„Deutschland im Lockdown“: Zuschauer verärgert nach Marlene-Lufen-Talk

Marlene Lufens Talk am Montagabend kam nicht sonderlich gut an.

Quelle: imago images/Future Image

Nachdem Moderatorin Marlene Lufen mit einem emotionalen Video zum Lockdown für Aufsehen gesorgt hatte, war ihre Sondersendung „Deutschland im Lockdown“ nicht gerade erfolgreich.

Ein Ende Januar veröffentlichtes, rund 14-minütiges Instagram-Video von Moderatorin Marlene Lufen (50) schlug kürzlich hohe Wellen. Sie fragte, ob der Corona-Lockdown womöglich schlimmere Folgen nach sich ziehe als die Pandemie selbst. Am 09. Februar zeigte Sat.1 nun zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr die kurzfristig auf die Beine gestellte Sondersendung „Marlene Lufen: Deutschland im Lockdown“. Der Talk fand jedoch wenig Anklang.

Lieber „Die Geissens“ als Corona-Talk

Das fing schon bei den Quoten an. Laut dem Medienmagazin „DWDL“ brachte es die Sondersendung auf gerade einmal 790.000 Zuschauer. Das entsprach demnach einem Marktanteil von 2,4 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren kam der Sender laut dem Bericht auf nur 470.000 Zuschauer und zumindest 5,3 Prozent Marktanteil. In den sozialen Medien wurde zudem Kritik an Lufens Format laut. So missfiel manchen die Gästeauswahl.

Eingeladen waren die Kinderärzting Dr. Karella Easwaran, Star-Koch Tim Raue (46, „Rezepte aus der Brasserie“), die an Depressionen leidende Charis Krüger und der Bezirksschülersprecher Alexander Löher. Eine Twitter-Nutzerin fasst es etwa so zusammen: „Wie undifferenziert diese Sendung war. Warum kam niemand aus dem Gesundheitswesen? Jemand, der an Covid erkrankt war oder Angehörige verloren hat? Jemand, der die Aussagen einordnet, in Frage stellt?“ Das Ganze sei „kollektives Gejammere statt Solidarität“ gewesen.

Ein anderer Nutzer schrieb, dass er „das Konzept der Sendung nicht so ganz“ verstehe. Lufen sitze „da mit 4 Leuten, die alle der gleichen Meinung sind, wie sie“. Der User fragt: „Was soll das nun bringen? Was ist der Mehrwert?“

„Ich bin ja nicht gegen den Lockdown, aber…“

Besonders waren es die Herangehensweise an die Thematik und fehlende Lösungsansätze, die für Kritik sorgten. „Bei #MarleneLufen herrscht Einigkeit, ‚dass wir Alternativen/Perspektiven brauchen & dafür das hier machen'“, schreibt eine Twitter-Nutzerin und meint weiter: „Was bis jetzt nicht gebracht wird, sind Alternativen/Perspektiven und das sagt auch schon alles über den Mehrwert der Sendung.“ Ausserdem fasst sie zusammen: „‚Ich bin ja nicht gegen den Lockdown, aber…‘ wäre der bessere Sendungstitel gewesen“.

Das sehen auch andere so. „Ok gut, ihr habt mich. Beendet den Lockdown, öffnet alles, [wenn] wer stirbt, ja mein Gott, ist dann halt so“, erklärt ein weiterer Nutzer. „Hauptsache der kleine Timmi“ könne dann „wieder mit seinen Freunden rausgehen“. Ein anderer schreibt: „Selbstmitleidsgruppe zur Primetime“.

Weitere User machen sich unterdessen Sorgen, dass die Sendung unter anderem Verschwörungstheoretiker und Corona-Leugner ansprechen könnte. „Da freuen sich natürlich die Querdenker und Verschwörungstheoretiker“, merkt eine Nutzerin an. „Selten hat mich ’ne Sendung so sauer gemacht. Schöne Bestätigung für die ganzen Querdenker*innen“, heisst es an anderer Stelle.

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