Paul McCartney: So gut ist sein neues Album „Egypt Station“

Paul McCartney meldet sich mit seinem 17. Soloalbum zurück. Doch ist der mediale Hype um „Egypt Station“ gerechtfertigt?

Es ist schon erstaunlich: Selbst knapp 50 Jahre nach dem Ende der Beatles ruht sich Paul McCartney (76) noch lange nicht auf seinen vielen, vielen Lorbeeren aus. Stattdessen produziert er weiter Album für Album, als wäre es ein innerer Zwang, ein Bedürfnis. Nun kommt der erfolgreichste Pop-Künstler aller Zeiten mit seinem neuen Album „Egypt Station“ ums Eck und zeigt mit einem gelungenen Mix aus modern und klassisch, dass er immer noch zu den besten Songwritern überhaupt gehört.

Ein Meister der PR

Ebenso beachtenswert: McCartney weiss immer noch, wie er sich medial in Szene setzen kann, und bedient geschickt alle Hebel moderner PR-Arbeit. So nutzte er seinen 76. Geburtstag im Juni, um für sein neues Album ordentlich die Werbetrommel zu rühren. Mit Talkmaster James Corden (40) drehte er eine historische Folge des Kultformats „Carpool Karaoke“, bei der McCartney die Stätten seiner Jugend besuchte.

Ausserdem gab er ein Geheimkonzert in den berühmten Abby Road Studios, wo die Beatles Klassiker wie „Revolver“ oder „Yellow Submarine“ aufgenommen hatten. Oder liess sich vom Publikum an der Akademie Liverpool Institute For Performing Arts interviewen. Natürlich gab er in dem ein oder anderen Interview auch ein paar Anekdoten aus seiner Zeit bei den Beatles zum Besten und schilderte etwa, wie er sich nach einem Drogenrausch plötzlich Gott gegenübersah. Alles Aktionen, die einen zumindest gefühlten Buzz um sein neues Album aufbauten. Well played!

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Runde Angelegenheit

Doch auch seine vorigen Alben wurden im Vorfeld freudig erwartet, gerieten dann aber schnell in Vergessenheit. Das wird mit seinem 17. Soloalbum aber voraussichtlich nicht geschehen. Denn McCartney hat es geschafft, sein „klassisches Songwriting mit modernen Produktionsmethoden“, so kündigt es schon der Promo-Beipackzettel an, ins Hier und Heute zu überführen und dabei Songs zu schreiben, die alle seine Trademarks beinhalten, aber nicht gestrig klingen.

Einzelne Songs herauszupicken, wäre müssig und auch nicht im Sinne des Erfinders. Denn McCartney wollte von vorneherein ein „Konzeptalbum schreiben, das man in einem durchhören kann, wenn man möchte und das einen unbedingt irgendwo hinführt“. Das ist ihm auch gelungen und das auf einem erstaunlich hohen Level.

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