„Das Boot“ feiert eine beeindruckende Premiere in den Bavaria Studios

Die neue Sky-Serie „Das Boot“ feierte am Dienstag ihre Premiere in den Bavaria Studios bei München. Das Event war in vielerlei Hinsicht eine echte Überraschung.

Das Studio 9 auf dem Bavaria Filmgelände in der Nähe von München war am Dienstagabend the place to be, denn dort feierte die neue Sky Original Production „Das Boot“ ihre Premiere. Eigens dafür war die grosse Halle mit einer der grössten Leinwände in Deutschland und einem ganz besonderen Soundsystem in einen gigantischen Kinosaal umfunktioniert worden. Spätestens als nach der Vorführung der ersten beiden von insgesamt acht Folgen der riesige Cast samt Crew und den vielen beteiligten Produzenten auf der Bühne stand, war klar: Kleiner hätte man dieses Event nicht dimensionieren können.

Promi-Auflauf vor dem Studio 9

Diese ungewöhnliche Weltpremiere liessen sich auch zahlreiche Promis nicht entgehen. Schauspielerin Veronica Ferres (53) freute sich „auf zwei Stunden grossartige, spannende Unterhaltung“, wie sie der Redaktion am roten Teppich sagte. Eine erstaunliche Antwort hatte sie auf die Frage parat, ob sie selbst gerne mal in einem U-Boot fahren würde: „Ja, aber nicht länger als eine Woche.“ Ganz anders reagierte „Tatort“-Star Maria Furtwängler (52): „Nein, um Gottes willen!“, sagte sie lachend mit Verweis auf ihre „ganzen latenten klaustrophobischen Ängste“, das sei eine „grauenvolle Vorstellung“ für sie.

Der Film „Das Boot“ ist ein Klassiker, den viele der Anwesenden damals gesehen haben. So auch Schauspieler Tim Bergmann (46): „Ich bin ja Anfang der 1970er geboren und für mich war ‚Das Boot‘ schon ein Meilenstein.“ Gerade deshalb war er aber auch ein bisschen skeptisch, „ob man so eine heilige Kuh aufs Eis führen“ müsse. Bei „Fargo“ sei es ihm aber ähnlich ergangen: Die erste Staffel der Serienadaption habe ihn nach anfänglicher Skepsis begeistert – „und ich hoffe, dass es beim ‚Boot‘ jetzt auch so ist.“

Selbst längere Zeit in einem U-Boot zu verbringen, könne Bergmann sich dagegen nicht so gut vorstellen – wegen seiner Körpergrösse. „Es ist nicht von Vorteil, wenn man so lang ist“, lachte der 1,90-Mann. Sein Kollege, Schauspieler Friedrich Mücke (37), der aktuell mit Bullys „Ballon“ einen Kinoerfolg feiert, sah die Sache ganz anders: „Warum nicht, davor hätte ich gar keine Angst.“

Auch Schauspieler Elyas M’Barek (36, „Fack ju Göhte“) freute sich „auf eine hochspannende Produktion mit tollen Schauspielern und ganz tollen Bildern“. Die Erwartungshaltung beim Publikum war also so hoch wie selten. Wie ging es da wohl denjenigen, die für die Umsetzung verantwortlich waren?

Anspannung vor der Weltpremiere

Gedreht wurde das mehrsprachige Mammutprojekt an 105 Drehtagen in Prag, München, La Rochelle und auf Malta. Entsprechend gross war die Anspannung beim Regisseur und den Hauptdarstellern kurz vor der Premiere. Bei Vicky Krieps (35), einer der Hauptdarstellerinnen, war die Nervosität „sehr gross“. Sie habe die ersten beiden Teile zwar schon gesehen, sei aber „sehr gespannt, wie die Leute darauf reagieren“.

Tom Wlaschiha (45), vielen bekannt aus der Erfolgsserie „Game of Thrones“, ist ebenfalls Teil des Hauptcasts. Er ist Profi in Sachen internationale Produktionen und findet, „es hat einen besonderen Reiz, wenn man mit Kollegen aus unterschiedlichen Ländern zusammenarbeitet“. Die Set-Sprache sei natürlich Englisch, aber „es verleiht der Geschichte immer eine ganz besondere Authentizität, wenn verschiedene Sprachen dabei sind – im richtigen Leben wäre es ja auch so“.

Vor der Serienpremiere war Wlaschiha dennoch nur „mässig“ aufgeregt, denn er habe die ersten beiden Folgen schon gesehen und finde sie gut. „Insofern bin ich ganz gelassen.“ In einem echten U-Boot würde er übrigens nur „ungern“ mitfahren: „Ich werde schon beim blossen Anblick eines Segelbootes seekrank.“

„Ich bin sehr aufgeregt“, gab dagegen der Wiener Regisseur Andreas Prochaska (53, „Das finstere Tal“) zu: „Ich kann jetzt nichts mehr ändern und bin sozusagen den Elementen ausgeliefert“. Schlussendlich sei er aber „sehr stolz, auf das, was dabei herausgekommen“ sei. Und weil man normalerweise bei TV-Produktionen nicht die Möglichkeit habe, sie mit dem Publikum zu erleben, sei er sehr gespannt auf die Atmosphäre im Saal.

Was hat die Sky-Serie mit dem Originalfilm zu tun?

Die Serie setzt neun Monate nach der Handlung des Originalfilms (1981) von Wolfgang Petersen (77) ein, nimmt aber keinen Bezug darauf. Das einzige verbindende Element ist die Musik. Entsprechend liess sich auch der Berliner Komponist Klaus Doldinger (82), von dem die Titelmelodie stammte, die Premiere nicht entgehen. Zu unserer Redaktion sagte er: „Die Serie ist eigenständig und hat mit dem Originalfilm gar nichts zu tun. Das hat mich überrascht, aber auch beruhigt.“ Dass er durch seine Musik das einzige Bindeglied zwischen Film und Serie ist, fand Doldinger „naturgegeben“, denn die Musik habe „rein gefühlsmässig am ehesten die Kraft, eine Bindung herzustellen“.

Dem Hamburger Komponisten und DJ Alex Christensen (51) gelang mit U 96 und der Adaption der Filmmusik von „Das Boot“ 1991 der Durchbruch. „Ich bin dem ‚Boot‘ für ewig verbunden, weil ich damit meinen grössten Hit hatte“, erzählte er bei der Premiere. Die neue Serie fand er „grossartig, sehr beeindruckend, toll gemacht“. Überraschend fand er vor allem „die grosse Liebe zum Detail“.

Und obwohl es keine Gastauftritte der Crew aus dem damals für sechs Oscars nominierten Kinofilm gab, war ein Schauspieler doch zur Premiere gekommen: Martin Semmelrogge (62, „Limbo“) spielte damals den 2. Wachoffizier. „‚Das Boot‘ war ein gutes Sprungbrett“, resümierte er. Der Serienadaption des Antikriegsfilms wünschte er „ebenfalls sehr viel Erfolg“. Dass keiner der Altstars in der Serie mitspielt, fand er vollkommen in Ordnung: „Das ist ja eine ganz andere Geschichte.“

Worum geht’s in der Event-Serie?

Die Geschichte der Serie „Das Boot“ beginnt im Herbst 1942, zu einer Zeit, in der die U-Boot-Kriegsführung während des Zweites Weltkrieges immer brutaler wird. Die U-612 macht sich im von Deutschland besetzten Frankreich bereit für ihre Jungfernfahrt. Unter der Leitung des neuen und unerfahrenen Kaleun Klaus Hoffmann (Rick Okon) hat die 40-köpfige Besatzung körperlich und mental mit den beengten Bedingungen unter Wasser zu kämpfen. Die zwischenmenschlichen Spannungen stellen die zum Überleben notwendige Loyalitäten an Bord auf eine harte Probe.

In der Zwischenzeit gerät die Welt von Simone Strasser (Vicky Krieps) in der französischen Hafenstadt La Rochelle ausser Kontrolle. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Zugehörigkeitsgefühl zu Deutschland, der französischen Résistance und einer verbotenen Liebe.

Ab 23. November startet die Serie exklusiv bei Sky in Deutschland und Österreich. Sie ist dann immer freitags um 20:15 Uhr in Doppelfolgen auf Sky 1 HD zu sehen. Doch die Nachricht des Abends war: „‚Das Boot‘ ist binge-fähig“, die Folgen können im Entertainmentpaket also am Stück angesehen werden, freuten sich der CEO von Sky Deutschland, Carsten Schmidt, und der Geschäftsführer von Bavaria Fiction, Jan S. Kaiser. Schliesslich dürfe es nicht sein, „dass man eine Woche warten muss, um zu sehen, wie es weitergeht“.

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