Pete Doherty und die Drogen: «Es ist eine geistige Behinderung»

Vor vier Jahren ist Pete Doherty als neuer Mensch aus einer Entzugsklinik in Thailand gekommen – doch sobald er zuhause war, hatte ihn die Sucht wieder im Griff, wie er nun in einem neuen Interview zugibt.

Auch wenn es in den letzten Jahren immer ruhiger geworden ist um Pete Doherty (40, „Down In Albion“): Der Libertines- und Babyshambles-Frontmann ist noch immer in der Drogenabhängigkeit gefangen. In einem neuen Feature des britischen „Guardian“ gesteht er, dass seine nüchterne Phase nach der Entzugsklinik in Thailand vor vier Jahren nur „ungefähr zehn Minuten“ angehalten habe. Sobald er zuhause war, hatte ihn die Sucht wieder fest im Griff.

„Mein Gehirn denkt, dass ich es geniesse“

Was nicht bedeutet, dass sich der Musiker keine Gedanken über sein Verhalten machen würde. Auf die Frage, warum er nicht clean bleibt, sagt er: „Mein Gehirn denkt, dass ich es geniesse.“ Und auf die Frage, was sein Herz davon halte, antwortet er: „Mein Herz will wissen, was zur Hölle ich da tue. Warum ich meine Zeit und mein Geld und meine Freundschaften, meine Liebe, Energie und Kreativität daran verschwende.“ Er wäre nicht aufzuhalten, wenn er es schaffen könnte, keine Drogen mehr zu nehmen.

Doherty konsumiert laut eigener Aussage seit rund 18 Jahren harte Suchtmittel wie Crack und Heroin. Ein Teil von ihm will den Drogen abschwören: „Nur damit ich wieder etwas fühlen kann. Es gibt so viele Menschen in meinem Leben, die etwas Besseres verdienen. Es ist wirklich eine geistige Behinderung.“

Vielleicht sollte er den offenen Brief lesen, den er selbst 2014 aus der Entzugsklinik für den „Independent“ geschrieben hatte, um andere Drogensüchtige aufzurütteln. Der Text endet mit der Ermutigung, dass es nie zu spät sei, sich Hilfe zu suchen – beispielsweise bei den Anonymen Alkoholikern. „Du könntest denken, dass da nur ein verrückter alter Idiot drauflos plappert, aber es ist, als ob du dort sitzen würdest. Sie sind genau wie du. Nur sind sie jetzt clean, und das ist unglaublich.“

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