„Tatort: Blut“: Nichts für schwache Nerven!

Der vorletzte Fall der Bremer Ermittler Lürsen und Stedefreund könnte blutiger nicht sein. Lohnt sich das Einschalten beim Vampir-„Tatort“?

Die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel, 64) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen, 49) ermitteln in einem unglaublich blutigen Mordfall – „das ist schon an der Grenze dessen, wozu ein Mensch fähig ist“, fasst der Pathologe zusammen. Worum geht es in dem gruseligen Vampir-Krimi „Tatort: Blut“, der wenige Tage vor Halloween am Sonntag (28.10.) um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, genau? Und lohnt sich das Einschalten?

Worum geht’s in dem Krimi?

Ein kryptischer Notruf geht bei der Bremer Polizei ein. Kurze Zeit später wird in einem Park die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die massiven Verletzungen am Hals der Toten stellen die Hauptkommissare vor ein besonderes Rätsel. Eine traumatisierte Augenzeugin kann den Ermittlern nur den verstörenden Hinweis „Vampir“ liefern.

Während Lürsen Schritt für Schritt die Indizien und Hinweise zusammensetzt, gerät Stedefreund in einen fieberhaften Strudel mystischen Aberglaubens. Als die Ermittler auf Nora Harding (Lilith Stangenberg) und ihren Vater Wolf Harding (Cornelius Obonya) stossen, überschlagen sich die Ereignisse…

Lohnt sich das Einschalten?

Ja! Allerdings sollte man Horror-Elemente ertragen und vor allem viel Blut sehen können. Denn in diesem Krimi ist tatsächlich das drin, was auch draufsteht. Für zartbesaitetere Zuschauer ist der Film durchaus eine Herausforderung. Immer, wenn die Kamera näher heranzoomt, muss man sich auf das Schlimmste gefasst machen – „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ (1976) und Co. lassen grüssen.

Dass die Vampir-Theorie im Sonntagskrimi irgendwann nicht mehr ganz ausgeschlossen wird, könnte so mancher Zuschauer zwar erst albern finden und damit den Machern dieses ungewöhnlichen „Tatorts“ auch um die Ohren fliegen. Doch die überraschende Wendung am Schluss macht nicht etwa sauer, sondern betroffen. Oder um es mit den Worten von Drehbuchautor und Regisseur Philip Koch (36, „Operation Zucker“) zu sagen: „Das übernatürlich aufgeladene Thema Vampirismus wird geerdet und auf eine menschlich-emotionale Facette hinuntergebrochen.“

Alles in allem hat Koch genau die richtige Dosierung zwischen den Genres Horror und Drama gefunden. Und für aufmerksame Zuschauer gibt es an den richtigen Stellen auch genau die richtigen Informationen. Sehenswert ist der Krimi zudem, weil die Schauspieler ihre Rollen und Szenen wirklich auf den Punkt bringen – allein die Sequenzen mit dem Vater sind eine gelungene Mischung aus Gruseln und Mitleid. Was will man an einem Sonntagabend mehr?!

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