Elektromobilität: Das müssen Sie bei Pannen und Unfällen beachten

Mit Elektromotoren betriebene Fahrzeuge stellen kein höheres Risiko dar als konventionelle, ausser im Brandfall. So reagieren Hersteller und Feuerwehren auf den Trend – und darauf müssen Fahrer achten.

Der Trend der Elektromobilität wirft bei vielen Verbrauchern Fragen um die Unterschiede zu und Risiken gegenüber konventionellen Fahrzeugen auf. Dabei geht es vor allem um den Antrieb. Kann die Batterie einfach ausfallen? Gibt es bei einer Panne Besonderheiten? Was geschieht im Brandfall? Mehrere Untersuchungen zu diesen Fragen geben Aufschluss über die Besonderheiten und Risiken von „Stromern“.

Sind E-Autos gefährlicher?

Eine Vielzahl von Crashtests, praktischen Anwendungen und Untersuchungen, etwa des ADAC oder der Industrieversicherungssparte der Allianz, zeigt: Bei Elektrofahrzeugen besteht kein grundsätzlich anderes Risiko als bei Benzin-, Diesel- oder Flüssiggasmotoren. Die Sicherheitsstandards für alle in Deutschland zugelassenen KfZ-Verkehrsmittel sind hoch, dennoch gibt es spezifische Unterschiede.

Dazu gehört beispielsweise, dass im Pannenfall bei einem Elektroauto nicht selbst Hand angelegt werden sollte – es sei denn, man ist für die Arbeit an Hochspannungskomponenten ausgebildet. Zwar entkoppelt sich die Batterie im Falle eines Unfalls eigenständig vom Stromkreis des Fahrzeugs, dennoch heisst es für Laien: Hände weg von den orangefarbenen Leitungen!

Muss ein liegengebliebenes Elektrofahrzeug abgeschleppt werden, sollte das auf einem Anhänger geschehen. Elektroautos sind gleichzeitig Antrieb und Generator, was beim Abschleppen auf vier Rädern zu einer Überhitzung der Batterie führen kann, weil ständig „frische“ Energie in den Akku gespeist wird. Teilen Sie der Pannenhilfe daher bereits am Telefon mit, dass es sich um ein Elektrofahrzeug handelt.

Das Problem mit dem Feuer

Der Hauptunterschied bei Unfällen besteht im Brandfall. Fängt ein konventionelles Fahrzeug bei einem Unfall Feuer, kann das zu einem grossen Brand oder einer Explosion führen, die sich aus Sicht der Feuerwehr jedoch verhältnismässig leicht löschen lässt. Brennende Akkus verhalten sich aufgrund ihrer Bauweise anders: Die einzelnen Speicherzellen lösen eine interne Kettenreaktion und enorm hohe Temperaturen aus. Um diesen Dominoeffekt zu stoppen muss die Feuerwehr mit mehr Wasser als bei anderen Fahrzeugen löschen – und die Batterie anschliessend mindestens 24 Stunden kühlen, um ein erneutes Aufflammen auszuschliessen.

Allerdings betonen sowohl der ADAC als auch die Feuerwehr, dass Elektroautos keinem grundsätzlich höheren Brandrisiko ausgesetzt sind als andere Fahrzeuge. Weil Unfälle aber immer passieren können, beschäftigen sich auch die Hersteller mit der Frage, wie sie ihre Produkte so bauen können, dass sie der Feuerwehr im Unglücksfall helfen. Das gilt besonders für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge wie Busse oder LKWs, in denen Akkus mit mehr als vier Tonnen Gewicht verbaut sind. Zu diesem Zweck hat beispielsweise MAN gemeinsam mit einem Sicherheitsunternehmen und der Münchener Feuerwehr einen aussergewöhnlichen Versuch durchgeführt und daraus einen Leitfaden für die Bergung von Elektrobussen erarbeitet.

Fazit: Stellen E-Autos ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar?

Die eindeutige Antwort der Fachwelt lautet: Nein. Das allgemeine Risiko von Elektrofahrzeugen unterscheidet sich nicht von dem anderer Antriebsformen. Es gilt allerdings einige Besonderheiten zu beachten beim Löschen und Bergen; auch die anschliessende, fachgerechte Entsorgung beschädigter Batterien bedarf des entsprechenden Fachwissens. Doch betont beispielsweise der ADAC, dass eine generelle Angst vor brennenden Akkus unbegründet sei: „Aktuell gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Elektroautos mit oder ohne Unfalleinwirkung eher zum Brennen neigen als Autos mit Verbrennungsmotor.“

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