbeiten für andere Filme geben“. „Tatort“-Fans müssen sich allerdings keine Sorgen machen: „Keine Bange, den ‚Tatort‘ drehe ich natürlich weiterhin.“ Trotzdem dürfe man nicht immer auf dem Gaspedal kleben, wie Prahl findet. Er brauche auch mal wieder Zeit, um zu malen, zu komponieren oder zu verreisen.

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