Dirk Nowitzki: Nach dem Rücktritt „sickert die Leere durch“

Rund eine Woche ist es her, dass Dirk Nowitzki sein Karriereende verkündet hat. Mittlerweile „sickert so langsam die Leere durch“, aber er sieht auch die positiven Seiten, wie er in einem ersten Interview erzählt.

Obwohl sich Dirk Nowitzki (40) in den vergangenen Jahren in die Ruhmeshallen der nordamerikanischen Basketballprofiliga NBA geworfen und sich seinen Legendenstatus redlich verdient hat, stand er nie gerne im Rampenlicht. Das erzählt er nun im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. In seinem ersten Interview nach seinem Karriereende erklärt er jedoch auch: „Aber wenn du das zwei Jahrzehnte lang gehabt hast, dann gewöhnst du dich doch daran, und wahrscheinlich wird es mir auch fehlen.“

Er hat sich Kuchen und Wein gegönnt

Er merke bereits, dass das Haus leer sei und „es sickert so langsam die Leere durch“. Doch er scheint seine neue Freiheit auch zu geniessen: „In der vergangenen Woche habe ich Kuchen gegessen und mein erstes Glas Wein seit zehn Jahren Abstinenz getrunken“, erzählt er weiter. „Da wurde mir nach ein paar Schlucken schon ganz warm. Das fühlte sich gut an.“

Doch wie soll es jetzt weitergehen? Der gebürtige Würzburger könne sich vorstellen, „wenn mal ein, zwei Jahre vergangen sind“, Trainer oder Manager zu werden. „Ich wäre gern Mentor und Begleiter eines jungen Spielers und würde ihn, so wie das Holger Geschwindner mit mir gemacht hat, auf meine ganz eigene Weise durch seine Karriere begleiten.“

Kritik an der Schadenfreude

Gleichzeitig kritisierte Nowitzki allerdings auch, wie die Öffentlichkeit mit deutschen Sportlegenden umgehe. „Diese merkwürdige Sehnsucht nach dem Scheitern zuvor hochgejubelter Menschen ist mir nicht geheuer“, erklärt der ehemalige Basketballspieler. „Erst feiern die Menschen uns Sportler dafür, dass wir etwas besser können als sie. […] Und sobald die Leute etwas finden, was Grund zur Schadenfreude gibt, stürzen sie sich drauf.“

Das sieht Nowitzki auch als Herausforderung: „Sie werden einiges an mir finden, was ich längst nicht so gut kann wie viele andere. Ich bin ein Mensch. Noch bewege ich mich in einem perfekt auf mich abgestimmten System. Vielleicht wird die grösste Herausforderung für mich sein, Fehler machen zu dürfen und nicht gleich dafür verurteilt zu werden.“

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