Reiht sich Sandra Hüller ein? Diese Deutschen haben schon einen Oscar

Christoph Waltz (l.) und Florian Henckel von Donnersmarck haben schon mindestens einen Oscar im Schrank stehen

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Wird Sandra Hüller bei der 96. Oscarverleihung Geschichte schreiben? Der Thüringer Weltstar könnte am 10. März einen Academy-Award gewinnen. Diese Deutschen haben es vor ihr geschafft.

Weit über 3.000 Academy-Awards sind in der langen Oscar-Historie seit dem Jahr 1929 an Filmschaffende aus aller Welt vergeben worden. Die deutschen Kreativen haben dabei nicht schlecht abgeschnitten – und auch 2024 hat der Thüringer Weltstar Sandra Hüller (45) hervorragende Aussenseiterchancen auf den Academy-Award für die „Beste Hauptdarstellerin“.

Ein Blick zurück auf vormalige Oscar-Sieger aus Deutschland.

2023: „Im Westen nichts Neues“

Die 95. Oscarverleihung im März 2023 war für Deutschland ein Volltreffer. Denn das Netflix-Remake des weltberühmten Antikriegsfilms „Im Westen nichts Neues“ wurde mit gleich vier Academy-Awards ausgezeichnet. So durfte sich der österreichisch-deutsch-schweizerische Regisseur Edward Berger (54) über den Oscar für den „Besten internationalen Film“ freuen.

Ausgezeichnet wurden daneben die eindringliche Filmmusik von Volker Bertelmann (58), auch bekannt als Hauschka, und das Szenenbild von Ernestine Hipper (61) und Christian M. Goldbeck (50). Der vierte Goldjunge für „Im Westen nichts Neues“ ging an den britischen Kameramann James Friend (38).

Hans Zimmer dominiert bei den Filmkomponisten

Wohl kaum ein Deutscher ist in Hollywood so angekommen wie der Filmkomponist Hans Zimmer (66). Er erschuf die Soundtracks zu legendären modernen Klassikern wie etwa Ridley Scotts (86) „Gladiator“, dem Sci-Fi-Erfolg „Interstellar“ oder Christopher Nolans (53) Nachfolgewerk „Dunkirk“.

Die beiden Oscars seiner bisherigen Karriere erhielt Zimmer für „Der König der Löwen“ und „Dune“ von Denis Villeneuve (56). Insgesamt war er zwölfmal nominiert.

Christoph Waltz und mehr: Deutsche Schauspiel-Oscarpreisträger

Sollte Sandra Hüller tatsächlich am 10. März bei der 96. Oscarverleihung triumphieren, würde es die beliebte Darstellerin in einen verhältnismässig elitären Club schaffen. Denn deutsche Oscar-Triumphe in Schauspielkategorien sind traditionell eher spärlich gesät.

Die Ausnahme von der Regel bildet hier der Deutsch-Österreicher Christoph Waltz (67), der gleich zwei Mal den Oscar als „Bester Nebendarsteller“ erringen konnte. Die Goldjungen gab es 2010 und 2013 für „Inglourious Basterds“ und „Django Unchained“ von Regie-Legende Quentin Tarantino (60).

Vor Waltz haben tatsächlich nur zwei deutsche Schauspieler einen Oscar-Sieg bejubeln können, und das ist schon eine ganze Weile her. Luise Rainer (1910-2014), die ganze 104 Jahre alt wurde, gewann als erste Darstellerin zwei Academy-Awards in Folge: 1937 für „Der grosse Ziegfeld“ und gleich noch einmal 1938 für „Die gute Erde“. Damit ist Rainer die bislang einzige deutsche Schauspielerin, die einen Oscar gewinnen konnte.

Noch weiter zurück liegt der Triumph von Emil Jannings (1884-1950). Er gewann 1929 als bisher einziger Deutscher den Oscar für den „Besten Hauptdarsteller“ – für „Sein letzter Befehl“ von Josef von Sternberg (1894-1969) und Victor Flemings (1889-1949) „Der Weg allen Fleisches“. Jannings war übrigens der erste Schauspieler überhaupt, der mit einem Oscar für den „Besten Hauptdarsteller“ ausgezeichnet worden ist.

Deutsche Sieger in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“

In jüngster Vergangenheit waren es oftmals – wie zuletzt im Fall von „Im Westen nichts Neues“ – herausragende deutsche Filmproduktionen, die mit einem Oscar für den „Besten internationalen Film“ (oder bis 2019: „Bester fremdsprachiger Film“) ausgezeichnet wurden. So triumphierte im Jahr 2007 Florian Henckel von Donnersmarck (50) mit seinem bewegenden Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“.

Caroline Link (59) siegte 2003 mit „Nirgendwo in Afrika“, und Volker Schlöndorff (84) wurde im Jahr 1980 für „Die Blechtrommel“ ausgezeichnet.

Bernhard Grzimek für „Serengeti darf nicht sterben“

Nicht unter den Tisch fallen sollte der berühmte deutsche Zoologe, Tierschützer und Tierfilmer Bernhard Grzimek (1909-1987), der im Jahr 1960 als erster Deutscher nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen Oscar gewann – für den „Besten Dokumentarfilm“. Grzimek schuf mit „Serengeti darf nicht sterben“ einen veritablen Klassiker des Naturfilms.

Ein weiterer deutscher Preisträger in dieser Kategorie war übrigens im Jahr 2015 der Filmproduzent Dirk Wilutzky (59). Er erhielt den Oscar gemeinsam mit Laura Poitras (60) für „Citizenfour“, einen Dokumentarfilm über den weltbekannten Whistleblower Edward Snowden (40).

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