Louis Vuitton zieht von Michael Jackson inspirierte Mode zurück

Das Modehaus Louis Vuitton hat auf die Missbrauchsvorwürfe in der Dokumentation „Leaving Neverland“ reagiert: Von Michael Jackson inspirierte Kleidungsstücke kommen nicht wie zunächst geplant im Sommer in den Verkauf.

Erst vor wenigen Wochen präsentierte das Luxus-Label Louis Vuitton eine Herbst/Winter-Kollektion, die zum Teil von Michael Jackson (1958-2009) inspiriert war. Jetzt erklärte das französische Modehaus, dass es die Stücke, die auf den Sänger verweisen, nicht länger produzieren werde. Der Grund: Die schweren Missbrauchsvorwürfe, die in der HBO-Dokumentation „Leaving Neverland“ erhoben werden.

Die Männermodenshow mit den Outfits, die an Jackson erinnern sollten, hatte im Januar stattgefunden. Die Mode sollte offenbar ab dem Sommer verkauft werden. Wenige Tage nach der Show wurde die Dokumentation von Regisseur Dan Reed auf dem Sundance Film Festival das erste Mal gezeigt. Nun gab Virgil Abloh, künstlerischer Leiter für Herrenbekleidung bei Vuitton, gegenüber der Seite „WWD“ ein Statement ab: „Ich bin mir bewusst, dass die Show angesichts dieser Dokumentation emotionale Reaktionen hervorgerufen hat. Ich verurteile strengstens jede Form von Kindesmissbrauch, Gewalt oder Verletzung von Menschenrechten.“

Er wollte mit dieser Show „auf Michael Jackson als einen Künstler der Popkultur verweisen“, so der Designer. „Es bezog sich nur auf sein öffentliches Leben, das wir alle kennen, und auf sein Vermächtnis, das eine ganze Generation von Künstlern und Designern beeinflusst hat.“

„Nichts von der Doku gewusst“

Louis-Vuitton-CEO Michael Burke sagte „WWD“ zudem: „Wir finden die Vorwürfe in der Dokumentation äusserst beunruhigend.“ Er fügte hinzu: „Die Sicherheit und das Wohlergehen von Kindern sind für Louis Vuitton von grösster Bedeutung.“ Vertreter des Modehauses erklärten demnach ausserdem, dass man von der Dokumentation zum Zeitpunkt der Show nichts gewusst habe.

Anfang März hatte der US-Sender HBO die Dokumentation „Leaving Neverland“ ausgestrahlt. Darin werfen Wade Robson und James Safechuck dem 2009 verstorbenen Michael Jackson vor, dass er sie sexuell missbraucht haben soll, als sie noch Kinder waren. Zuschauer hierzulande können die rund vierstündige Doku, in der neben den Männern auch deren Freunde und Familien zu Wort kommen, ebenfalls bald im TV sehen. ProSieben hat sich die Rechte gesichert und zeigt sie noch in diesem Frühjahr, am 6. April 2019.

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