Sascha Reimann aka Ferris MC: „Ich will die grossen Rollen spielen“

Blockbustaz“ ist immer noch ein Nischenprojekt im ZDF. Doch Sascha Reimann, besser bekannt als Rapper Ferris MC, sieht in der Sitcom viel Potenzial. Auch für seine eigene Schauspielkarriere hat er grosse Pläne.

Am vergangenen Dienstag ging die Sitcom „Blockbustaz“ in die zweite Staffel: ZDFneo zeigt die neuen Folgen seit dem 27. März immer dienstags um 22:35 Uhr. Sascha Reimann (44) aka Ferris MC spielt darin Hardy, den besten Kumpel von Hauptfigur Sol (Rapper Eko Fresh). Warum der Ton am Set manchmal ruppig werden kann und ob er weitere schauspielerische Ambitionen hegt, erklärt Ferris MC im Interview.

Wie würden Sie die Message von „Blockbustaz“ beschreiben?

Sascha „Ferris MC“ Reimann: Der Fokus liegt definitiv nicht auf der Message, sondern auf dem Unterhaltungsfaktor. Die Menschen verwechseln ‚Blockbustaz‘ zu sehr mit der Realität, weil es in der Sitcom um sehr realitätsnahe Themen wie Arbeitslosigkeit, Geldprobleme, Freundschaften, Beziehungen und Loyalität geht. Es ist aber trotzdem Fiktion, wir lehnen uns nur etwas an solche Themen an. Wir wollen keineswegs, dass die Zuschauer eine Art Lehre aus dem Gesehenen ziehen.

Was für ein Mensch ist Ihre Serienfigur Hardy?

Reimann: Hardy ist der beste Freund von Sol [gespielt von Eko Fresh]. Er wirkt nach aussen immer so, als hätte er alle im Griff. Das ist aber nicht so. Er ist der Sohn einer Edelprostituierten und besitzt eine kleine Pizzeria im Erdgeschoss. Durch Hehlerei bessert er seinen Verdienst etwas auf. Ausserdem züchtet er auf dem Hochhausdach Hanfpflanzen. Seine Aufgabe in der Sitcom ist also definitiv nicht sehr sinnig. Man kann aber sagen, dass er die gute Seele des Ganzen ist. Man könnte ihn als ‚gutmütigen Trottel‘ beschreiben.

War es eine grosse Herausforderung, diese Figur zu spielen?

Reimann: Nein, eine Herausforderung war das nicht. Es war einfach, der Person Hardy Leben einzuhauchen, da die Rolle sehr realitätsnah war. Generell ist es für mich keine wirkliche Herausforderung, in einer Sitcom zu spielen. Da sind Filme schon durchaus anspruchsvoller.

Wie war der Umgang am Set? War die Stimmung genauso locker wie in der Serie?

Reimann: Die Stimmung war schon ganz gut, ja. Aber jeder braucht in den Drehpausen seinen eigenen Raum und Rückzugsort. Wenn es stressig wird, wird der Ton automatisch auch mal ein anderer. Ich denke aber, dass das normal ist. Es kann nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen sein. Das muss man auch mal ganz klar sagen. Wenn die Kamera dann aber an ist, sind alle super professionell.

Sie konnten jetzt ja schon einige Schauspielluft schnuppern. Können Sie sich mehr vorstellen?

Reimann: Ich stand schon als Kind auf kleineren Theaterbühnen und das war auch immer mein Traum. Ich wollte aber nicht zweigleisig fahren. An erster Stelle stand für mich meine Musikkarriere. Dann hab ich mir irgendwann gesagt: ‚Wenn ich einen gewissen Status habe, kann ich mir auch die Rollen aussuchen, die ich gerne spielen möchte‘. An diesem Punkt bin ich jetzt hoffentlich angelangt. Seit 2013 bin ich fest in einer Agentur [Gottschalk & Behrens] und seitdem wird es immer mehr und mehr.

Wie soll es mit Ihrer Karriere weitergehen?

Reimann: Von Nebenrollen wie im ‚Grossstadtrevier‘ oder ‚Tatort‘ möchte ich loskommen. Ich will die grossen Rollen spielen und nicht immer nur ‚den besten Freund von …‘ oder ‚den Bruder von …‘ Aber so kleine Rollen sind natürlich auch eine gute Übung, weil ich ja auch nie auf einer Schauspielschule war.

Sind weitere „Blockbustaz“-Staffeln geplant?

Reimann: Erstmal müssen wir den Erfolg abwarten. Klar, die erste Staffel lief gut und brachte ZDFneo sogar einen Quotenrekord. Das toppte danach nur Jan Böhmermann mit der Erdogan-Geschichte. Die zweite Staffel hat aber immerhin schon doppelt so viele Folgen. Aber wie gesagt, da muss man leider erst mal warten. Gedreht wurde definitiv noch nichts und es steht auch noch nichts an.

Gab es neben dem Umfang weitere Unterschiede bei den Dreharbeiten zu Staffel eins und zwei?

Reimann: Es war schon eine riesige Veränderung zur ersten Staffel zu sehen. Allein vom Budget her. Am Anfang haben wir noch in echten Wohnblöcken und Wohnungen gedreht. Das waren richtige Gammelbuden. Jetzt drehen wir schon im Studio und das auf ziemlichem High-End-Niveau. Ich glaube auch, dass da, wenn wir weitermachen, noch einiges zu erwarten ist. ‚Blockbustaz‘ ist nicht nur ein Nischenprojekt, sondern ein richtiger Geheimtipp!

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