„Tatort: Das perfekte Verbrechen“: So wird der neue Berlin-Krimi

Hefte raus, Latein-Klassenarbeit! Der „Tatort: Das perfekte Verbrechen“ aus Berlin entführt den Zuschauer in einen elitären Geheimbund aus Jura-Studenten. Latein-Kenntnisse können also nicht schaden…

In Berlin gehen einmal mehr die beiden Kommissare Rubin und Karow auf Verbrecherjagd: Meret Becker (51) und Mark Waschke (48) müssen sich im „Tatort: Das perfekte Verbrechen“ mit einem arroganten und abgehobenen Geheimbund von elitären Jura-Studenten herumschlagen. Einer der Mitglieder muss der feige Mörder sein…

Darum geht’s

Berlin, Gendarmenmarkt, 12:00 Uhr mittags. Gerade winkt die Studentin Mina Jiang (Yun Huang) noch ihrer Kommilitonin Luise (Paula Kroh) von weitem zu, als sie plötzlich tot zusammenbricht. Ein Schuss in den Hinterkopf führt die Kommissare Rubin und Karow in die historische Mitte der Hauptstadt. Eine erste Standortbestimmung zeigt, dass der Schuss aus einem nicht weit entfernten Gebäude, der „Berlin School of Law“, einer privaten Elite-Hochschule zur Ausbildung von Juristen, abgegeben wurde.

Der Seminarraum, aus dem geschossen wurde, war zu dem Zeitraum von vier Studenten belegt, die ein Colloquium abhielten: Quembach (Franz Pätzold), Falkenstein (Lukas Walcher), Wolfram Liere (Max Krause) und Godlewsky (Johannes Scheidweiler). Rubin und Karow finden heraus, dass die Mitglieder des Colloquiums jedes Jahr ein neues Mitglied auswählen, das für die Aufnahme bestimmte Prüfungen bestehen muss. In diesem Jahr ist es Benjamin Renz (Anton von Lucke).

Er ist mit Luise befreundet, die den geheimen Männerbund nicht akzeptiert. Zwei Mutproben hat er bereits bestanden, aber was hat es mit der Aufgabe Nummer drei auf sich? Der Gründer der Hochschule Prof. Richard Liere (Peter Kurth) eilt herbei und berät die unter Verdacht stehenden Studenten. Karow entwickelt Ehrgeiz, schliesslich hat auch er ein angefangenes Jurastudium vorzuweisen und kennt Liere aus früheren Zeiten.

Lohnt sich das Einschalten

Ja, auch wenn man bei der ein oder anderen Szene ein Auge zudrücken sollte. Gerade der studentische Geheimbund und seine seltsam anmutenden Riten entstammen doch mehr der Fantasie der Drehbuchautoren denn einer realistischen Darstellung einer Studentenverbindung. Dennoch ist der Fall an sich recht spannend erzählt und macht Spass. Zwar gelang den Machern mit „Das perfekte Verbrechen“ kein wirklich grosser Wurf, aber eine solide Krimi-Unterhaltung für den Sonntagabend ohne Brimborium.

Für alle, die in der Schule einmal in den Genuss von Latein-Unterricht gekommen sind, könnte der Krimi hingegen ein grösseres Fest bedeuten. Zunächst lassen die Studenten die ein oder andere lateinische Vokabel („Probatio“) oder Redewendung („Per aspera ad astra“) fallen, zum Ende hin stimmt auch noch Kommissar Karow in den Latein-Kanon ein („Si tacuisses, iuris peritus mansisses“). Die alten Vokabel-Bücher dürfen also schon einmal entstaubt und gezückt werden…

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