Natascha Kampusch spricht über ihr neues Leben

Vor elf Jahren gelang Natascha Kampusch die Flucht aus der Gefangenschaft. Doch Normalität hat sich in ihrem Leben noch lange nicht eingestellt. Wie geht es der 29-Jährigen?

Es ist eine Geschichte, wie sie tragischer nicht sein könnte. Als Zehnjährige wurde Natascha Kampusch (29, „3096 Tage“) auf ihrem Schulweg entführt. Ganze acht Jahre lebte sie eingesperrt mit ihrem Peiniger unter einem Dach. Doch mit 18 Jahren gelang der Österreicherin die Flucht. Heute, elf Jahre später, steht sie glücklich mit beiden Beinen im Leben. Wie Kampusch den Spagat zwischen ihrer grausamen Vergangenheit und dem Alltag meistert, erzählt sie im Gespräch mit der Zeitschrift „Closer“.

Normalität will sich nicht einstellen

In ihrer Heimatstadt Wien ist die 29-Jährige längst keine Unbekannte mehr. „Vor allem ältere Damen erkennen mich“, erzählt Kampusch. Immer wieder werde sie von Touristen auch nach Selfies gefragt. Während die Österreicherin das anfangs noch reichlich „makaber“ fand, hat sie sich mittlerweile damit abgefunden. Letztendlich habe sie erkannt, „dass die Leute in einer komplett anderen Welt leben.“

Aber auch Anfeindungen und Beschimpfungen seien durchaus nichts Seltenes. Daher lässt Kampusch generell Vorsicht walten. Dazu gehört auch, dass sie in U-Bahnen immer einen Platz wähle, von dem sie „jederzeit aussteigen kann.“ Zudem seien ihre Freunde und Familie eine grosse Stütze für sie. Gehe es ihr einmal nicht gut, wisse sie genau, dass die Gesellschaft ihrer Liebsten sie auf andere Gedanken bringen wird.

Die Erinnerungen bleiben

Dennoch lässt sich die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Noch immer zuckt Kampusch bei dem Geräusch eines vorbeifahrenden Lieferwagens zusammen. Und auch die Jahre in Gefangenschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Ihre Augen seien weiterhin sehr lichtempfindlich. Dennoch würden sich die Umstände mit der Zeit bessern. Ihre vielen Hobbys sowie das Entwerfen von Schmuck helfen der 29-Jährigen Stück für Stück „den Weg zurück in die Gesellschaft“ zu finden.

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