„Tatort: Des Anderen Last“: Wie ist der Paketboten-Krimi aus Köln?

"Tatort: Des Anderen Last" (v.r.): Max Ballauf (Klaus J. Behrendt)

Quelle: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Im „Tatort: Des Anderen Last“ wird ein Paketbote in der Vorweihnachtszeit brutal ermordet. Lohnt sich das Einschalten beim neuen Krimi aus Köln?

Die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, 63) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, 62) ermitteln im vorweihnachtlichen Köln. Im „Tatort: Des Anderen Last“ (3.12., 20:15 Uhr, das Erste) müssen sie den Mord an einem Paketboten aufklären.

Worum geht es im „Tatort: Des Anderen Last“?

Kurierfahrer Milan Strasser (Dennis Svensson, geb. 1996) transportiert täglich Hunderte von Paketen durch die Stadt. Zusätzlich erschwert wird die ohnehin schon stressige Situation in der Vorweihnachtszeit durch das Tragen des viel zu heissen Weihnachtsmann-Kostüms. Eine Forderung der Speditions-Chefin Sybille Jäger (Susanne Bredehöft, 66): „Kein Kostüm, kein Weihnachtsbonus“, so ihre simple Rechnung.

Während Milan gerade dabei ist, Pakete aus dem Laderaum zu holen, wird der junge Familienvater plötzlich von einer maskierten Person mit einem Messer bedroht – und schliesslich mitten im Wohngebiet umgebracht. Als Ballauf und Schenk am Tatort eintreffen, stellen sie fest, dass fast alle Pakete durchsucht und geöffnet wurden. War es also ein Raubmord?

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. Pünktlich zur Bestellhochsaison passt der Krimi sehr gut in die Vorweihnachtszeit. Ein wichtiges Thema, für das die Zuschauerinnen und Zuschauer mit diesem Film vermutlich noch ein Stückchen mehr sensibilisiert werden. Daher bekommt der „Tatort“ für seine gesellschaftliche Relevanz eine eins mit Stern.

Erzählt wird vor allem vom grossen Druck in der Paketlieferbranche. „200 Pakete Minimum am Tag – trauen Sie sich das zu?“, fragt die Paketdienst-Chefin in ihrer abgerockten Firmenzentrale eine potenzielle Mitarbeiterin. Ebenfalls thematisiert wird, dass Kunden und Kundinnen die mental und körperlich anstrengende Tätigkeit nicht immer ausreichend würdigen. „Früher als Postbote war das anders, da wurde man noch respektiert“, erinnert sich ein resignierter Paketbote an Vor-Online-Shopping-Zeiten. „Zeit ist Geld, ganz besonders in diesem Business“ – das wird in diesem Krimi deutlich.

Am Rande der Ermittlungen weihnachtet es auch beim Kölner Ermittler-Team. „Wo warst du denn die ganze Zeit?“, fragt Ballauf. „Weihnachtsgeschenke“, antwortet Schenk kurz und knapp. „Das kann man doch auch im Internet bestellen“, wundert sich Ballauf. „Damit die armen Schweine noch mehr zu schleppen haben?“, entgegnet Schenk.

Der Krimi ist bis zum Schluss spannend – dass die Auflösung eher konstruiert wirkt, ist da nur eine Randnotiz. Keine Randnotiz ist dagegen eine Personalie: Denn „Tatort: Des Anderen Last“ ist der letzte Film mit Schauspieler Dieter Schaad (1926-2023). Der Wiesbadener Künstler ist am 4. Februar dieses Jahres im Alter von 96 Jahren gestorben. Im Krimi ist er noch einmal als einsamer und besonders liebenswürdiger Nachbar zu sehen. Anfang des Jahres hatte er zudem im „Tatort: Lenas Tante“ mit der Ludwigshafener Ermittlerin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, 62) mitgespielt.

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