„American Gods“: Wunderschöner Wahnsinn kehrt ins Wohnzimmer ein

Skurrile Figuren, bizarre Tode und das Ganze wunderschön-grausig verpackt: „American Gods“ ist ungewohnte Kost, die sich Zeit lässt, ehe sie einem schmeckt.

Erklingt der Name Bryan Fuller (47), bahnen sich bei Serienjunkies unter Umständen Sendungen wie „Heroes“ oder „Pushing Daisies“ zurück ins Gedächtnis. Sicher aber denken sie an das faszinierendste TV-Monster der jüngeren Fernsehgeschichte: Hannibal Lecter, in der gleichnamigen Serie grandios von Mads Mikkelsen (51) verkörpert. Mit „American Gods“ hat Drehbuchautor und Produzet Fuller nun ein weiteres heisses Serien-Eisen im Feuer, das ab dem 27. Juli skurrile Götter und jede Menge Wahnwitz in die heimischen Wohnzimmer bringt.

Alt gegen Jung

Hauptfigur Shadow Moon (Ricky Whittle, 35) muss wegen eines missglückten Raubüberfalls drei Jahre seines Lebens im Gefängnis fristen. Und das Pech bleibt ihm hold: Drei Tage vor dem Ende seiner Haftzeit stirbt völlig überraschend seine Frau Laura (Emily Browning, 28). Auf dem Weg in die Heimat trifft er auf einen fadenscheinigen Mann namens Mr. Wednesday (Ian McShane, 74), der ihm prompt einen Job als sein Bodyguard anbietet.

Als er den Job missmutig annimmt, ahnt er noch nicht, dass er dadurch in ein schier unglaubliches Geheimnis eingeweiht wird. Denn es weilen real gewordene Gottheiten unter den Menschen, die nicht alle gut aufeinander zu sprechen sind. Und so versammelt Mr. Wednesday die alten Götter, um gegen die erstarkenden neuen Götter anzutreten.

Schwerer Einstieg

Wer noch nicht mit „American Gods“ in Berührung gekommen ist und nun mit dem Gedanken spielt, sich die DVD oder Blu-ray anzuschaffen, sollte sich auf ein skurriles Erlebnis einstellen. Gleich mit der ersten Sequenz macht die Serie deutlich, fernab normaler TV-Shows zu agieren. Zum einen mit übertriebener, aber gleichzeitig auch imposanter „300“-Optik, zum anderen mit der Story selbst.

„American Gods“ ist die Adaption des gleichnamigen Romans von Neil Gaiman (56) und strotzt nur so vor bizarren Figuren. Kostprobe gefällig? Eine der Gottheiten verschlingt schon mal ihre Opfer – mit ihrer Vagina! Wer aber über die ersten Folgen hinauskommt, den wird die wahnwitzige Faszination von „American Gods“ bis zum Ende nicht mehr loslassen.

Das liegt unter anderem auch an den Schauspielern. Während ausgerechnet Hauptdarsteller Whittle erschreckend blass bleibt, ist McShane wie damals auch in der Westernserie „Deadwood“ der Star und weiss jede Szene zu stehlen. Und auch der Rest des Casts macht einen ausgesprochen guten Job, was in Anbetracht der teils absurden Szenen nicht leicht ist.

Extras

Natürlich ist auch das Bonus-Material ein wichtiger Faktor. Hier liefert „American Gods“ mit rund zwei Stunden Zugabe gängiges Extrafutter. Darin enthalten sind interessante Interviews mit den Hauptdarstellern der Serie, sowie fünf Featurettes, die die Götter vorstellen oder aber die Parallelen und Unterschiede zur Buchvorlage thematisieren.

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