Technik in Corona-Zeiten: Highlights und Trends von der IFA 2020

Die Technik schreitet immer weiter voran und auch die Fachmesse an sich musste sich in Corona-Zeiten modernisieren. Hier einige Highlights der IFA 2020.

Wie kann eine moderne Messe in Deutschland vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie aussehen? Diese Frage hat man sich bei der Internationalen Funkausstellung (IFA) bereits vor Monaten gestellt. Die IFA, eine der ältesten Fachmessen Deutschlands und wichtigsten Messen für Unterhaltungselektronik weltweit, musste sich in gewisser Weise neu erfinden.

Dass wie gewöhnlich Fachpublikum und private Besucher zu Tausenden durch die Hallen schlendern, die neuesten Smartphones betatschen und sich immer grössere Fernseher ansehen? In der Corona-Krise undenkbar. Stattdessen setzte man in diesem Jahr auf eine Mischung aus digitalem Zugang und Veranstaltungen für verhältnismässig wenige Besucher vor Ort. Trotzdem gab es im Rahmen der Messe natürlich zahlreiche spannende Ankündigungen für Technik-Fans. Hier einige der vielversprechendsten Neuheiten.

Die smarte Zukunft

Wie schon in den vergangenen Jahren gibt es einen besonderen Trend, dem man sich heute kaum noch entziehen kann: Quasi alles wird smart – egal ob in der Küche, im Wohn- oder im Schlafzimmer.

Der deutsche Hersteller Miele hat mit dem „CM6 MilkPerfection“ etwa einen Kaffeevollautomaten im Programm, der besonders für Liebhaber von milchigen Kaffeespezialitäten gedacht ist. Ein doppeltes Aufschäumen soll perfekten Milchschaum für Cappuccino und weitere Varianten garantieren. Durch eine App-Vernetzung lässt sich unter anderem auch aus der Ferne feststellen, wie der Reinigungsstatus ist. Und wer gerne zum Beispiel zu einer frischen Tasse greift, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt, der kann schon auf dem Weg den entsprechenden Befehl geben. Auch eine Sprachsteuerung über Amazon Alexa ist möglich. Mit der „CookAssist“-App sollen bei unterstützten Miele-Kochfeldern unterdessen selbst Anfänger zum gewünschten Brat-Ergebnis von Steak und Co. kommen.

Siemens setzt unter anderem auf minimalistisch-futuristisches Design in der Küche. Die Tischlüfterlösung „glassdraftAir“ könnte direkt aus der Welt des Sci-Fi-Blockbusters „Tron: Legacy“ stammen. Besonders in offenen Küchen sollte diese zur Geltung kommen. Beim ersten Hinschauen besteht die „glassdraftAir“ nur aus einem Glaspanel, das während des Kochens ausgefahren werden kann. Farbakzente an der Kante des Panels sorgen für Stimmung und auch eine kraftvolle Abzugsleistung soll gegeben sein. Selbstverständlich gibt es auch hier eine App-Unterstützung, genauso wie bei der neuen Generation an Siemens-Spülmaschinen, die ebenfalls vernetzt werden können und auf Kommando den Spülvorgang bis zu dreifach beschleunigen.

Lenovo hat neben einer ganzen Reihe an neuen Laptops und Tablets unter anderem auch die „Smart Clock Essential“ im Programm, die per Google Assistant Sprachbefehle entgegennimmt. Dank kompakter Bauweise ist besonders eine Anwendung im Schlafzimmer für die kluge Uhr denkbar, die ein Nachtlicht und einen USB-Anschluss besitzt, um andere Geräte aufladen zu können.

Auf die Vorstellung neuer Smartphones verzichtet Honor und konzentriert sich unter anderem auf die Einführung eines ganzen Portfolios rund um ein eigenes Smart-Okösystem. „Honor Choice“ unterstützt vorerst unter anderem Luftbefeuchter, Wasserkocher, Lampen, Zahnbürsten, Staubsauger und In-Ear-Kopfhörer.

Gesund durch die Krise

An anderer Stelle steht auch die Gesundheit des Menschen im Mittelpunkt. Der südkoreanische Tech-Riese LG Electronics hat im Rahmen der Messe etwa den „PuriCare Wearable Air Purifier“ angekündigt. Dabei handelt es sich um eine Maske, die mit zwei H13-HEPA-Filtern ausgestattet ist und Lüfter besitzt, die automatisch die Zufuhr regeln, um das Atmen gefilterter Luft zu erleichtern. Laut Herstellerangaben soll eine Akkuladung je nach Gebrauchsweise zwischen zwei und acht Stunden Betrieb ermöglichen.

Generell liegen sogenannte Wearables, also am Körper tragbare Technologien, weiter im Trend. Die US-Firma Fitbit, die sich auf Smartwatches und Aktivitäts-Tracker spezialisiert hat, hat etwa die Gesundheits-Smartwatch „Fitbit Sense“ vorgestellt. Das Gerät kann unter anderem die Herzfrequenz des Trägers messen und soll Stress erkennen. Ausserdem ist ein Hauttemperatursensor integriert.

Ein gesunder Schlaf wird durch das Schnarchen eines Partners empfindlich gestört. Philips möchte unruhigen Nächten mit dem „SmartSleep Snoring Relief Band“ entgegenwirken. In einen Gurt, der um die untere Brust gelegt wird, ist ein Sensor verbaut, der die Schlafposition des Trägers misst. Legt sich der Schnarchende im Schlaf auf den Rücken, werden leichte Vibrationen ausgesendet, damit der Nutzer sich auf die Seite legt. Dies soll so sanft geschehen, dass der Träger dabei auch nicht aufwacht.

Unterhaltung und Kommunikation

Samsung punktet derweil wieder besonders im Unterhaltungsbereich. „The Premiere“, ein neuer Ultra-Kurzdistanz-Projektor sorgt für Kinoatmosphäre im Eigenheim. Bei einer Bildgrösse von bis zu 330cm (130 Zoll) verspricht der Hersteller ein kontrastreiches und lichtstarkes Bild in 4K-Auflösung. Und mit „The Terrace“ kommt das Heimkino auch in den Garten. Bei dem 55-, 65- und 75-Zoll QLED-4K-Fernseher soll auch bei Sonnenschein alles gut erkennbar sein. Dank IP55-Zertifizierung sollen die Geräte zudem der Witterung standhalten.

Das neue Falthandy „Galaxy Z Fold2 5G“, ebenfalls von Samsung, möchte neue Massstäbe setzen. Es verfügt über ein grösseres Front- und Hauptdisplay, das nach dem Aufklappen so gross ist wie ein kleines Tablet, und soll dabei immer noch handlich bleiben. Für viele Nutzer dürfte der veranschlagte Preis von 1.949 Euro aber schockierend sein.

Motorola setzt unterdessen darauf, die Smartphone-Zukunft zum deutlich kleineren Preis zu verbreiten. Das „moto g 5G plus“, das den neuen 5G-Mobilfunkstandard unterstützt, ist bereits ab rund 350 Euro zu haben. Das ebenfalls neue „motorola edge“ kostet gut 585 Euro, punktet aber auch mit mehr Eleganz.

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