Darauf muss ich beim Kauf eines E-Autos achten

Immer mehr Hersteller bieten mittlerweile E-Autos an. Doch worauf muss der Kaufinteressent achten? Welche Kriterien sollte ein Stromer für den Kunden erfüllen?

Die Mobilitätswende ist im vollen Gange: weg vom Verbrennungsmotor hin zu alternativen Antriebstechnologien. Ein elementar wichtiger Baustein dieser Wandlung ist derzeit das E-Auto. Zahlreiche Automobilhersteller haben mittlerweile reine Stromer im Angebot und bauen ihr Portfolio immer weiter aus. Doch worauf sollten Interessenten beim Kauf achten? Hubraum, Zylinder und Turbolader sind Geschichte, heute zählen Reichweite, Schnellladung und CO2-Bilanz.

CO2-Bilanz

Das entscheidende Kriterium für den Kauf eines E-Autos ist für viele eine entsprechend niedrige CO2-Bilanz. Doch auch Stromer unterscheiden sich in ihrer Umweltfreundlichkeit voneinander. Laut dem Fachmagazin „auto motor und sport“ ist die Grösse der Batterie ausschlaggebend: Je kleiner der Akku eines Elektroautos, desto umweltfreundlicher ist er bei der Produktion und damit auch in seiner Gesamtbilanz. Auch die Art der Motoren sollte man sich genauer ansehen. So hat ein sogenannter Permanent-Magnet-Motor laut dem Magazin eine schlechtere Umweltbilanz als andere Varianten.

Reichweite

Es hat sich in den vergangenen Jahren viel getan in Sachen Reichweite bei Elektroautos – und sie kommen immer näher an die Reichweiten einer Tankfüllung heran. Aktuell führt hier das Tesla Model S (ca. 81.000 Euro) mit 652 Kilometern die Ranglisten an, andere Anbieter wie VW sind den US-Amerikanern aber auf den Fersen. Die durchschnittliche Reichweite liegt aktuell bei rund 400 Kilometern. Im Preissegment unter 40.000 Euro hat derzeit Kia die Nase vorn und schafft mit dem e-Niro 455 Kilometer und mit dem e-Soul 452 Kilometer. Wer eine weite Urlaubsreise plant, muss also genauso wie mit einem Verbrenner zwischendurch tanken bzw. laden, dafür aber deutlich mehr Zeit dafür einplanen.

Ladegeschwindigkeit

Neben der klassischen Reichweite ist für viele Kunden auch die Ladegeschwindigkeit der Batterie ein wichtiges Kaufargument. Dabei ist die Ladetechnologie vor allem für die Langstrecke entscheidend. Der ADAC gibt dafür einen nützlichen Richtwert an. Als langstreckentauglich werden E-Autos bezeichnet, wenn sie in 30 Minuten genug Energie für 200 Kilometer laden können. Für diejenigen, die ihr Fahrzeug vor allem auf kürzeren Strecken nutzen möchten, fällt dies weniger ins Gewicht. Denn das Ladenetz in Ballungsräumen wächst stetig und der Einbau einer eigenen Ladestation zu Hause ermöglicht das Laden über Nacht.

Alltagstauglichkeit

Bei der Alltagstauglichkeit gibt es zahlreiche Unterschiede bei E-Fahrzeugen. So sorgen bei einigen Modellen die im Kofferraum platzierten Batterien dafür, dass der Laderaum beträchtlich schrumpft. Für Kaufinteressierte lohnt sich deshalb ein Vergleich hinsichtlich Kofferraumvolumen und Beinfreiheit. Ebenfalls zu beachten: Nicht alle Stromer lassen sich mit einer Anhängerkupplung nachrüsten. Wer gerne mit einem Gespann oder Fahrradträger unterwegs ist, sollte darauf und auf die zulässige Stützlast achten. Hier sind wieder der e-Soul oder e-Niro von Kia Spitzenreiter. Beide können mit einer Anhängerkupplung mit 100 Kilo Stützlast ausgerüstet werden, bespielweise für Fahrräder oder E-Bikes.

Anschaffung

Die Anschaffungskosten von E-Autos liegen derzeit noch deutlich über denen vergleichbarer Verbrenner. Allerdings sind Fahrzeuge mit Stecker subventioniert: Reine Stromer bekommen eine Förderung von bis zu 9.000 Euro aufgrund der vom Bund bis Ende 2025 verlängerten Innovationsprämie. Auch beim Kauf von gebrauchten E-Autos gibt es teilweise Zuschüsse, wenn es sich beispielsweise um sogenannte „junge Gebrauchte“ mit einer Zweitzulassung nach dem 3. Juni 2020 handelt.

Unterhalt

Kein Getriebe, keine Einspritzpumpe, kein Auspuff: Generell sind E-Autos im Unterhalt günstiger als Verbrenner, da weniger Teile im Laufe der Jahre ersetzt werden müssen. Allerdings sind bei einigen Herstellern die Akkus nicht Teil der Anschaffungskosten und damit auch nicht der Leasing- oder Finanzierungsraten, dies muss man bei der Kalkulation bedenken. Positiv ist: Die Herstellergarantie liegt bei E-Autos deutlich über der Garantielaufzeit von Verbrennern, was sich langfristig im Unterhalt widerspiegelt.

Vorheriger ArtikelScham wegen Corona-Party: Ist Rita Ora aus England geflohen?
Nächster Artikel„Tatort“-Star Jan Josef Liefers bei echten Obduktionen dabei