Smart Vision EQ: Smarte Zukunft

Wer bei autonomen Robo-Taxis an grosse Vans denkt, liegt falsch. Daimlers Kleinwagen-Tochter Smart zeigt auf der bevorstehenden Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt (IAA), wie ab 2030 urbane Mobilität anders geht – leise zu zweit.

Seit nunmehr 20 Jahren zeigt Smart, dass es innerhalb der Städte keines grossen Autos bedarf. Klein und kurz ist cool. Der Fortwo ist aus den Citys nicht mehr wegzudenken. Den doppelten Fahrspass macht er mit Elektroantrieb. Gut möglich, dass sich Daimlers Kleinwagenmarke daher schon bald komplett vom Verbrennungsmotor verabschiedet. Ein kluger Schachzug. Doch damit nicht genug. Das Stuttgarter Unternehmen macht sich bereits Gedanken über den Individualverkehr im übernächsten Jahrzehnt. Motto: Mobilität ab 2030. Städte fordern schon jetzt mehr Ruhe, weniger Abgase und weniger Verkehr. Die Lösung könnte in etwa so aussehen wie der Smart Vision EQ. Das Konzeptauto feiert auf der Internationalen Automobilausstellung IAA Mitte September in Frankfurt seine Premiere.

Der putzige Zweisitzer fährt natürlich mit E-Antrieb, aber komplett autonom. Es fehlen Lenkrad, Pedale und Schalthebel. Dies schafft für die Insassen ein völlig neues Raumgefühl. Das Cockpit selbst besteht aus einem riesigen Display, das fast die gesamte Fahrzeugbreite einnimmt. Und nein, es ist kein Touch-Screen, wie heute überall üblich. Aus Hygiene-Gründen. Denn der Vision EQ soll in erster Linie ein Car-Sharing-Fahrzeug sein. Da möchte der Kunde keinen Bildschirm sehen, der mit den Fingerabdrücken seiner Vorgänger verschmiert ist. Für ganz empfindliche Naturen befindet sich an der Sitzflanke ein Spender mit Desinfektionsspray.

Das Smartphone dirigiert das Auto

Alle Bedienung und Kommunikation läuft über das Smartphone und per Spracheingabe. Natürlich wird der Vision EQ auch übers Handy gebucht, kennt dadurch seinen Kunden schon, bevor er ihn am ausgemachten Treffpunkt einsammelt. Ebenso kennt er dessen Fahrtziel, dessen Musikvorlieben oder auch dessen Lieblingsfilm. Und damit der Kunde auch weiss, welches Auto ihn abholt, signalisiert dieses ihm an seiner Front ein freundliches „Hello“ in Verbindung mit dessen Vornamen und Porträtfoto. Das grosse Display im Stossfänger – ein Elektroauto benötigt vorne ja keinen Kühlergrill mehr – dient als Kommunikations-Plattform. Fussgängern an Zebrastreifen wirft der Vision EQ beispielsweise ein „go ahead“ zu, wenn diese passieren sollen.

Car2Go-Kunden müssen ihre autonome Fahrt nicht unbedingt alleine machen. Bestellt eine weitere Person entlang der Strecke ein Fahrzeug, erscheint im Display dessen Name und Foto. Die Datenbank liefert sogar gemeinsame Vorlieben oder Hobbys, um die Fahrt zu zweit möglichst attraktiv zu gestalten. Der Erstmieter kann ablehnen oder zustimmen. Und wer weiss? Vielleicht entstehen durch diese Art der mobilen Beifahrervermittlung einmal ganz neue zwischenmenschliche Beziehungen.

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