Fussball-Autor Volker Keidel: Die Zutaten für den perfekten WM-Abend

Volker Keidel schreibt erfolgreich über Fussball und Bier. Im Interview zur Fussball-Weltmeisterschaft erklärt der Münchner Kultautor, wie ein perfekter Fussball-Abend aussieht.

Fussball und Bier sind zwei der grossen Inspirationsquellen des Münchener Kultautors Volker Keidel (48, „Hopfen & Malz & Hrubesch & Kaltz: Die wahrscheinlich besten HSV-Geschichten der Welt“). Keine Frage, die Fussball-Weltmeisterschaft, die am morgigen Donnerstag (14. Juni) in Moskau beginnt, ist sein Thema. Im Interview verrät er daher, wie so ein WM-Abend bei ihm daheim aussieht.

Wie sehr interessieren Sie sich für die WM?

Volker Keidel: Schon sehr. Als HSVer kann man nicht oft eine Mannschaft supporten, die erfolgreich ist… Russland als WM-Land ist allerdings schwierig, daran muss ich mich noch gewöhnen. Okay, aber immer noch besser als Katar!

Wie schauen Sie die Spiele?

Keidel: Ich schaue sehr viele Spiele, da wird alles mal dabei sein. Mal alleine, mal beim Public Viewing. Am schönsten ist es allerdings mit drei bis vier Freunden, da ist das Verhältnis von Stimmung und Konzentration aufs Spiel am besten. Bei einer WM sind mir die Spiele wichtiger als die Party.

Wie darf man sich so einen WM-Abend bei Ihnen daheim vorstellen?

Keidel: Ich stelle mir schon jetzt das Bier vor. Dann darf gerne gegrillt werden, allerdings nicht zu aufwändig. Ein paar Bratwürste in der Semmel, das reicht vollkommen. Marinierte Zucchini haben beim Fussball nix verloren, da bin ich altmodisch.

Wer wird Weltmeister?

Keidel: Ich tippe auf Argentinien, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass der beste Fussballer aller Zeiten ohne Weltmeistertitel abtritt. Ich würde es Messi sehr gönnen… Obwohl, so wichtig ist mir das mit Messi doch nicht: Wir holen das Ding!!!

Was ist Ihre Lieblingsmannschaft – abgesehen von Deutschland?

Keidel: Ich hoffe immer, in den K.o.-Spielen gegen England zu spielen. Das ist meine Lieblingspaarung, vor allem, weil wir am Ende immer gewinnen.

Wer ist Ihr Lieblingsspieler?

Keidel: Der Schriftsteller Nick Hornby [*1957, „Fever Pitch“] hat mal gesagt, dass man alt ist, wenn der Lieblingsspieler jünger ist als man selbst. Deshalb wird mein Lieblingsspieler immer Matthias Herget [*1955] bleiben. Global gesehen ist der überragendste natürlich Zlatan [Ibrahimovic, *1981]. Objektiv gesehen auch.

Wie finden Sie den WM-Song?

Keidel: Ich kenne gar keinen, aber an „Buenos dias, Argentina!“ (1978) von Udo Jürgens [1934-2014] wird eh kein WM-Song mehr rankommen.

Sammeln Sie Panini-Bilder?

Keidel: Das Heft liegt bei mir rum, der Funke ist aber noch nicht so richtig übergesprungen. Eventuell sammle ich dieses Mal nicht und kaufe etwas mehr Bier für das gesparte Geld.

Was war Ihr erstes richtig beeindruckendes WM-Erlebnis?

Keidel: Das erste Mal habe ich geweint beim 2:3 gegen Österreich bei der WM 1978. Gegen Österreich! Ich wusste schon als Achtjähriger, dass uns das noch lange nachhängen wird.

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