Thomas Gottschalk: Dafür feiern seine Fans den Kult-Entertainer

Entertainer Thomas Gottschalk wird 70. Jeder seiner öffentlichen Auftritte wird streng beäugt. Dabei könnte man ihn für so viel feiern.

Thomas Gottschalk kam am 18. Mai 1950 in Bamberg, Oberfranken, zur Welt und feiert somit am heutigen Montag seinen 70. Geburtstag. Vielleicht sogar mit einem deftigen Hangover, denn Freunde und Weggefährten liessen ihn Sonntagnacht in einer TV-Live-Show (ZDF) in Berlin hochleben. Wie lange danach weitergefeiert wurde, wissen wohl nur die Beteiligten. Worüber sie geredet und gelacht haben, ahnen seine Fans aber sicher. Denn es gibt einiges, wofür man den Entertainer bewundern kann.

Beispielslose Entertainerkarriere

Nach der Schule studierte er in München Deutsch und Geschichte auf Lehramt und fand 1971 einen Job beim Radio (Bayern 3). Der Beginn seiner beispielslosen Entertainerkarriere, die in der Moderation der Samstagabendshow „Wetten, dass..?“ (ZDF) von 1987 bis 2011 gipfelt. Jahrzehntelang wurde er für seine Spontanität, seinen Witz und Charme gefeiert.

Daran erinnerte das Buch „Thomas Gottschalk – kleine Anekdoten aus dem Leben eines grossen Entertainers“ (Riva) von Ulli Wenger. Im Vorwort fasste Gottschalks Kollege und Freund Fritz Egner (70, „Dingsda“) dessen Talente zusammen. „Thomas Gottschalk ist der Medien-Entertainer, der Radio und Fernsehen in Deutschland aus den verstaubten Ecken der Unterhaltungsbeamten und Conferenciers herausholte und Wegbereiter war für viele von uns.“

BR-Redakteur Ulli Wenger ergänzte im Interview mit spot on news: „Gottschalks Vorbild war bekanntlich Hans-Joachim Kulenkampff [1921-1998]. Auch der moderierte zuerst im Radio, redete immer, wie ihm der Schnabel gewachsen war, flirtete mit jeder Frau und überzog seine Shows hemmungslos. Gottschalk war 30 Jahre jünger als ‚Kuli‘, gehörte aber schon zur Nachkriegsgeneration und konnte so viel unbekümmerter und lausbübischer auftreten. Anders als Kuli hatte er schon eine Teenagergeneration übers Radio für sich begeistern können, und die haben ihm später vor dem Bildschirm auch jahrzehntelang die Treue gehalten.“

Das Erfolgsgeheimnis von Thomas Gottschalk beschreibt Wenger so: „Dass er stets ‚auf Sendung‘ ist, egal, ob irgendwo gerade eine Kamera läuft oder nicht. Er kann sich immer auf seine Schlagfertigkeit verlassen, findet eigentlich in jeder Situation die passende Pointe.“ Mit Gottschalk werde es nie langweilig. Tatsächlich zeigt er sich bis heute für so ziemlich jedes TV-Experiment offen. Zuletzt war es die spontan aus dem Boden gestampfte „Quarantäne-WG“ (RTL) mit Günther Jauch (63) und Oliver Pocher (42).

Style und Spirit

Thomas Gottschalk liess sich nicht verbiegen und ist auf seine Weise unberechenbar geblieben. Das zeigte sich zu „Wetten, dass..?“-Zeiten schon an den jedes Mal mit Spannung erwarteten exzentrischen Outfits, die er in der Samstagabendshow trug. Aber auch bei den Plaudereien mit den Weltstars, die auf seiner Couch Platz nahmen, wusste man nie, was passiert. Und als grosse Teile seines Besitzes in den USA Ende 2018 in Flammen aufgingen, lamentierte er nicht öffentlich über die Verluste.

Sein Privatleben

Zu guter Letzt ist da noch sein Privatleben. Thomas Gottschalk und Thea (geb. 1946) heirateten 1976 und führten mehr als 40 Jahre lang eine skandalfreie Ehe. Mitte der 1990er Jahre war das Ehepaar vom Wesslinger See nach Malibu gezogen, um den beiden Söhnen ein Aufwachsen abseits des Medientrubels zu ermöglichen. Für Aussenstehende völlig überraschend gaben die Gottschalks 2019 die Trennung bekannt. Und auch diese verlief nicht nur für Promi-Massstäbe vorbildlich, von öffentlichem Rosenkrieg keine Spur. Wenig später zeigte er sich mit seiner neuen Partnerin, Karina Mross (58).

Mit aller Konsequenz baut er sich mit ihr ein neues Leben auf und zog vom weit entfernten Kalifornien ins beschauliche Saarland. Aus seiner Begeisterung macht er keinen Hehl. Unumwunden fasste er die grossen Veränderungen in seinem Leben, die 2018 und 2019 für Schlagzeilen sorgten, in den BR-„Lebenslinien“ zusammen: „Mir ist die Hütte abgebrannt und mir ist eine junge Frau begegnet, das reicht heut, um weltberühmt zu sein.“ Und im Interview mit dem Magazin „Bunte“ ergänzte er eine öffentliche Liebeserklärung: „Ich bin eigentlich kein Träumer, aber Karina ist wirklich meine Traumfrau. Sonst hätte ich diesen Sprung nicht gewagt.“

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