Álvaro Soler: „Ich will kein zweiter Enrique Iglesias sein“

Álvaro Soler bleibt auch bei seiner neuen Single „Animal“ aus dem Album „Eterno Agosto“ seinem Stil treu. Songs wie „El Mismo Sol“ mit Jennifer Lopez oder „Sofia“ haben ihn berühmt gemacht. Im Interview verrät er, was ihn vor Auftritten beruhigt und warum er am liebsten Spanisch singt.

Die Mutter Spanierin, der Vater Deutsche: Bei Álvaro Soler (26) scheinen vor allem die spanischen Wurzeln durchzuschlagen. Songs wie „El Mismo Sol“ mit Jennifer Lopez oder „Sofia“ bescherten dem 26-Jährigen, der heute in Berlin lebt, den grossen Durchbruch. Allein das Musikvideo zu seinem Hit „Sofia“ wurde auf YouTube weltweit über 274 Millionen Mal angeklickt. Nun begeistert er mit seiner neuen Single „Animal“. Bis Ende März tourt er noch durch Europa. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Soler, warum er am liebsten auf Spanisch singt, was er macht, wenn seine Songs beim Feiern gespielt werden und ob er gerne mit Enrique Iglesias verglichen wird.

Haben Sie spezielle Rituale vor Konzerten, damit Sie nicht so aufgeregt sind?

Álvaro Soler: Am besten kann ich vor meinen Auftritten im Tourbus entspannen. Ausserdem haben mir Freunde die Serie „Breaking Bad“ empfohlen und die gucke ich gerade total gerne. Das lenkt einen ganz gut ab.

Wie geht es Ihnen, wenn Sie feiern und Ihre Songs in der Disco gespielt werden?

Álvaro Soler: Ich bin keiner, der dann winkt und ruft: ‚Hört mal! Das ist mein Song!‘ Ich freue mich natürlich, aber stelle mich deswegen nicht in den Mittelpunkt. In Discos ist es normalerweise sowieso dunkler, weshalb ich mich da recht ‚geschützt‘ fühle. Verstecken tue ich mich deshalb aber auch nicht. (lacht)

Warum haben Sie sich dazu entschieden, auf Spanisch zu singen?

Álvaro Soler: Ich hatte mich letztlich einfach dazu entschieden, Musik zu machen und die Sprache war mir dabei weniger wichtig. Ich bin zwar in Barcelona aufgewachsen, während meiner Jugend habe ich aber sieben Jahre mit meiner Familie in Tokio gelebt. Dort habe ich immer englische Songs in Karaoke Bars gesungen. Mir hat dann aber irgendwann Spanisch sehr gut gefallen. Und ich möchte positive Vibes verbreiten – auch im Winter. Weil man bei spanischer, gut gelaunter Musik gerne nur an den Sommer denkt, ist das besonders passend.

Haben Sie ein Lieblingslied auf dem Album?

Álvaro Soler: Den Song „Tengo un Sentimiento“ mag ich sehr, da meine Band und ich den live auch mal gerne anders spielen, als er auf dem Album zu hören ist. Er klingt generell nicht ganz so wie die übrigen Songs auf „Eterno Agosto“.

Handelt Ihr neuer Song „Animal“ vom Sport, dem Kampf oder der Freundschaft? Es fallen darin Sätze wie ‚Mi calma eres tú‘ (deutsch: „Mein Ruhepol bist du‘) oder ‚Contigo me desencadeno‘ (deutsch: ‚Mit dir befreie ich mich aus meinen Fesseln‘), im Videoclip dreht sich alles um eine Boxerin…

Álvaro Soler: Ich denke, dass jeder den Song so interpretieren kann, wie er es möchte. Ich will da keine klare Vorgabe geben. Aber natürlich geht es um den Ehrgeiz. Darum, für etwas zu kämpfen. Ich denke bei dem Song auch viel an mein Team. Zwar stehe ich als Álvaro Soler auf der Bühne, aber zu diesem Namen gehören noch viel mehr Leute, die auch ihren Anteil zum Erfolg beitragen. Das bedenken viele nicht.

Könnten Sie sich vorstellen, auch musikalisch mehr in Lateinamerika zu machen? Oder ist die Konkurrenz zu gross? Quasi als zweiter Enrique Iglesias?

Álvaro Soler: Warum nicht! In Lateinamerika wird schliesslich viel spanische Musik gespielt. Mir fällt als gutes Gegenbeispiel gerade Frankreich ein: Dort ist es vergleichsweise schwer, den Markt zu erobern. Da sollen Künstler und Newcomer aus dem eigenen Land gefördert werden. In Lateinamerika mag es also einfacher sein, auch wenn ich keine typische Latino Musik mache, sondern spanische Pop-Songs. Allerdings will ich kein neuer Enrique Iglesias werden, sondern als Álvaro Soler mein Ding machen.

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