Tod mit 43 Jahren: Wer war Schauspieler Chadwick Boseman?

Hollywood steht unter Schock: Mit nur 43 Jahren starb Chadwick Boseman nach einem vierjährigen Kampf an Darmkrebs. Zum Superstar wurde er 2018 mit seiner Hauptrolle in „Black Panther“. Das muss man über den verstorbenen Schauspieler wissen.

Die Filmwelt trauert um einen wahren Superhelden. Chadwick Boseman (1976-2020) ist mit nur 43 Jahren an Darmkrebs verstorben, wie auf seinem offiziellen Instagram-Account bestätigt wurde. Berühmt machte ihn seine Hauptrolle in „Black Panther“, nach dem Kinostart des Blockbusters im Jahr 2018 wurde der US-Amerikaner als neuer König im Marvel-Universum gehandelt. Wer war der Hollywood-Star?

Er hatte afrikanische Wurzeln

Geboren wurde Chadwick Boseman 1977 in Anderson im US-Bundesstaat South Carolina. Seine Vorfahren stammten aus Westafrika, sie gehörten zur Volksgruppe der Limba in Sierra Leone. Ursprünglich wollte Boseman kein Schauspieler werden, sondern als Drehbuchautor oder Regisseur arbeiten. „Ich habe wirklich nur angefangen zu schauspielern, weil ich wissen wollte, was die Schauspieler eigentlich machen, wie man mit ihnen kommuniziert. Und dann wurde mir klar, dass ich alles machen sollte. Also habe ich studiert“, erzählte er einst in einem Radiointerview in New York.

Vor seinen ersten Jobs im Showbiz machte Boseman seinen Bachelorabschluss an der Howard Universität in Washington, D.C. Zudem studierte er an der University of Oxford, einer der renommiertesten Unis der Welt. Erst verhältnismässig spät nahm seine Karriere Fahrt auf.

Beim Fernsehen fing alles an

Seine ersten Rollen ergatterte Boseman Anfang der 2000er Jahre. Er hatte zum Beispiel Gastauftritte in den TV-Serien „Third Watch – Einsatz am Limit“, „Emergency Room – Die Notaufnahme“ und „Fringe – Grenzfälle des FBI“. Sein erstes grosses Engagement folgte im Jahr 2013. Im Film „42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende“ verkörperte er den Baseballspieler Jackie Robinson, der es im Jahr 1947 als erster Afroamerikaner in die amerikanische Baseball-Profiliga (MLB) schaffte. Neben Boseman war Hollywoodstar Harrison Ford (75, „Bade Runner“) zu sehen.

Seine Performance als Musiker James Brown (1933-2006) in der Filmbiografie „Get on Up“ kam 2014 bei Kritikern ebenso gut an – womöglich landete er dadurch auf dem Radar von Marvel. Im gleichen Jahr wurde er als Darsteller von Black Panther bekanntgegeben. 2016 war er schliesslich in „The First Avenger: Civil War“ zum ersten Mal an der Seite der anderen Marvel-Helden zu sehen. Nach „Black Panther“ schlüpfte er in „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ erneut in seinen Superheldenanzug. Für fünf Filme stand er insgesamt unter Vertrag. Doch er wollte mehr als das.

Mehr als nur ein Schauspieler

Chadwick Boseman wollte sich nicht nur als Schauspieler in Hollywood etablieren. Im Interview mit „GQ“ erzählte er einmal, dass ihm seine ersten Agenten erklärt hätten, dass er nicht sowohl als Schauspieler als auch Drehbuchautor und/oder Regisseur arbeiten könne. Davon liess sich Boseman allerdings nicht einschüchtern. Selbstbewusst entgegnete er stattdessen: „Euch werde ich es zeigen!“

Und er sollte Recht behalten. Universal hatte bereits vor einigen Jahren eine Idee zu einem Thriller von ihm und seinem Co-Autor Logan Coles gekauft, bei mehreren Produktionen agierte er als ausführender oder (Co-)Produzent. Einige der besten Texte des „Black Panther“-Stars waren seiner Meinung nach entstanden, als er früher arm und hungrig war und sich nur von Wasser und Haferbrei ernährte, sagte er „GQ“.

Die Krebsdiagnose konnte ihn nicht stoppen

In den vier Jahren nach seiner Krebs-Diagnose im Jahr 2016 stand Chadwick Boseman trotz unzähliger Operationen und Chemotherapien weiterhin vor der Kamera. Nach seinem Einsatz als Bürgerrechtler Thurgood Marshall (1908-1993) in „Marshall“ (2017) und als Black Panther in den Folgejahren war er 2019 im Thriller „21 Bridges“ zu sehen. Seinen bislang letzten Auftritt hatte Boseman in dem Drama „Da 5 Bloods“, das im vergangenen Juni veröffentlicht wurde und bei dem Spike Lee (63) Regie führte.

Aufgegeben hat das Multitalent scheinbar nie. Den Film „Ma Rainey’s Black Bottom“, der noch in diesem Jahr erscheinen soll, konnte Boseman noch zu Ende drehen. Laut der Internet-Filmdatenbank „IMDb“ arbeitete er zur Zeit seines Todes an der Fernsehserie „What If…?“, der er erneut als Black Panther seine Stimme lieh. Ausserdem sollte Chadwick Boseman bald wieder einen echten Helden spielen: „Yasuke“, den einzigen bekannten Samurai afrikanischer Herkunft, der im 16. Jahrhundert in Japan lebte.

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