Haushalt: Bei diesen Abfällen gilt Vorsicht

Wer intelligent recycelt

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Im Durchschnitt produziert jeder Deutsche mehr als eine halbe Tonne Müll im Jahr. Einiges davon ist gefährlich für die Umwelt. Hier erfahren Sie, was wohin gehört.

Müll lässt sich reduzieren, aber nie zu 100% vermeiden. Aber falsch entsorgte Haushaltsgegenstände können auch in kleinen Mengen ein Problem für die Umwelt sein. In einigen alltäglichen Dingen stecken Schadstoffe in kleinen Mengen, weshalb sie nicht in den Restmüll dürfen. Stattdessen müssen sie zu Sammelstellen, bei denen die fachgerechte Wiederverwertung beginnt. Nur so gelingt es, gefährliche Stoffe in einem geschlossenen Kreislauf neu aufzubereiten und wiederzuverwerten. Doch was gehört wohin?

Gesichtsmasken, Einweghandschuhe, Schutzkleidung

Seit dem Ausbruch der globalen Corona-Pandemie sind OP- und Sicherheitsmasken sowie Einmalhandschuhe aus Kunststoff zu Gegenständen des täglichen Bedarfs geworden. Allerdings produzieren sie ungeheure Mengen an Kunststoffmüll. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE) weist darauf hin, dass es sich bei ihnen nicht um Verpackungsmüll handelt. Das Hamburger Umweltinstitut spricht ausserdem davon, dass schon jetzt bis zu 1,5 Milliarden Masken in den Meeren gelandet seien. Bei der Entsorgung kommt es also auf Sorgfalt an: Konsequent in den Restmüll, bei den Masken am besten vorher die Gummibänder durchschneiden. Denn sollten Masken dem Kreislauf entwischen, verfangen sich zumindest keine Tiere darin.

Druckerpatronen, Toner und Kartuschen

Wer Patronen oder Toner von Druckern oder Kopierern im Restmüll entsorgt, handelt nicht nur falsch, er macht sich sogar strafbar. Ein Bussgeld von bis zu 400 Euro kann ein einzelner Toner in der grauen Tonne nach sich ziehen. Der Grund: In einem Toner ist schädlicher Feinstaub in grossen Mengen enthalten. Viele Hersteller bieten daher Rücknahmeangebote an, ausserdem nehmen Elektromärkte und Wertstoffhöfe Patronen und Toner an. Und sogar verkaufen kann man sie: Portale wie „Leergedruckt“ oder „Tonerkartuschen.de“ überweisen Nutzern Geld für alte Patronen, Kartuschen und Toner.

Elektronikgeräte

Seit inzwischen 15 Jahren ist es in Deutschland illegal, kaputte Elektrogeräte wie Bügeleisen, Toaster, Laptops, PCs, Smartphones, Scanner oder Drucker über den Rest- oder Haushaltsmüll zu entsorgen. Daher haben die meisten Kommunen in Deutschland Recyclinghöfe eingerichtet – mehr als 3.000 von ihnen gibt es in Deutschland. 2016 hat der Gesetzgeber eine weitere Möglichkeit geschaffen: Geschäfte, die mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, müssen Geräte mit einer maximalen Kantenlänge von 25 Zentimetern kostenlos zurücknehmen. Und am besten schon beim Kauf auf die Siegel von z.B. Blauer Engel oder TCO achten, um die Umwelt zu schonen, empfiehlt die Verbraucherzentrale.

Leuchtstoffmittel

LED- und Energiesparlampen schonen einerseits zwar die Umwelt, weil sie weniger Strom verbrauchen, in der Regel länger halten und effizient recyclebar sind. Wer sich allerdings an Letzteres nicht hält, richtet damit potenziell grossen Schaden an. Denn alle sogenannten Entladungslampen, dazu gehören z.B. auch Leuchtstoffröhren, enthalten Quecksilber. Das giftige Schwermetall darf nicht unkontrolliert in die Umwelt geraten. Verbraucher sollten Lampen sammeln und unversehrt abgeben, am besten an einer der mehr als 9.000 Sammelstellen von Lightcycle, das in Deutschland beim Thema Lichtrecycling führend ist. Viele Prominente sind Botschafter für das Lampenrecycling des Münchener Non-Profit-Unternehmens, in der aktuellen Initiative setzt sich Gil Ofarim (38, „Alles auf Hoffnung“) mit einem Videoaufruf für das Thema ein.

Medikamente

Wer bei der Entsorgung alter Arzneimittel auf Nummer sicher gehen will, bringt sie zur Apotheke – aber entsorgt sie niemals über Spüle oder Toilette. Generell hängt es davon ab, auf welche Art der Müllentsorgung die jeweilige Kommune setzt. Landet der Restmüll in einer Verbrennungsanlage, können alte Medikamente auch bedenkenlos in der grauen Restmülltonne entsorgt werden – der Verbrennungsprozess gewährleistet, dass kein weiterer ökologischer Schaden entsteht. Anders sieht es in Regionen aus, die an sogenannte mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlagen (MBA) angeschlossen sind: Hier bleibt nur die Möglichkeit von Apotheken oder Sammelstellen, um zu verhindern, dass Rückstände ins Trinkwasser gelangen.

Hausbau- und Renovierungsmüll

Angerührter Tapetenkleister, Lacke oder Verdünner dürfen nicht ins Abwasser. Nicht nur belasten die enthaltenen Chemikalien das Trinkwasser, auch laufen die Abflussrohre Gefahr, zu verstopfen. Farb- und Lackreste sowie Verdünner und Reiniger gehören zu Sondermüll-Sammelstellen. Die meisten Kommunen bieten eine Abfallberatung an und informieren über die Details der jeweiligen Stadt oder Region. Lediglich Kleister, Tapetenreste oder eingetrocknete Farbe dürfen meist in die Restmülltone.

Batterien und Akkus

Auf manche Batterien verzichtet man am besten schon beim Kauf: Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber – potenziell sind diese schwermetallhaltigen Batterien und Akkus für die Umwelt die gefährlichsten. Aber auch Powerzellen ohne diese Schwermetalle haben es in sich: Mangandioxid, Kalilauge oder Schwefelsäure stecken in ihnen. Die Entsorgung von Batterien oder Akkus über den Hausmüll ist deshalb tabu, und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine Knopf-, Auto- oder AAA-Batterie handelt. Dafür sind Händler und Kommunen dazu verpflichtet, alte Batterien und Akkus anzunehmen. Die einzige Einschränkung ist, dass Händler nur die Typen zurücknehmen und dem Recyclingzyklus zuführen müssen, die sie auch in ihrem Sortiment führen.

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