So wird der „Tatort: Borowski und das Haus der Geister“ aus Kiel

Nichts für zarte Gemüter: Im neuen „Tatort: Borowski und das Haus der Geister“ aus Kiel kommen alle Fans von Psycho-Thrillern vollends auf ihre Kosten. Mit einem grossartigen Axel Milberg…

Dieser „Tatort“ ist absolut nichts für schwache Nerven. In „Borowski und das Haus der Geister“ paart sich ein mysteriöser Fall mit einer düsteren Machart. Ein Film, der dank der gezeigten Bilder und der spannenden Story unter die Haut fährt. Zarte Gemüter sollten am Sonntagabend ab 20:15 Uhr also lieber einen Spaziergang machen und besser nicht Das Erste einschalten. Ein Psycho-Thriller mit Horrorfilm-Elementen, den man so in der „Tatort“-Reihe nur aus Kiel zu erwarten hatte. Doch der Reihe nach:

Darum geht’s

Ein Brief von seinem Patenkind Grete (Emma Mathilde Flossmann) beschwört bei Kommissar Borowski (Axel Milberg) die Geister der Vergangenheit herauf. Vor vier Jahren verschwand Heike Voigt. Sie war die Frau eines Freundes. Ihr Ehemann Frank Voigt (Thomas Loibl) wurde damals verdächtigt und aus Mangel an Beweisen freigesprochen. In dem Brief bittet Grete ihren Onkel Klaus um Hilfe. Sie lebt mit ihrer Schwester Sinja (Mercedes Müller), ihrem Vater Frank und dessen neuer Partnerin Anna (Karoline Schuch) in einer Villa auf dem Land. Als Borowski die Familie Voigt besucht, streitet Grete ab, den Brief jemals abgeschickt zu haben.

Und noch etwas ist merkwürdig. Anna, die neue Frau des Gastgebers, bittet Borowski über Nacht zu bleiben: Ein Geist soll im Haus umhergehen. Ist es der Geist von Heike? Borowski glaubt nicht an Gespenster und will die Ermittlungen wieder aufnehmen. Sehr real ist dagegen Borowskis neue Ko-Ermittlerin Mila Sahin (Almila Bagriacik): Die 28-jährige Spezialistin für operative Fallanalysen ist auf eigenen Wunsch von Berlin nach Kiel gewechselt. Sie ist kompetent, schnell und bekommt prompt die Leitung der neuen Ermittlungen übertragen. Denn Borowski ist im Fall Heike Voigt befangen. Es beginnt ein Psychoduell unter alten Freunden.

Lohnt sich das Einschalten?

Absolut, aber man muss Filme düsterer Gangart mögen. Eines ist allerdings garantiert: Dieser „Tatort“ wird jeden Zuschauer, der sich darauf einlässt, länger als 90 Minuten beschäftigen. Die Macher setzen auf einen Psychothriller der besonderen Art, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. In bester Psycho-Thriller und Horror-Manier – übrigens ganz ohne blutige Szenen.

Auch die Spannung kommt dabei nicht zu kurz. Natürlich will man wissen, was hinter den mysteriösen Vorgängen in der Villa steckt. Ist es nur eine Psychose von Anna? Spukt es in den Räumen wirklich? Oder treibt hier irgendein Verbrecher sein Unwesen. Axel Milberg wandelt dabei in traumwandlerischer Sicherheit durch die Szenarien. Der Schauspieler selbst weiss am besten, warum sein Charakter so charmant, so gelöst rüberkommt: „Ich kenne keinen warmherzigeren Ermittler als ihn, als Borowski, Klaus Borowski.“

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