Bye-bye London? Welche Folgen der Brexit für Touristen haben könnte

Gut zwei Jahre ist es her, dass eine Mehrheit der Briten für den Austritt aus der EU stimmte. Das sind die möglichen Konsequenzen für Touristen.

Wird es am Ende ein „weicher“ Brexit oder doch ein „harter“? Derzeit ringt die britische Premierministerin Theresa May () in ihrer Heimat mit Politikern und Bürgern um eine Mehrheit für den mit der Europäischen Union verhandelten Deal. So oder so wird Grossbritannien am 29. März 2019 um 23 Uhr britischer Zeit die EU verlassen.

Wie gross die Einschnitte auf politischer und wirtschaftlicher Ebene letztendlich sein werden, steht noch in den Sternen. Und auch die Tourismusbranche steht mindestens vor einem mittelgrossen Fragezeichen. Denn obwohl das Vereinigte Königreich in Zukunft sicher nicht auf Urlauber aus dem EU-Raum verzichten will, dürften sich manche Dinge ändern.

Strengere Bestimmungen?

Reisepass statt Personalausweis? Es ist denkbar, dass sich das Einreise-Prozedere für EU-Bürger ab dem 30. März in Teilen ändert. Eine Visumspflicht dürfte auf Touristen allerdings nicht zukommen – zu gross wäre das Risiko für Grossbritannien, es sich mit einem wichtigen Markt zu verprellen.

Denkbar sind vergleichbare Vereinbarungen wie mit den Nicht-EU-Staaten Schweiz und Norwegen, wo Touristen bis zu 90 Tage visumsfrei Urlaub machen können. Da das Vereinigte Königreich nie vollwertiges Mitglied des Schengen-Raumes war, konnten die Einreisebestimmungen in den vergangenen Jahrzehnten soweit modifiziert werden, dass zusätzliche Verschärfungen eher unwahrscheinlich sind.

Finanzieller Vorteil

Wechselkurse können sich binnen Stunden ändern, die Entwicklung des Britischen Pfunds seit dem Tag der Brexit-Abstimmung im Juni 2016 lässt dennoch nur den Schluss zu, dass ein Urlaub auf der Insel mittelfristig günstig bleibt. Die Währung des Königreichs befindet sich seit über zwei Jahren auf einer Talfahrt – eine Erholung ist nicht in Sicht.

Ein „harter“, die Wirtschaft zusätzlich belastender Brexit könnte den Kurs sogar noch weiter in den Keller drücken. Für Urlauber aus dem Euro-Raum hätte das zur Folge, dass Reisen dorthin billiger werden.

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