European Film Awards 2020: Verleihung findet virtuell in Berlin statt

Die Zeremonie der 33. European Film Awards findet nur virtuell statt. Die in Reykjavik geplante Veranstaltung geht nun in Berlin über die Bühne. Die isländische Hauptstadt muss sich noch bis 2022 gedulden.

Eine weitere Preisverleihung ist der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, wenn auch nicht ganz: Die 33. European Film Awards finden im Dezember nur virtuell statt. Das gaben die Organisatoren in einer Pressemitteilung bekannt. Statt wie geplant aus Reykjavik, wird die Preisverleihung am 12. Dezember aus dem Sitz der European Film Academy (EFA) in Berlin übertragen. Die isländische Hauptstadt muss indes noch bis 2022 warten – dann darf sie die 35. Verleihung des „europäischen Oscars“ veranstalten. Die 34. Verleihung wird wieder in Berlin stattfinden.

Steigende Infektionszahlen

Grund für die virtuelle Ausrichtung sei vor allem die Besorgnis um die steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa und Island. Die Pandemie wirke sich auf alle Veranstaltungen, die üblicherweise im Umfeld der European Film Awards stattfinden, aus. Derzeit arbeite man noch an einem neuen Konzept für zusätzliche Online-Events, heisst es von Seiten der EFA weiter.

„Die Entscheidung war nicht einfach, aber sie wurde mit Verantwortung und aus Sorge um unsere Gäste getroffen. Niemand ist enttäuschter als unsere isländischen Freunde, und auch wir bei der EFA, dass wir in diesem Jahr nicht in Reykjavik zusammenkommen können“, erklärt EFA-Präsident Mike Downey (61). Er freue sich bereits auf das EFA-Wochenende 2022 und bis dahin wolle man weiter den EFA-Wald im isländischen Naturschutzgebiet Heiðmörk bepflanzen.

Auch bei Lilja Alfreðsdóttir (47), isländische Ministerin für Erziehung, Wissenschaft und Kultur überwiegt die Vorfreude auf 2022: „Wir bleiben optimistisch und freuen uns darauf, mit der European Film Academy bei der Planung der Preisverleihung 2022 zusammenzuarbeiten und hoffen, Sie alle in zwei Jahren in Reykjavik zu sehen!“

Virtuelle European Film Awards: Was ändert sich?

An der Preisverleihung und dem Vergabeverfahren selbst solle sich aber nichts ändern. Die über 3.800 EFA-Mitglieder wählen die meisten Auszeichnungen direkt, die Nominierungen werden am 10. November in einem Livestream des Europäischen Filmfestivals in Sevilla verkündet.

Die Auswahlliste der Spielfilme mit 38 Titeln steht seit Ende September fest. Darunter etwa der ungarische Film „Abschlussbericht“ mit Klaus Maria Brandauer (77) in der Hauptrolle, das deutsche Drama „Berlin Alexanderplatz“ von Regisseur Burhan Qurbani (39), „Persischstunden“ mit Lars Eidinger (44) sowie Armando Iannuccis (56) Film „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ mit Dev Patel, Tilda Swinton und Hugh Laurie. Auch „Undine“ von Regisseur Christian Petzold (60) mit Paula Beer (25) in der Titelrolle hat Chancen auf eine Nominierung.

Neue Kategorie: „Innovative Storytelling“

Die EFA debütiert ausserdem eine neue Kategorie: Der erste Award für „Innovative Storytelling“ geht an den Briten Mark Cousins (55) für seinen Dokumentarfilm „Women Make Film: A New Road Movie Through Cinema“ – eine 14-stündige Odyssee, die dem Zuschauer erstaunliche, oft übersehene Kinoautorinnen vorstellt.

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